DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

20-04-2024 09:01
SXEU31 DWAV 200800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 20.04.2024 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Spätwinterliche Kurzfrist mit Nachtfrostgefahr und regional markanten
Schneefällen inklusive Glätte, Schneebruch und möglicher Leiterseilschwingungen.


Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... starten wir in eine spätwinterlich anmutende Kurzfrist. Dieser "kalte
Gruß" entspringt der jüngsten und mit einer Windumkehr in 10 hPa/60 Grad N
verbundenen plötzlichen Stratosphärenerwärmung Anfang März, deren Versuche Mitte
und Ende März mit der Troposphäre nachhaltig zu koppeln misslangen, nun aber
effektiv "gekoppelt" umgesetzt werden. Bezüglich der Kopplung zwischen der
Stratosphäre und Troposphäre gab es diesen vergangenen Winter über arge Probleme
und dass es nun so spät doch noch gereicht hat ist auch in einer günstigen
Rossbywellenkonfiguration zu verdanken, die den kanadischen bis eurasischen
Sektor überspannt. Daraus hervorgehend konnte sich eine anhaltende Blockierung
"Atlantikrücken" etablieren, die in der Folge versucht im Sektor "Grönland" zu
fußen. Stromab wird dadurch ein beständiger Trog initiiert, der wohl erst zum
Monatswechsel auf synoptischer Skala beginnt aufzubrechen und mit entsprechend
ausufernder Wellenamplitude auch wieder weit in mediterrane bzw.
nordafrikanische Luftmassen fußt. Doch genug des "Warum" und mehr vom "was
folgt".

Heute (Samstag) zeigen uns die Wetterkarten erneut einen kräftigen QUADARIUS,
der mit mehreren Zentren die Blockierung hervorhebt. Dabei wird ausgehend vom
aus der Höhe gestützten QUADARIUS I über England ein Keil in Richtung eines KLA
gestützten 1040 hPa Hochs im Bereich der Barentssee aufgespannt und somit wird
eine Westdrift mit aller Macht unterdrückt. Dem gegenüber steht ein
umfangreicher Langwellentrog, dessen Achse sich über die Ostsee und den
Alpenraum erstreckt und peripher an seiner Ostflanke von Wellen mit kürzerer
Amplitude umrundet wird. Abdrücke im Bodendruck gibt es einige, wie zum Beispiel
das Bodentief ANNINA, das von Polen nordostwärts driftet. Dieser Langwellentrog
wird innerhalb der Kurzfrist dank der gestörten und zu "high-latitude"
Blockierungslagen ansetzenden Strömung über Mitteleuropa in Form eines äußerst
umfangreichen Höhentiefs abtropfen und uns somit noch eine Weile beglücken - wir
Glücklichen.

In der vergangenen Nacht zum Samstag verschmolzen eine über Benelux nach
Ostdeutschland wandernde Kurzwelle mit tiefem Geopotenzial zu der genannten
umfangreichen Trogkonfiguration, deren Achse am heutigen Samstag zunächst noch
den gesamten Osten beeinflusst, bevor sie sukzessive nach Osten abgedrängt wird.
Diese in den Trog aufgehende Kurzwelle macht sich bis zum Mittag noch durch eine
ausgeprägte Niederschlagsspirale bemerkbar, die vor allem dem Erzgebirgsstau und
Alpenstau bis zur Mittagszeit noch anhaltende und teils kräftige Niederschläge
bringt. Entsprechend laufen in diesen Bereichen weiterhin zeitlich und räumlich
gestaffelte Schneefallwarnungen, wobei die am Alpenrand bist weit in den Sonntag
gelten und bereits die Folgeereignisse berücksichtigen. Die im EPS 6-std.
hinterlegten markanten Neuschneemengen in Lagen oberhalb von 800 m sind
weiterhin plausibel und in entsprechend Warnungen hinterlegt. Während die
Stauniederschläge im Erzgebirge im Verlauf des frühen Nachmittags nachlassen,
dauern sie am Alpenrand weiter an.

