Thema des Tages

04-04-2024 13:50


Wetter aktuell
Vom Aprilwetter in den Sommer


Zunächst dominiert noch Aprilwetter das Wettergeschehen, aber zum
Wochenende hin kommt der Sommer nach Deutschland. Wie warm es
wirklich wird, ob das rekordverdächtig ist und ob überall eitel
Sonnenschein herrschen wird, ist im heutigen Thema des Tages
nachzulesen.


Aprilwetter bestimmt derzeit noch das Wettergeschehen in Deutschland.
Schuld daran sind die Tiefdruckgebiete SABINE, ROSA und QUILLA, die
sich über Nordwesteuropa tummeln und sehr feuchte, aber auch milde
Atlantikluft heranführen. Dabei überquert heute zunächst ein
umfangreiches Regengebiet Deutschland von West nach Ost. Dahinter
folgen im Nachmittagsverlauf aus Westen einige teils kräftige Schauer
und Gewitter samt (schweren) Sturmböen, Hagel und vereinzelt
Starkregen nach. Über der Mitte des Landes besteht sogar ein geringes
Tornadorisiko. Zudem bläst in der Südwesthälfte ein kräftiger, teils
stürmischer Südwestwind.



Ab Freitag stellt sich die Wetterlage um. Deutschland gerät zunehmend
in den Warmsektor eines Tiefdruckkomplexes über Nordwesteuropa.
Dieser Tiefdruckkomplex induziert auf seiner Vorderseite, im
Zusammenspiel mit einem umfangreichen Hochdruckgebiet über Süd- und
Südosteuropa, eine kräftige südwestliche Strömung, mit der für die
Jahreszeit extrem warmen Luftmasse aus Nordwestafrika herangeführt
werden. Der Höhepunkt der "Hitzewelle" wird am Samstag, im Südosten
eventuell erst am Sonntag, erreicht.



Dadurch, dass nach aktuellen Berechnungen, der Saharastaub zunächst
über Frankreich verbleibt, werden wohl einige Rekorde für die erste
Aprildekade (1. bis 10. April) pulverisiert werden. Der bisherige
Rekord stammt mit 27,7 °C in Rheinfelden (Baden-Württemberg) vom
07.04.2011. Der absolute Aprilrekord mit jeweils 32,9 °C vom
28.04.2012 in Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) und Kitzingen
(Bayern) dürfte nicht geknackt werden. Allerdings muss betont werden,
dass diese Aprilrekorde erst Ende des Monats aufgestellt wurden.


Im Detail wird es am morgigen Freitag im Westen und Norden
wechselhaft und es regnet zeitweise. Im Nordosten können kräftige
Gewitter samt (schweren) Sturmböen, Hagel und Starkregen auftreten.
Die Höchstwerte liegen bei 16 bis 20 °C, nur an der See bleibt es
etwas kühler. Der Südwestwind bläst spürbar und im Küstenumfeld sowie
in Schleswig-Holstein mitunter stürmisch. In der Südosthälfte
erwartet uns morgen ein schöner Frühlingstag, an dem sich Sonne und
Wolken den Platz am Himmel teilen. Ganz im Süden behält die Sonne die
Oberhand. Mit 19 bis 24 °C wird es angenehm warm. Am Oberrhein könnte
sogar ein Sommertag mit Werten knapp über 25 °C erreicht werden.



Der Samstag wird landesweit der schönste Tag des Wochenendes. Letzter
Regen zieht im Norden und Osten rasch ab und die Sonne kann sich auch
dort zunehmend durchsetzen. In den anderen Landesteilen scheint sie
noch häufiger und im Süden von früh bis spät. Ein Vorstoß von
Saharastaub verbleibt voraussichtlich westlich und südwestlich von
Deutschland, wodurch verbreitet Höchstwerte zwischen 24 und 29, am
Oberrhein lokal um 30 °C erreicht werden können. Im Norden und
Nordosten liegen die Maxima zwischen 19 und 24 °C. Der Wind weht
mäßig um Süd, lebt aber gelegentlich stark böig auf. Optimales
Grillwetter herrscht dadurch, dass es am Abend in den meisten
Regionen noch sehr lange warm und trocken bleibt. Die Nacht zum
Sonntag verläuft im Westen und Nordwesten mit Tiefstwerten zwischen
17 und 12 Grad ungewöhnlich mild. Selbst tagsüber lägen diese Werte
etwas über dem, was man Anfang April erwarten kann. Im Süden kühlt es
hingegen in manch einem Alpental auf niedrige einstellige Werte ab.
Ein geringes Gewitterrisiko besteht an der Grenze zu BeNeLux.


Am Sonntag gibt es eine Wetterzweiteilung. In der Nordwesthälfte wird
es wechselnd bis stark bewölkt und in einem Streifen von NRW und dem
nördlichen Rheinland-Pfalz bis nach Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein treten zeit- und gebietsweise schauerartige
Regenfälle auf. Auch einzelne Gewitter können nicht ausgeschlossen
werden. Mit maximal 18 bis 23, an der See um 15 °C wird es zwar nicht
mehr so warm wie am Vortag, aber immer noch viel zu mild für diese
Jahreszeit. Mit jedem Kilometer weiter nach Südosten kann sich die
Sonne häufiger durchsetzen, allerdings kann Saharastaub nun für eine
Trübung sorgen. Außerdem entstehen im Tagesverlauf über den Bergen
Quellwolken. Das Schauer- und Gewitterrisiko bleibt jedoch sehr
gering. Die Entwicklung der Höchstwerte ist vom Staubgehalt abhängig
und es werden meist zwischen 23 und 29, im Südosten vereinzelt 30 °C
erreicht. Oftmals weht mäßiger Südwest- bis Westwind, im Bergland und
an der Nordsee sind starke bis stürmische Böen möglich. Im Südosten
bleibt es schwachwindig.



Zum Start in die neue Woche bleibt es im Süden und Südosten mit
Maxima zwischen 23 und 27 Grad sommerlich warm und freundlich. In den
anderen Landesteilen wird es leicht wechselhaft auf allerdings
weiterhin hohem Temperaturniveau mit Höchstwerten zwischen 18 und 23
Grad.


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.04.2024

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