Thema des Tages

09-10-2022 13:20


Wetter aktuell


Wie lange bleibt der Oktober noch mild?

Aktuell zeigt sich der Oktober häufig von der Sonnenseite, nächste
Woche bleibt es zwar relativ mild, jedoch hier und da auch
wechselhaft.


Hoch VANGELIS wandert zu Wochenbeginn nach Osteuropa weiter, beschert
uns allerdings am heutigen Sonntag und teils auch noch am morgigen
Montag zumindest in der Osthälfte ruhiges und mildes Herbstwetter.

Am Montag greift dann im Tagesverlauf von Nordwesten die Kaltfront
des Nordmeertiefs BETTINA auf den Westen und Nordwesten Deutschlands
mit etwas Regen, später auch Schauern über. An der Nordsee sind am
Nachmittag und Abend auch kurze Gewitter mit stürmischen Böen aus
nordwestlicher Richtung nicht ganz ausgeschlossen. Im Südwesten und
Süden startet der Wochenbeginn hingegen nach Nebel oder Hochnebel
zunächst mit Sonne, am Nachmittag und Abend können sich dort jedoch
mit kompakten Quellwolken in feuchter Luft ebenso einzelne Schauer
oder auch Gewitter bilden. Das Quecksilber klettert am Oberrhein bis
auf 23 Grad, und auch sonst fällt der Wochenstart mit 14 bis 20 Grad
sehr mild für die Jahreszeit aus. Der südliche bis westliche Wind
frischt vor allem im Norden und auf den Bergen auf.

Am Dienstag beruhigt sich das Wettergeschehen bereits wieder
weitgehend, die Tageshöchstwerte gehen etwas zurück und liegen bei 13
bis 18 Grad, ganz im Süden sowie im Norden sind tagsüber noch
einzelne Schauer zu erwarten.

Bis Donnerstag bleibt es im Norden etwas wechselhafter mit mehr
Wolken und auch ab und zu Regen, im Süden, teils auch in der Mitte
nimmt die Nebelneigung wieder zu, über der breiten Mitte sollte
allerdings tagsüber das relativ milde Oktoberwetter unter
zeitweiligem Hochdruckeinfluss erhalten bleiben und sich öfter mal
die Sonne blicken lassen.

Zum Ende der Woche sind wir dann bereits komplett in der Mittelfrist
angelangt, dementsprechend nehmen auch die Modellunsicherheiten rasch
zu. Es sieht allerdings so aus, als ob Mitteleuropa auf der
Vorderseite eines Tiefdruckkomplexes bei den Britischen Inseln in
eine straffe südwestliche Strömung gelangen würde, wodurch auch
weiterhin sehr milde, allerdings auch zunehmend feuchte Luftmassen
herangeführt würden. Der Wind dürfte dann auch zunehmend wieder ein
Thema werden.

Unsicher, aber auch spannend ist vor allem die Frage, ob die sich im
weiteren Verlauf vermutlich einstellende Konstellation mit einem weit
nach Süden vorstoßenden Langwellentrog über dem östlichen
Nordatlantik einerseits und einem sich vorderseitig über Süd- und
Mitteleuropa bis nach Skandinavien aufwölbendem Höhenrücken mit
entsprechender Warmluftadvektion auf dessen Westflanke andererseits
eher stationär bleibt, und das maßgeblich aufgrund der zu erwartenden
großen Wellenlängen und -amplituden.
Hierzu bieten sowohl die deterministischen Modelle als auch die
Ensemble-Prognosen derzeit noch ein recht breites Spektrum an
möglichen synoptischen Mustern oder auch Großwetterlagen an.
Detaillierte Informationen können auch der aktuellen
Mittelfristvorhersage entnommen werden (siehe: https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/hobbymet/wetter_deutschland/_functio
ns/PlainTeaser_synUebersichten/nas_bericht_syn_ueb_mittelfrist.html?n
n=499004).
Unabhängig von diversen Prognosen für die zu erwartende diskrete
Wetterlage bleiben die Temperaturprognosen voraussichtlich auch über
das nächste Wochenende hinaus eher im derzeitigen Trend, also zu mild
bis deutlich zu mild.

Dipl.-Met. Dr. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.10.2022

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