Dort, genauso wie im gesamten Norden und Westen, sorgt das Zusammenspiel aus
einer feuchten marinen Luftmasse und einer von Norden immer weiter abkühlenden
Luftmasse z.B. im 500 hPa Niveau für recht labile Verhältnisse mit einer im
Tagesverlauf rasch auflebenden und sehr agilen Schaueraktivität. Diese ist im
äußersten Westen peripher der Frontalzone bereits am Vormittag aktiv.
Vorhersagesoundings stützen auch die Modellinterpretationen von eingelagerten
Graupelgewittern, die bei eher schwachen Höhenwinden von einzelnen Bft 7 Böen
begleitet werden. Im Nordosten fällt die Schaueraktivität dank Advektion etwas
trockener Luftmassen deutlich gedämpfter aus, während es in nordanfälligen
Staulagen der Mittelgebirge und der genannten Alpen teils länger anhaltende
Niederschlagssequenzen zu erwarten sind. Die Schneefallgrenze pendelt von West
nach Ost zwischen 600 und 200 m, wobei diese bei kräftigen Schauern gut und
gerne vorübergehend zügig bis in tiefe Lagen absacken kann. Solche Lagen sind
aus der Historie gesehen nicht unbekannt für lokal plötzlich aufkommende stark
verminderte Sichtverhältnisse auf Autobahnen inkl. Glätte mit entsprechend
erhöhtem Potenzial für Unfälle.

12-std. Niederschlagsmengen liegen im Stau vom Erzgebirge/der Alpen zwischen 5
und 10 l/qm, lokal auch etwas mehr. Ansonsten fallen die Mengen im Westen sowie
im Stau der zentralen Mittelgebirge mit 4 bis 8 l/qm noch nennenswert aus, bevor
sie nach Nordosten zu deutlich "in die Knie gehen" - teils bleibt es dort auch
ganz trocken und bei lockerer Bewölkung wird es dort ein insgesamt freundlicher
Tag.

Die Höchstwerte liegen je nach Niederschlag zwischen 4 und 11 Grad und der Wind
weht frisch bis stark aus Nordost.


In der Nacht zum Sonntag steigt die Spannung. Eine in eine 100 kt+
Hintergrundströmung eingebettete Kurzwelle wird im Verlauf der Nacht von der
Deutschen Bucht rasant südwärts in Richtung Vogesen geführt. Ausgehend von einer
orografisch über Westnorwegen induzierten Störung etabliert sich peripher der
hochreichend baroklin aufgestellten Frontalzone eine Zyklogenese, die unter
Höhendivergenz im linken Auszug liegend eine gemäßigte Intensivierung
unterläuft. Gekoppelt daran sind hochreichende Hebungsvorgänge, die besonders in
der Höhe durch eine rasche Zunahme der Krümmungsvorticity des Kurzwellentroges
resultieren. Cross sections zeigen üppig Hebung im Bereich der
Schneekristallbildung sowie verstärkte Frontogenese bis rund 700 hPa Höhe,
sodass von einer üppigen Niederschlagsbildung ausgegangen werden kann. Im
IFS-ENS ist die begleitende Bodenzyklogenese mit zahlreichen und gebündelten
Membern gut hinterlegt, wobei die Member eine Intensität von rund 1020 hPa oder
etwas darunter andeuten. Bereits ausgangs der Nacht sorgt die blockierende
Wirkung der Alpen für eine verzögerte Bodentiefverlagerung nach Süden und somit
für eine zunehmende Entkopplung von der Hauptdynamik. Ergo, ein Auffüllprozess
des Bodentiefs wird eingeleitet.

Begleitet wird diese Welle/das Bodentief von T850 hPa Werten um -5 Grad
vorderseitig und -7 oder -8 Grad rückseitig sowie einem Schwall höhenkalter
Luftmassen um -35 Grad oder etwas darunter. Diese Luftmassen vermischen sich
sukzessive, sodass die Werte im Umfeld des Niederschlags weiter absinken.

