Thema des Tages

14-10-2022 13:20


Wetter aktuell
Viel Regen - für alle?

Vor allem in der Südhälfte des Landes öffnet der Himmel heute und in
den kommenden Tagen gebietsweise seine Schleusen. Wie viel Regen
tatsächlich fällt und wie viel Regen es im bisherigen Oktober gab,
wird im heutigen Thema des Tages näher beleuchtet.

Tief DANICA liegt derzeit über Westeuropa und ihre Frontensysteme
ziehen über Deutschland hinweg. Vor allem in der Südhälfte fällt
dabei bis Samstagnachmittag innerhalb von 24 Stunden gebietsweise
einiges an Regen. Meist werden dort 5 bis 20 l/qm erwartet. Vor allem
in den südwestdeutschen Mittelgebirgen sowie am Alpenrand sind 20 bis
30, im Schwarzwald 30 bis 50, punktuell auch um 70 l/qm möglich. In
der Nordhälfte regnet es am Abend und in der Nacht zwar auch
gelegentlich etwas. Mehr als 1 bis 8 l/qm werden es meist nicht. In
der zweiten Nachthälfte trocknet es im Westen, Nordwesten, Norden und
Teilen der Mitte ab. Lediglich hier und da treten noch einzelne
Schauer auf.

In der Nacht zum Sonntag und am Sonntag wird dann in einem Streifen
quer über der Mitte des Landes, in etwa von Rheinland-Pfalz bis nach
Sachsen, zeit- und gebietsweise weiterer Regen erwartet. Die
Intensität und Häufigkeit nimmt allerdings im Laufe des Sonntags
immer mehr ab. Insgesamt fallen dabei in diesem Streifen bis
Sonntagnachmittag in 24 Stunden 2 bis 6, lokal um 10 l/qm. Ansonsten
bleibt es abgesehen von einzelnen Schauern, insbesondere im Umfeld
der Nordseeküste überwiegend trocken.

Betrachtet man die im diesjährigen Oktober bisher gefallenen
Niederschläge (basierend auf Radarauswertungen), so fällt auf, dass
es besonders an den Alpen häufig um 100 l/qm Niederschlag gab. Dieser
fiel vor allem Anfang Oktober. Allgemein war es bisher in der
Südhälfte relativ nass, mit verbreitet 20 bis 50 l/qm. Klimatologisch
gesehen liegt das vieljährige Mittel beispielsweise für den Großraum
Stuttgart bei etwa 40 bis 45 l/qm. Diese Niederschlagsmenge wurde
bereits jetzt schon überschritten. Das heißt, der Oktober wird dort
dieses Jahr auf jeden Fall zu nass ausfallen.
Ein anderes Bild zeichnet sich in der Nordhälfte ab, mit Ausnahme der
Nordseeküste und Schleswig-Holstein. Mehr als 10 l/qm kamen dort
bisher nur punktuell vom Himmel. In Berlin gab es beispielsweise
gerade einmal 7 l/qm. Der mittlere Monatsniederschlag liegt dort bei
rund 36 l/qm.

In Abbildung 3 sind die bisher gemessenen Niederschläge zu den bis
zum 14. Oktober (8 MESZ) im vieljährigen Mittel zu erwartenden
Niederschlägen ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis ist der
prozentuale Anteil des aktuellen Niederschlags am vieljährigen
Mittel. Auch dort kommt deutlich zum Vorschein, dass es im bisherigen
Oktober in der Südhälfte häufig zu nass ist, während sich in weiten
Teilen der Nordhälfte ein zu trockener Monat anbahnt.

Ein kurzer Ausblick in die kommende Woche zeigt, dass es insbesondere
am Dienstag gebietsweise recht feucht wird, ansonsten aber bis
Donnerstag eher trockenes und ruhiges Hochdruckwetter zu erwarten
ist.

(Die Bilder zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im
Internet unter www.dwd.de/tagesthema)

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.10.2022

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst