Thema des Tages

05-03-2024 14:20


Wetter aktuell
Update: Winterintermezzo im Süden


Nachdem im gestrigen Thema des Tages zwar konstatiert wurde, dass es
zumindest keinen nachhaltigen und verbreiteten Wintereinbruch in den
kommenden Tagen gibt - Stichwort Märzwinter, schauen wir heute aber
trotzdem nochmal auf das winterliche Intermezzo im Süden des Landes.

Insgesamt herrscht über Deutschland relativ ruhiges, wenngleich auch
nicht immer freundliches Wetter. Dafür verantwortlich ist Hoch JASPER
über Skandinavien, das einen Großteil der Tiefdruckaktivitäten über
Mitteleuropa blockiert. Tiefdruckgebiete tummeln sich über Westeuropa
und dem Nordatlantik, auf ihrem Weg nach Osten müssen sie südlich um
Hoch JASPER ausweichen und ziehen damit eher über Südeuropa gen
Osten.

Die Schwachstelle in der ruhigen Wetterlage befindet sich daher über
den südlichen Landesteilen bzw. noch genauer südlich der Alpen mit
Auswirkungen bis ins deutsche Alpenvorland. Über Oberitalien bildet
sich eine Zone tiefen Luftdrucks. Mit einer südlichen bis
südöstlichen Strömung werden dann feuchtere Luftmassen bis ins
Alpenvorland geführt. Diese treffen auf eine etwas kühlere Luftmasse
nördlich der Alpen, die auf der Südflanke des Skandinavienhochs aus
Ost bis Nordost Richtung Alpen geführt wird. Durch diese
gegeneinander geführten Strömungen entstehen Hebungsprozesse und im
späteren Tagesverlauf setzen von den Alpen nordwärts ausgreifend
Niederschläge ein, die teils bis in den Donnerstag andauern. Die
Schneefallgrenze sinkt dabei in der Nacht zum Mittwoch auf 600 bis
800 m, so dass insbesondere in Alpentälern aber auch in Teilen des
Alpenvorlandes bis in tiefe Lagen Schnee fällt. Die intensivste
Niederschlagsphase wird für die Nacht zum Mittwoch erwartet. Schneien
wird es aber bis in die Nacht zum Donnerstag hin. Insbesondere am
direkten Alpenrand und Richtung Allgäu sind insgesamt Neuschneemengen
bis etwa 20 cm zu erwarten, in Staulagen lokal auch mehr. Die
entsprechenden Warnungen wurden bereits herausgegeben. Zum
Donnerstag verliert dann das Tief südlich der Alpen durch seine
weitere Verlagerung nach Osten allmählich an Einfluss auf das Wetter
am Alpenrand, die Schneefallgrenze steigt langsam wieder an und die
Niederschläge klingen in der Nacht zum Donnerstag von Westen
allmählich ab.

Und das war es dann auch wieder mit dem Winterintermezzo im Süden. Im
Verlauf des Donnerstages dehnt sich das Skandinavienhoch südwärts aus
und sorgt für weitgehend trockene und zunehmend freundliche
Bedingungen. Auch wenn sich zum Wochenende die westeuropäische
Tiefdruckzone langsam annähert und voraussichtlich auch zeitweilig
Wolkenfelder von Südwesten über Deutschland hinweg ziehen können,
bleibt uns das hochdruckdominierte, weitgehend störungsfreie und dann
häufig auch freundliche Wetter zunächst erhalten. Nennenswerte
Niederschläge deuten sich nach aktuellem Vorhersagestand frühestens
zum Sonntag an. Winterliche Wettererscheinungen sind abgesehen von
gebietsweisem Nachtfrost und lokaler Glätte nicht zu erwarten.



Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.03.2024

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