Thema des Tages

01-01-2024 14:50


Wetter aktuell
Turbulentes Wetter zum Jahresstart

Ergiebiger Dauerregen und Sturm - das neue Jahr startet ziemlich
turbulent. Mehr dazu im heutigen Thema des Tages.

Zunächst einmal Ihnen allen ein frohes neues Jahr, liebe Leserinnen
und Leser! Sind Sie gut ins neue Jahr gekommen? Unsere Warnkarte
startet auf jeden Fall gut gefüllt ins neue Jahr. Darin zu finden
sind Warnungen vor zum Teil ergiebigem Dauerregen und Wind. Heute
tagsüber steht dabei zunächst einmal der Wind im Fokus, der sich vor
allem in der Mitte und dem Süden sehr lebhaft, im Bergland mitunter
auch stürmisch präsentiert. Ansonsten zeigt sich das Neujahrswetter
häufig von seiner unbeständigen und wolkenreichen Seite. Im Südosten
laden dagegen weitgehend trockene Bedingungen und etwas Sonnenschein
zu einem Neujahrsspaziergang ein.


Verantwortlich für unser Wetter ist dabei Tiefdruckkomplex COSTA über
den Britischen Inseln - noch! Denn über dem Atlantik nähert sich
langsam aber sicher Tief DIETMAR, dessen Ausläufer in der kommenden
Nacht zum Dienstag mit teils kräftigem Regen auf Deutschland
übergreifen. Verstärkt werden diese Regenfälle durch ein
kleinräumiges Sturmtief, das sich am Südrand von DIETMAR formiert und
in der Nacht zum Mittwoch bereits über der Nordsee liegt.


In der Folge kommt es ab der Nacht zum Dienstag bis in den Mittwoch
hinein verbreitet zu teils kräftigem und vor allem in den
Mittelgebirgen zu langanhaltendem und mitunter ergiebigem Regen. Mit
Blick auf die aktuelle Hochwassersituation in Teilen Deutschlands
sind das natürlich alles andere als gute Nachrichten. Aktuelle Infos
dazu finden Sie übrigens unter https://www.hochwasserzentralen.de.
Kleiner Nebenschauplatz: In den östlichen Mittelgebirgen kann es zu
Beginn der Niederschläge, also ab Dienstagfrüh, erst einmal ein paar
Zentimeter Neuschnee geben, ehe sie beim Übergang in Regen wieder
ruckzuck wegtauen.

Tja und das Sturmtief trägt den Wortteil "Sturm" nicht umsonst im
Namen, denn an seiner Südflanke wird es am Dienstag und Mittwoch in
weiten Teilen des Landes sehr windig bis stürmisch, auf den Bergen
und an der Nordsee droht schwerer Sturm. Aber nicht nur an der
Südflanke, auch an der Nord- beziehungsweise Nordostflanke des Tiefs
wird es stürmisch, was hauptsächlich die Ostsee betrifft. Über
Skandinavien thront nämlich ein kräftiges Hochdruckgebiet, sodass
sich zwischen den beiden Druckgebilden ein kräftiger Druckgradient
aufbauen kann.

Welchen Weg das Sturmtief danach einschlägt, ist noch sehr unsicher.
Einig ist sich die Modellwelt dagegen, dass es sich im Laufe des
Mittwochs langsam abschwächt. Von einer Wetterberuhigung kann man
aber nicht wirklich sprechen, denn zum einen bleibt es auch am
Mittwoch und Donnerstag weiterhin sehr unbeständig mit zum Teil
kräftigen Schauern und zum anderen zum anderen wird es am Donnerstag
im Süden noch einmal sehr windig.

Summiert man die Niederschlagsmengen von der kommenden Nacht zum
Dienstag bis Donnerstag auf, so kommt man verbreitet auf 15 bis 30
l/qm, vom Südwesten bis in den Nordwesten und über Teilen der Mitte
auf etwa 30 bis 50 l/qm und im Weststau mancher Mittelgebirge auf 50
bis 80 l/qm innerhalb von 48 bis 60 Stunden. Das muss allerdings noch
nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn in der Nacht zum Freitag
soll nach jetzigem Stand bereits das nächste Tief mit Niederschlägen
von Westen auf Deutschland übergreifen. Die genaue Zugbahn dieses
Tiefs ist allerdings noch sehr unsicher, genauso wie die damit
zusammenhängenden Niederschlagsschwerpunkte.


Dipl. Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.01.2024

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