Von großem Interesse ist nun, wie strukturiert die Bodentiefentwicklung
Deutschland südwärts überquert und wo genau das Bodentief entlangziehen wird.
Grundsätzlich herrscht recht gute Einigkeit, dass ausgangs der Nacht das
Bodentief irgendwo in Richtung Unterfranken zu lokalisieren sein dürfte mit
geringen Schwankungen in den EZ/ICON angetriebenen Modellen.

Sowohl die Hebung wie auch die sich etablierende Tiefentwicklung forcieren im
Verlauf der Nacht Niederschläge, die zunächst noch recht unorganisiert den
Nordwesten betreffen, um sich dann im Verlauf der Nacht peripher der
Bodenzirkulation anzuordnen. Diese Niederschläge verlagern sich zunehmend in die
Mitte und erfassen im Verlauf der zweiten Nachthälfte auch den Süden
Deutschlands.

Mit Blick auf den Neuschnee erscheint ein markantes Neuschneeereignis für den
Bereich Nordhessen/südliche Niedersachsen/nordöstliche Nordrhein-Westfalen über
da Eichsfeld bis in den Thüringer Wald zunehmend wahrscheinlich. Dort sinkt die
Schneefallgrenze im Verlauf der Nacht und vor allem mit einsetzendem
Niederschlag von 400/500 m bis in tiefe Lagen ab. Dank verstärktem Aufgleiten
sowie einer Verzögerung der Niederschlagsverlagerung dank verstärkter östlicher
"storm relativer" Komponente am Nordrand der Bodenzyklogenese dauern hier die
Niederschläge die Nacht über weiter an. Etwas unsicher ist noch der exakte
Schwerpunkt des Niederschlags, dessen Variabilität sich auch bei Lage/Intensität
des Bodentiefs in entsprechenden Modellen zeigt. Der Großteil hebt mittlerweile
aber den genannten Streifen hervor mit IFS am Westrand und AROME am Ostrand
gelegen.
Die Vorgeschichte im Auge behaltend dürfte es in tiefsten Lagen zunächst schwer
fallen mit einer Akkumulation, allerdings sorgt die hohe Niederschlagsrate wohl
auch dort rasch für eine Schneematschbildung. Oberhalb von rund 400 m sollte in
den Regionen mehr oder weniger durchweg das Potenzial für markante 6-std.
Neuschneemengen vorhanden sein (5 bis 10 cm). Zudem kratzen wir nach einigen
Lösungen in mittleren Lagen definitiv an der Unwetterschwelle für 6-std.
Neuschneemengen von mehr als 10 cm, was besonders den Thüringer Wald bis rauf
ins Nordhessische Bergland betrifft. Dank der noch vorhandenen Unsicherheiten
bezüglich möglicher Schwerpunkte wird momentan noch von einer lokalen
Verschärfung bis hin zur Unwetterwarnung abgesehen. 12.std. Niederschlagsmengen
liegen bei 10 bis 20 l/qm, in Staulagen lokal auch um 30 l/qm. Neben erheblichen
Verkehrsbehinderungen muss auch mit Schneebruch sowie mit Leiterseilschwingungen
gerechnet werden.

Im Verlauf der 2. Nachthälfte nehmen auch die Niederschläge im Süden zu, wo
orografisch und ans Bodentief forciert ebenfalls länger anhaltende Niederschläge
einsetzen bei einer bis in tiefe Lagen absinkenden Schneefallgrenze. Dort liegen
die Mengen bei 5 bis 10 l/qm in 12 Stunden. Auch hier kann mal regional markante
Warnungen im Bergland kategorisch nicht ausschließen, wenngleich die
Unsicherheiten dort noch sehr groß sind. Besonders in Richtung Oberfranken
peripher der Bodentiefs kann man sich höhere Mengen aber vorstellen.

