Thema des Tages

05-04-2024 14:20


Wetter aktuell
Pollenflug

Am kommenden Wochenende wird es erstmals in diesem Jahr verbreitet
sommerlich warm. Möglicherweise wird sogar erstmals die 30-Grad-Marke
erreicht. Doch der frühe Sommer hat für Pollenallergiker auch seine
Schattenseiten.


Über 15 % der Deutschen reagieren allergisch auf Pollen, und die Zahl
steigt weiter an. Vereinfacht ausgedrückt erkennt der Körper bei
Pollenallergikern die eigentlich harmlosen Pollen als ?Angreifer?,
was dazu führt, dass das Immunsystem gegen sie sensibilisiert wird.
Beim Kontakt mit den Pollen aktiviert das Immunsystem dann
Abwehrmechanismen und setzt Botenstoffe frei, die für die
pollenbedingten Symptome wie Schnupfen und erkältungsähnliche
Beschwerden verantwortlich sind. Es handelt sich dabei um eine
Überreaktion des Immunsystems.
Die Konzentration von Pollen in der Luft hängt nicht nur vom
Blühzustand der entsprechenden Pflanzen ab, sondern auch von den
Wetterbedingungen. Bei anhaltender Trockenheit ist die
Pollenkonzentration beispielsweise höher, während Regen dazu führt,
dass die Pollen aus der Luft ?ausgewaschen? werden.
Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der Stiftung
Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum
Pollenflug-Gefahrenindex für verschiedene Blütenpollen. Der
Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die Schwere der Symptome bei
Pollenallergikern, die von der spezifischen Pollenart und deren
Konzentration abhängt. Dazu werden nicht nur die Wettervorhersagen
berücksichtigt, sondern auch die von der PDI gemessenen
Pollenkonzentrationen. Die phänologischen Daten zum Blühzustand, die
von der Abteilung Agrarmeteorologie des DWD ermittelt werden, spielen
ebenfalls eine wichtige Rolle. Den Pollen-Gefahrenindex können
Interessierte unter www.dwd.de/pollenflug abrufen.
Aufgrund der deutlich wärmeren Witterung ist die Vegetation in diesem
Jahr etwa drei Wochen vorweg, wodurch bestimmte Pollenarten auch
früher fliegen. Während Allergiker von Hasel- und Erlenpollen vorerst
aufatmen können, beginnt für Allergiker von Weide, Esche, Buche und
Birke jetzt die Hauptleidenszeit, wobei die Birkenpollensaison gerade
ihren Höhepunkt erreicht. Bisher haben Tiefausläufer mit häufigem
Regen, besonders im Westen, die Pollenkonzentration immer wieder
gedämpft. Das warme und trockene Wetter am kommenden Wochenende führt
jedoch zu sehr hohen Konzentrationen dieser Pollen. Erst ab Montag
bringen neue Tiefausläufer zunächst im Westen und später auch im
Osten Entspannung. Weitere Informationen zu Pollenallergien und
Blühzeiten finden Sie auf der Website des PDI unter
http://www.pollenstiftung.de.



Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.04.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst