Thema des Tages

04-02-2022 10:50

Was hätten Sie denn gerne?


"Vollwetter" lautet die Devise am Wochenende und eingangs der
kommenden Woche. Von allem ist etwas dabei. Regen, Schnee, Sturm,
Graupelgewitter und sogar etwas Sonne. Langeweile kommt beim Wetter
also keinesfalls auf.

Am heutigen Freitagnachmittag jagt Tief QUEENA, das mit seinem Kern
dann etwas westlich von Norwegen liegt, seine Kaltfront von Nordwest
nach Südost über Deutschland hinweg. Bis Mitternacht erreicht die
Kaltfront bereits die Alpen. Mit Kaltfrontpassage drohen dann
vorübergehend bis ins Flachland Sturmböen um 80 km/h, vereinzelt sind
auch um 90 km/h möglich. Außerdem kann es kurzzeitig kräftig regnen,
wobei die Niederschläge bis in mittlere Lagen in Schnee übergehen.
Allerdings lassen diese recht schnell wieder nach. Rückseitig folgen
anschließend nur noch wenige Schauer, sodass selbst im Bergland
allenfalls ein paar wenige Zentimeter Neuschnee möglich sind. Im
Norden stehen ganz vereinzelt Graupelgewitter auf der Agenda.
Vorsicht ist gebietsweise geboten, wenn es nach dem Frontdurchgang
auflockert, denn dann kann gefrierende Nässe für erhebliche
Glättegefahr sorgen. Ein Wintereinbruch steht im Flachland aber nicht
ins Haus. Zwar wird die milde Atlantikluft mit dem Durchzug der
Kaltfront ausgetauscht und durch Polarluft ersetzt, aber durch den
langen Weg der Luftmasse übers Wasser kann sich diese deutlich
erwärmen. Damit sind tagsüber Höchstwerte im deutlichen Plusbereich
zu erwarten.

Am Samstag kommt die eingeflossene Polarluft langsam zur Ruhe.
Regen-, Schnee- und Graupelschauer treten vor allem im Norden und
Osten noch auf. Zwischen den dicken Wolken zeigt sich aber zumindest
ab und an die Sonne. Südlich der Donau scheint sie sogar längere
Zeit. Temperaturen im fast zweistelligen Bereich lassen außerhalb des
höheren Berglandes nicht wirklich Winterfeeling aufkommen.

Bereits in der Nacht zum Sonntag erreichen dann von Nordwesten neue
Tiefausläufer Deutschland. Tief ROXANA, mit Kern über Nordwesteuropa,
schickt sich dann an, ordentlich für Furore zu sorgen. Sturm vor
allem in der Mitte und dem Süden, auf den Bergen teilweise Orkan,
Dauerregen vorrangig an den Westhängen der Mittelgebirge und kräftige
Schneefälle oberhalb von 600 bis 800 m stehen tagsüber auf dem
Programm. Am Nachmittag sind über dem Norden auch noch
Graupelgewitter möglich (siehe Grafik unter:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/2/4.html). An den
Alpen zeigt sich am Vormittag sogar noch zeitweise die Sonne. Es
steht also alles auf dem "Speiseplan" was das Meteorologenherz
begehrt, wenngleich für die diensthabenden Wetterfrösche die
anstehende Wetter- und Warnlage mit großem Arbeitsaufwand verbunden
sein wird.

In der Nacht zum Montag ziehen sich die anhaltenden Niederschläge
zwar mehr und mehr in den Süden zurück, wodurch an den Alpen somit
erneut teils ergiebige Schneefälle (10 bis 30 cm Neuschnee) auf der
Agenda stehen. Ansonsten treten landesweit noch kräftige Schnee-,
Schneeregen- und Graupelschauer auf. Durchaus werden diese von Blitz
und Donner sowie stürmischen Windböen begleitet. In den
Mittelgebirgen sind einige Zentimeter Neuschnee möglich. Besonders
auf höher gelegenen Straßen und Autobahnen drohen am Montagmorgen
teils größere Probleme im Berufsverkehr!

Zum Start in die kommende Woche bleibt es windig und wechselhaft, im
Bergland auch durchaus winterlich. Das Wetter zeigt also durchaus,
was es so auf der Pfanne hat und Langeweile kommt keineswegs auf.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.02.2022

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