Thema des Tages

28-12-2023 14:50


Wetter aktuell
Bis zum Jahresende mild, wechselhaft und windig


Stabiles Hochdruckwetter ist bis auf Weiteres nicht in Sicht und es
bleibt mild, zeit- und gebietsweise nass und windig. Droht dabei ein
ausgewachsener Sturm und wo bleibt eigentlich der Schnee? Mehr dazu
im heutigen Thema des Tages.


Die Wetterlage ist ziemlich eingefahren, denn Deutschland befindet
sich in einer äußerst beständigen Westdrift. Infolgedessen ziehen
immer wieder Tiefdruckgebiete beziehungsweise Tiefausläufer über uns
hinweg. Hochdruckphasen sind nur von kurzer Dauer und daran wird sich
dieses Jahr nichts mehr ändern. Die Tiefdruckgebiete bringen dabei
nicht nur Niederschlag, wie im gestrigen Thema des Tages bereits sehr
ausführlich erläutert, sondern auch einiges an Wind. Eine
ausgewachsene Sturmlage deutet sich nach aktuellem Stand zwar nicht
an, stürmisch wird es gebietsweise dennoch.

Der Windschwerpunkt befindet sich heute und in den kommenden Tagen
meist in der Nord- bzw. Nordwesthälfte des Landes. Am heutigen
Donnerstag muss vor allem von der Eifel bis zur Ostsee und im Umfeld
der zentralen Mittelgebirge mit Böen zwischen 50 und 65 km/h (Bft
7-8) gerechnet werden. An den Küsten und im höheren Bergland sind
Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9) möglich. Die aktuelle Warnkarte ist
unter www.dwd.de zu finden.

Am morgigen Freitag bleibt es im Norden und der Mitte sehr windig.
Verbreitet treten steife bis stürmische Böen zwischen 60 und 70 km/h
(Bft 7-8) auf. In kräftigen Schauern und kurzen Gewittern sowie
generell im Bergland sind im Norden Sturmböen bis 80 km/h (Bft 9),
vereinzelt auch schwere Sturmböen um 90 km/h (Bft 10) nicht
ausgeschlossen. Am Nachmittag und Abend beruhigt sich der Wind etwas
und auch am Samstag weht er zwar weiterhin lebhaft aus Südwest bis
West, aber stürmische Böen beschränken sich dann auf Küstenumfeld und
das höhere Bergland.

Voraussichtlich legt der Süd- bis Südwestwind am Sonntag erneut eine
Schippe drauf und vor allem in der Westhälfte stehen erneut steife
bis stürmische Böen auf dem Programm.

In der Neujahrsnacht bleibt es windig, sodass man beim Abschießen von
Böllern und Raketen vorsichtig vorgehen sollte. Nach derzeitigem
Stand liegen die Windgeschwindigkeiten um Mitternacht im Westen und
Nordwesten bei 50 bis 70 km/h (Bft 7-8) und in den anderen
Landesteilen bei 25 bis 45 km/h (Bft 4-6). Der Wind weht dabei aus
Süd bis Südwest.

Ansonsten ist das Wetter der kommenden Tage schnell zusammengefasst.
Heute regnet es zwischen Main und Donau aus dichter Bewölkung ein
wenig. Im Küstenumfeld sind einzelne Schauer möglich. Sonst wechseln
sich Sonne und dichte Wolkenfelder ab und es bleibt trocken. Am
Freitag kommt es vor allem über der breiten Mitte immer wieder zu
schauerartig verstärktem Regen und im Norden gibt es einzelne Schauer
samt kurzer Gewitter. Im Süden zeigt sich zeitweise die Sonne und es
bleibt trocken. Am Samstag nimmt die Niederschlagsneigung landesweit
deutlich ab, bevor sie am Sonntag abermals zunimmt. In der
Neujahrsnacht deuten sich für den Norden und den Alpenrand
schauerartige Niederschläge an. Ansonsten ist das Regenrisiko eher
gering und die Wolken lockern gebietsweise auf. Allerdings ist die
Prognose noch mit einigen Unsicherheiten verbunden. Prinzipiell
bleibt es mild bis sehr mild und allenfalls im Süden kann es bei
nächtlichem Aufklaren vereinzelt für leichten Frost reichen.

Und was macht nun der Schnee? In der Nacht zum Samstag und am Samstag
kann es in den Kammlagen der östlichen Mittelgebirge etwas schneien.
Am Sonntag sinkt die Schneefallgrenze von Westen her auf 700-900 m
ab. Auch zu Beginn des neuen Jahres schaut es fürs Tiefland bezüglich
Winterwetter eher mau aus, wenngleich der Regen durch zurückgehende
Temperaturen kälter wird.



Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.12.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst