Thema des Tages

17-05-2023 14:20


Wetter aktuell
Nasser Alpenrand

Gefühlt regnet es in vielen Teilen des Landes seit Wochen und seit
Dienstagnachmittag
kam am Alpenrand nochmals einiges an Niederschlag vom Himmel. Doch
wieviel Regen gab
es diesen Mai bereits und was fiel davon von gestern früh bis heute
früh?
"Schon wieder Regen!". Diesen Gedanken dürften einige von Ihnen
sicherlich in den
letzten Wochen öfters gehabt haben. Und tatsächlich ist der Mai in
weiten, aber
nicht allen Teilen des Landes durchaus recht feucht gewesen. Am
gestrigen Dienstag
und in der vergangenen Nacht war davon insbesondere der Süden des
Landes betroffen.
In der nachfolgenden Animation des Radarfilms erkennt man, wie sich
die Niederschläge
vor allem südlich der Donau seit gestern Nachmittag sowohl gebildet
als auch verlagert
haben. Anfangs waren noch einzelne Gewitter in das
Niederschlagsgebiet eingelagert
und es kam lokal zu Starkregen (rötliche Pixel).

Die Niederschlagsmengen lagen am Alpenrand zwischen Dienstagmorgen, 8
Uhr MESZ
und Mittwochmorgen, 8 Uhr MESZ verbreitet bei 30 bis 50 Liter pro
Quadratmeter.
Am meisten Regen kam mit 72 Liter pro Quadratmeter in Ettal (Bayern)
vom Himmel.
Aber auch in Berchtesgaden/Jenner (Bayern) und Ruhpolding (Bayern)
schüttete es
mit 68 bzw. 65 Liter pro Quadratmeter ordentlich. Im Alpenvorland
wurden meist
10 bis 25 Liter pro Quadratmeter innert 24 Stunden registriert. Mit
jedem
Kilometer weiter nach Norden wurden die Niederschlagsmengen geringer,
im Osten
sowie weiten Teilen der Mitte und des Westens blieb es komplett
trocken. Ganz
im Norden und Nordwesten sowie im Südwesten traten gestern einzelne
Schauer auf.
Größere Niederschlagsmengen summierten sich jedoch nicht auf.

Ein Hinweis muss an dieser Stelle noch gegeben werden. Die Bestimmung
der
Niederschlagsmengen aus Radardaten ist im Alpenraum fehlerhaft, da
das Radar
beispielsweise aufgrund der topografischen Gegebenheiten,
Niederschläge
teilweise nicht so gut erfassen kann.

Blickt man auf den bisherigen Mai zurück, so lässt sich feststellen,
dass
im Westen bereits 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter gefallen sind,
was in
etwa dem langjährigen Mittelwert an Niederschlag entspricht, der
sonst im
ganzen Mai fällt. Auch am Alpenrand war es sehr feucht. Dort fielen
akkumuliert
meist zwischen 100 und 200 Liter pro Quadratmeter, was dem gesamten
Monatsniederschlag entspricht. Besonders niederschlagsarm zeigt sich
der Mai
bisher in einem Streifen vom Großraum Hamburg über die Altmark und
Teile des
Flämings bis zum Osterzgebirge sowie in Vorpommern. Dort fielen
oftmals nur
zwischen 1 und 10 Liter pro Quadratmeter.

Heute und in den kommenden Tagen wird sich an der Niederschlagsbilanz
nicht
viel ändern, denn ein Hochdruckgebiet übernimmt die Regie. Lediglich
einzelne
Schauer und Gewitter sind zum Wochenende im Alpenraum und im
östlichen
Bergland, am Sonntag auch im Nordwesten möglich.


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.05.2023

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