Thema des Tages

08-08-2022 11:50

Perseiden


Die aktuelle Hochdruckphase bringen zahlreiche klare Nächte mit sich,
die den Blick auf den bekanntesten Meteorstrom freigeben: die
Perseiden. Allerdings sind trotz des klaren Wetters die
Beobachtungsbedingungen in diesem Jahr nicht ganz optimal.


Jedes Jahr von Anfang bis Mitte August ist es wieder so weit. In den
klaren Nächten lassen sich zahlreiche Sternschnuppen beobachten. Sie
gehören zum wohl bekanntesten Meteorstrom, den Perseiden. Im
Volksmund werden sie auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sei
um den 10. August herum auftreten, und es sich dabei um den Namenstag
des heiligen Laurentius von Rom handelt. Sie entstehen durch die
Auflösungsprodukte des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn
um die Sonne Staub hinterlassen hat. Jedes Jahr um den 12. August
kreuzt die Erde diese Kometenbahn, wobei die Staubkörner, die kaum
einen Millimeter groß sind, in die Erdatmosphäre eindringen. Sie
verglühen in der Hochatmosphäre und ionisieren dabei die Luft, was
zur Leuchterscheinung führt, die wir Sternschnuppe oder Meteor
nennen. Die Meteore kommen dabei scheinbar aus dem Sternbild Perseus,
das dem Meteorstrom seinen Namen gibt und am Abend tief im Nordosten
zu finden ist und bis zum Morgen im Osten höher steigt. Als
Orientierung kann der sehr helle "Stern", den man derzeit im Osten
sieht, dienen. Es handelt sich dabei um den Planeten Jupiter. Von
dort aus geht man auf gleicher Höhe noch etwas Richtung Norden. Um
die Sternschnuppen beobachten zu können, genügt es, wenn man grob in
diese Richtung blickt.

Die Perseiden sind nicht der einzige Meteorstrom, der im Laufe eines
Jahres auftritt. Die Geminiden, die Mitte Dezember auftreten, sind in
Anzahl und Helligkeit weitaus beeindruckender. Sie sind jedoch im
Vergleich zu den Perseiden relativ unbekannt, da man sich in den
kalten Winternächten in der Regel nicht lange draußen aufhält.

Das Maximum der Perseiden erreicht uns in der Nacht vom 12. auf den
13. August gegen 3 Uhr morgens. In diesem Jahr wird jedoch eine
unterdurchschnittliche Aktivität mit etwa 100 Meteoren pro Stunde
erwartet. Diese 100 Meteore wird man bei Weitem nicht alle sehen.
Viele sind zu lichtschwach. Hinzu kommt noch, dass dieses Jahr der
Vollmond die Beobachtung erschwert. Bei der Beobachtung sind
erfahrungsgemäß etwa 2-3 helle Sternschnuppen in 10 Minuten
realistisch. Seit 2018 weisen die Perseiden ein zweites, stärkeres
Maximum auf, das diesmal allerdings in die Vormittagsstunden fällt
und somit nicht beobachtet werden kann. Auch wenn die Bedingungen
nicht optimal sind, so lohnt sich auch vor dem Maximum ein Blick in
den Himmel in den nächsten Nächten, denn der Aktivitätszeitrum
erstreckt sich vom 17. Juli bis 24. August, sodass sich bereits vor
dem Maximum zahlreiche Sternschnuppen beobachten lassen. Die nächsten
Nächte werden zudem in Deutschland weitestgehend klar. Ob in der
Nacht zum Freitag im Südosten ein paar Wolken im Südosten den Blick
zum Himmel trüben, ist noch unsicher.


Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.08.2022

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