Thema des Tages

04-05-2022 07:50

Nicht viel Bewegung

Im Thema des Tages des heutigen Mittwochs werden die aktuelle
Wetterentwicklung und die der kommenden Tage erläutert.

Am heutigen Mittwoch herrschen wie bereits auch in den vergangenen
Tagen über Mitteleuropa schwache Luftdruckgegensätze. Die
Tiefdruckgebiete bleiben weiter fern über dem Nordatlantik bzw. über
dem Nordmeer. Gegenüber steht eine Hochdruckzone, die vom Ostatlantik
bis zum Baltikum bzw. nach Südosteuropa reicht. Deutschland liegt
zwar unter dieser Hochdruckzone, aber das Wetter wird von der
vorherrschenden Luftmasse und der Druckverteilung in den höheren
Luftschichten gesteuert. Daraus ergibt sich eine Wetterzweiteilung
über Deutschland.

Die Nordhälfte liegt dabei meist im Bereich der kühleren und relativ
trockenen Luftmasse. Freundliches Wetter ist die Folge und die Sonne
zeigt sich neben harmlosen Quellwolken oder durchziehenden
Wolkenfeldern häufig. Regen fällt quasi kaum. In den Nächten kann die
Luft allerdings stark abkühlen, sodass noch mit Bodenfrost gerechnet
werden muss. Frostempfindliche Pflanzen sollten daher abgedeckt
werden.

In der Mitte und vor allem im Süden des Landes ist die Luftmasse
hingegen feuchter und wärmer. Mit der Sonnenunterstützung und der
relativ kälteren Luft in den höheren Luftschichten herrschen die
besten Bedingungen für Gewitterbildung. Aufgrund der schwachen
Windverhältnisse ziehen die Gewitter kaum. Somit ist die
Starkregengefahr hoch und im Vergleich zu den vergangenen Tagen ist
das Unwetterpotential noch etwas höher.

Bei einem Platzregen sind dann häufig Mengen 15 bis 20 Liter pro
Quadratmeter (l/m²), vereinzelt auch über 25 l/m² wahrscheinlich.
Zudem kann es auch zu Hagelansammlungen kommen. Die Folge sind
vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen. Aber wie immer bei
solchen Lagen geht in einem Dorf oder einem Stadtteil die Welt unter
und ein paar Kilometer weiter bleibt es fast trocken.

In der Nacht zum Donnerstag klingen mangels Sonnenunterstützung die
meisten Gewitter ab. Übrig bleiben im Süden und Osten einzelne
kleinräumige Niederschlagsgebiete.

Am Donnerstag wiederholt sich die Geschichte in der Südosthälfte des
Landes, wobei die Unwettergefahr wieder sinkt. Auch ganz im Westen
ist ein Regenguss möglich. An den Alpen kann es dann in der Nacht zum
Freitag längere Zeit kräftig regnen.

Am Freitag nimmt der Hochdruckeinfluss über Deutschland zu, sodass
nur in Südostbayern noch Schauerneigung herrscht. Der große Rest kann
sich über einen meist sonnigen Tag freuen.

Am Samstag überquert eine Kaltfront Deutschland und sorgt für Schauer
und einzelne Gewitter. Rückseitig der Kaltfront fließt zwar kühlere,
aber trockenere Luft heran, sodass am Sonntag für viele ein sonniger
Tag bevorsteht. Lediglich am Alpenrand besteht ein leichtes
Schauerrisiko.

Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.05.2022

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