Thema des Tages

09-03-2024 13:50


Wissenschaft kompakt
Wie wird man Meteorologe?


Nachdem es im gestrigen Thema des Tages darum ging, was Meteorologen
eigentlich so machen, geht es in der heutigen Ausgabe darum, wie man
Meteorologe wird.

Die Ausbildung zum Meteorologen besteht entweder aus einem
Meteorologiestudium an einer Universität oder man wählt den Weg des
dualen Studiums zum FH-Diplommeteorologen an der Hochschule des
Bundes. Im Folgenden wird allerdings das Universitätsstudium zum
Bachelor bzw. Master of Science beschrieben.

Dieses Studium umfasst verschiedene naturwissenschaftliche Themen und
Fächer. Wie viele andere Bachelorstudiengänge besteht auch das
Bachelor-Meteorologiestudium aus einem Grundstudium und einem
Hauptstudium. Im Grundstudium, welches in der Regel die ersten 3
Semester umfasst, werden die notwendigen mathematischen und
physikalischen Grundlagen vermittelt. Zu den physikalischen
Grundlagen gehören die Experimentalphysik, die Theoretische Physik
und das physikalische Grundpraktikum. Die physikalische
Grundausbildung ist vonnöten, da die Meteorologie nichts anderes ist,
als die Physik der Atmosphäre.

Nachdem das Grundstudium erfolgreich absolviert wurde, geht es über
in das Hauptstudium. Im Hauptstudium werden zunehmend konkrete
meteorologische Themen behandelt. Bestandteile sind unter anderem
eine kurze Einführung in die Meteorologie und die Klimatologie, sowie
Veranstaltungen zur theoretischen, synoptischen und angewandten
Meteorologie. Weitere Bestandteile sind die Statistik, die Numerik
und die Fernerkundung. Neben den Pflichtmodulen, die jeder Student im
Laufe des Studiums belegen muss, gibt es in der Regel die
Möglichkeit, sich durch verschiedene Wahlmodule einen eigenen
Schwerpunkt zu setzen. Das Angebot orientiert sich dabei häufig an
den Forschungsschwerpunkten der jeweiligen Universität.

An einigen Universitäten wird nicht das reine Meteorologiestudium
angeboten, sondern ein übergeordnetes Studium, wie die Physik des
Erdsystems. In diesem Studiengang gibt es zusätzliche Themenangebote
oder es besteht die Möglichkeit im Studienverlauf den Schwerpunkt auf
die Meteorologie zu setzen. Weitere Unterschiede zwischen den
verschiedenen Standorten liegen, wie bereits erwähnt, in den
jeweiligen Forschungsschwerpunkten. Die einen beschäftigen sich zum
Beispiel mit den verschiedenen Prozessen in Wolken, die anderen
konzentrieren sich auf klimatische Veränderungen in der Arktis oder
Antarktis, wieder andere mit Modellierungen oder Fernerkundung.
Standorte mit dem Schwerpunkt Wettervorhersage sind leider sehr
selten geworden und als Student sollte man auch eine gewisse
Leidenschaft für diesen spannenden Themenbereich mitbringen. Bei der
Wahl eines geeigneten Studienstandortes können diese Schwerpunkte
eine Rolle spielen. Besonders wenn die Forschung von Interesse als
Berufsweg ist, bietet es sich an, nach interessanten Themengebieten
und Arbeitsgruppen zu schauen. Um einen Einblick in das Berufsleben
zu bekommen, muss an einigen Universitäten ein Pflichtpraktikum
durchgeführt werden. Auch beim DWD ist solch ein Praktikum in vielen
verschiedenen Bereichen, wie z.B. in der Vorhersage- und
Beratungszentrale oder bei Klima und Umwelt möglich.

Viele Meteorologen absolvieren im Anschluss an das Bachelorstudium
einen Master, um sich noch weiter zu vertiefen und eine größere Wahl
an Berufsmöglichkeiten zu erhalten. Welche Möglichkeiten ihnen dann
bevorstehen, wurde im gestrigen Thema des Tages aufgeführt.

In Deutschland wird in den folgenden Städten ein Hauptstudiengang in
Meteorologie (min. Bachelor) angeboten: Berlin, Bonn, Frankfurt am
Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz,
München. Aber auch in Basel, Bern, Innsbruck, Wageningen, Wien und
Zürich ist ein deutschsprachiger Meteorologie-Bachelor möglich. Viele
der Universitäten bieten ebenfalls einen Masterstudiengang an, sodass
die komplette Ausbildung an einem Standort möglich ist.



Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.03.2024

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