Gänzlich anders zeigt sich das Wetter im Nordosten, wo im Einfluss trockener
Luftmassen und etwas Skandiföhn die Wolken im Verlauf der Nacht rasch auflockern
bzw. wir im Nordosten eh schon teils wolkenlos in die Nacht starten, sodass mit
einer effektiven nächtlichen Abkühlung zu rechnen ist. Im gesamten Nordosten
zwischen Ostsee und Erzgebirge liegen die Tiefstwerte bei frostigen -1 bis -4
Grad mit mäßigem Frost in Bodennähe von bis zu -8 Grad besonders von Vorpommern
bis in die Lausitz.
Auch sonst liegen die Tiefstwerte trotz der Bewölkung um oder nur wenig über dem
Gefrierpunkt und verbleiben im Bergland ebenfalls durchweg im leichten
Frostbereich.

Der Wind kommt im Nordosten schwach aus Nordost und sonst mäßig bis frisch aus
nördlicher Richtung.




Sonntag... zieht die Kurzwelle südwärts ab und verlässt die dynamisch
förderliche Umgebung, sodass der Auffüllprozess im Gange ist. Bezüglich der
Struktur bildet sich zunehmend eine rinnenartige Struktur aus, die weite
Bereiche Bayerns beeinflusst.

Besonders entlang und südlich der zentralen Mittelgebirge dauern daher die
konvektiv verstärkten Niederschläge weiter an und werden im Tagesverlauf dank
der diabatischen Komponente weiter angefacht. Südlich der Donau treten am
Nachmittag einzelne Graupelgewitter auf, die punktuell die Niederschlagsmengen
in die Höhe treiben.

Schwer wird die Bestimmung der insgesamt auf 200 bis 500 m ansteigenden
Schneefallgrenze, die je nach Orografie und Niederschlagsintensität größeren
regionalen Schwankungen unterworfen ist. Grundsätzlich sind oberhalb von 400 m
meist 1 bis 5 cm Neuschnee zu erwarten, oberhalb von 600 m sind regional auch
markante Mengen nicht auszuschließen. Mit recht hoher Sicherheit werden im
Alpenstau markante Neuschneemengen dank der konvektiven Umlagerung erwartet, die
ebenfalls in der bereits gültigen Schneefallwarnung eingebettet wurden.

Im gesamten Norden gestaltet sich das Wetter unter zartem Hochdruckeinfluss
etwas stabiler und vor allem freundlicher, teils mit einigen Sonnenstunden.
Allerdings sorgt die unmittelbare Nähe der Höhentrogachse für im Tagesverlauf
aufflammende Schauer, die sich vom Norden südwestwärts bis zur nördlichen Mitte
ausbreiten. Dabei wechseln sich Regen-, Schneeregen- und kurze Graupelschauer
ab, vielleicht reicht es auch für ein kurzes Gewitter. Hier fallen die Mengen
mit 1 bis 5 l/qm recht inhomogen verteilt, aber überschaubar aus.

Die Höchstwerte pendeln je nach Niederschlag zwischen 4 und 12 Grad und das bei
einem mäßigen bis frischen Nordostwind.


In der Nacht zum Montag fokussiert sich der Niederschlag im Umfeld des sich
auflösenden Bodentiefs. Dabei pendelt die Schneefallgrenze bei rund 400 m, kann
regional aber durch den Niederschlag auch noch etwas gedrückt werden. Oberhalb
von 400 m sind einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten, meist 1 bis 5cm. Im Stau
der Alpen dauern die Schneefälle weiter ab, sodass womöglich eine weitere
Verlängerung die Nacht hindurch möglich ist.

Ansonsten zeigt sich das Wetter unter schwachem Hochdruckeinfluss eher
störungsarm. Zeitweise driften Schauer von der Ostsee ins Landesinnere und
wechseln zügig die Phase von flüssig zu fest. Lokal besteht dort Glättegefahr.
Ebenso staut sich etwas Feuchte in Form von Schauern im Thüringer Wald und
bringt auch dort etwas Regen und oberhalb von rund 400 m etwas Neuschnee.
Ansonsten verläuft die Nacht teils klar, teils stärker bewölkt und das bei T850
hPa Werten im Süden um -5 Grad und in Richtung Usedom bei -10 Grad! Dank der
effektiven Ausstrahlung wird deutschlandweit leichter Luftfrost bis -4 Grad
erwartet, im Bergland auch mäßiger, während bodennah deutschlandweit leichter
bis mäßiger Frost in Bodennähe zu erwarten ist. Durchziehende Bewölkung kann
lokal mindernd auf die Abkühlung wirken und auch das Umfeld der Nord- und Ostsee
sorgt mit frostfreien Werten im direkten Umfeld für eine warnarme Nacht. Der
Nordostwind weht entkoppelt im Tiefland meist leicht bis schwach, im Bergland
auch mäßig.

Montag... dank der warnaktiven nahen Kurzfrist nur knapp zusammengefasst: unter
dem umfangreichen Höhentief platziert beginnt der Tag deutschlandweit recht
freundlich, in Staulagen der zentralen Mittelgebirge und der Alpen auch stark
bewölkt und dort regnet oder flockt es etwas. Im Tagesverlauf mit der
Einstrahlung entwickeln sich zahlreiche Schauer, die zum Abend allmählich wieder
in sich zusammenfallen. Die Schneefallgrenze schwankt von Nord nach Süd zwischen
200 und 700 m, wobei dies im Umfeld der Konvektion stark modifiziert wird. Ein
kurzes Graupelgewitter kann nicht ausgeschlossen werden. Besonders in Staulagen
der zentralen Mittelgebirge, im Nordosten sowie im Alpenstau werden 12-std.
Mengen von 1 bis 5 l/qm Niederschlag erwartet, während der Tag in Leelagen
überwiegend trocken verlaufen könnte. Zwischen den Schauern zeigt sich auch
immer wieder kurz die Sonne - kurzum: klassisches Aprilwetter.

Die Höchstwerte liegen zwischen 5 und 11 Grad und der Wind kommt schwach bis
mäßig aus Nordost.

Die Nacht zum Dienstag wartet bei überwiegend locker bewölkten, teils auch
klaren Verhältnissen deutschlandweit mit ähnlichen Frostwerten wie die Nacht
zuvor auf.
Anders sieht es im Südosten aus, wo dank einer Zyklogenese über Italien
Aufgleitbewölkung inklusive etwas Niederschlag auf Deutschland übergreift, was
dem Süden und besonders dem Alpenstau wieder Neuschnee bescheren dürfte. Wie
ausgeprägt dieses Ereignis ausfällt lässt sich dank der größeren Streuung der
Member bei der Zyklogenese noch nicht darlegen.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Numerik erfasst die Entwicklung auf synoptischer Ebene von einem
umfangreichen Trog zu einem abgetropften Höhentief sehr gut. Allerdings ergeben
sich rasch einige Diskrepanzen beim Blick auf die Intensität und Verlagerung von
peripher rum den Trog herumgeführten Kurzwellen. Dies ist von Bedeutung, da bei
einem entsprechend winterliche Temperaturprofil der Troposphäre feste und
flüssige Phasenereignisse zu erwarten sind, deren Schwerpunkte noch schwanken.

Die Entwicklung in der kommenden Nacht zum Sonntag wird insgesamt recht homogen
gezeigt, allerdings mit einem spread der EZ angetriebenen Modelle (eher am
Ostrand der Verteilung) und der deutschen (eher am Westrand gelegen). Dennoch
kristallisiert sich ein Bereich über der Mitte heraus, der in der kommenden
Nacht markante Neuschneemengen erwarten dürfte. Allerdings erhöhen die 6Z Läufe
(z.B. ID2) die Unsicherheiten deutlich und breiten die Mengen eher in Richtung
Odenwald aus mit einer Abschwächung in Richtung Nordhessen/südliches
Niedersachsen.
Entsprechende Warnungen werden heute voraussichtlich im Verlauf des Nachmittags
ausgegeben. Eine optionale Verschärfung zur Unwetterwarnung kann wohl erst im
Nowcast erfolgen, da die Schwankungsbreite der Numerik noch zu groß ist.
Einzelne Staulagen könnten aber eine Heraufstufung zur "Unwetterwarnung
Schneefall" sehen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Helge Tuschy