Thema des Tages

06-02-2017 14:40

Winterferienwetter 2017

Für Kinder und Jugendliche in Brandenburg und Berlin gingen am
vergangenen Wochenende die Winterferien bereits zu Ende und am
heutigen Montag (06.02.2017) beginnt wieder die Schule. Dagegen
können sich die Schüler in Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern in dieser Woche über ein wohlverdientes "Aus"
freuen. Dort stehen nämlich jetzt die Winterferien an. Für alle, die
noch unentschlossen sind, ob sie einen Kurztrip wagen sollen, lohnt
sich zur Entscheidungsfindung vielleicht ein Blick aufs Europawetter.
Schüler aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg müssen auf
Winterferien verzichten, sind aber trotzdem herzlich eingeladen,
etwas von Urlaub zu träumen.

Statistisch gesehen verbringen die meisten Deutschen ihren Urlaub im
eigenen Land. Betrachtet man allerdings das Wettergeschehen der
vergangenen Woche, so konnte Deutschland nicht unbedingt für einen
heimischen Urlaub werben. Zu Wochenbeginn sorgte Tief "HUBERT" in
Teilen der Mitte und im Süden für gefährliches Glatteis, stürmisch
war es dagegen im höheren Bergland und zu allem Überfluss ging es
auch dem Schnee an den Kragen. Im Schwarzwald und im Allgäu sorgte
die Kombination aus milden Temperaturen und örtlich über 50 Liter
Regen in wenigen Tagen für starkes Tauwetter, das einen kräftigen
Rückgang der Schneehöhe zur Folge hatte. Und auch im weiteren Verlauf
der Woche sorgten atlantische Tiefausläufer für sehr wechselhaftes
Wetter. Statt schneereichen Winterwetters gab es also eher ein
nass-kaltes und teils auch rutschiges "Vergnügen", bei dem sich die
Sonne nur selten zeigte. Da stellt sich dann natürlich die Frage, ob
ein Urlaub in der Heimat auch aktuell erstrebenswert ist oder ob man
doch die Koffer packt und nach einem alternativen Plätzchen außerhalb
Deutschlands Ausschau hält.

Aktuell nistet sich Hoch "ERIKA" über Skandinavien ein, über dem
zentralen Mittelmeer dagegen positionierte sich am gestrigen Sonntag
Tief "MARCEL". Somit liegt Deutschland dazwischen in einer östlichen
Strömung, mit der kontinentale Kaltluft zu uns gelangt. Entsprechend
wird es allmählich wieder kälter und besonders im Nordosten und Osten
wird der positive Temperaturbereich nicht mehr allzu häufig erreicht.
Alle Wintersportfans wird das sicherlich freuen, denn besonders in
den höheren Mittelgebirgslagen bleiben uns die "Schneereste" erhalten
und damit auch so einige Skigebiete weiterhin geöffnet. Immerhin
beträgt die Schneedecke im Harz und Erzgebirge teils noch über 50 cm.
Ansonsten lohnt sich bei den niedrigen Temperaturen auch der Einsatz
einer Schneekanone. Wen es etwas weiter wegzieht, der findet
sicherlich in den Alpen ausreichende Schneemengen, um sich auf den
Pisten auszutoben.

Wem es in Deutschland nicht kalt genug ist, sollte den Blick in
Richtung "hohen Norden" richten. In Skandinavien sinken die
nächtlichen Temperaturen in der kommenden Woche teils sogar unter -20
Grad, dabei bleibt es überwiegend trocken. Auch an Schnee fehlt es
dort nicht, weshalb sich sicherlich eine Huskyschlittenfahrt anbieten
würde. Beim nächtlichen Polarlichterschauen sollte man sich jedoch
dick einpacken. Wem das nicht immer noch nicht ausreicht, kann sich
zusätzlich noch in einem Igluhotel einquartieren, das komplett aus
Schnee und Eis gebaut ist. Dann behält man in der Nacht bei -4 bis -7
Grad im Schlafzimmer einen "kühlen" Kopf.

Als beliebtestes Reiseziel außerhalb Deutschlands hat Spanien die
Nase vorn. Das liegt sicherlich auch am meist zuverlässig sonnigen
Wetter. Besonders im Süden startet die Woche meist trocken und
zeitweise sonnig bei angenehmen Temperaturen um 20 Grad. Zum
Wochenende nähert sich allerdings ein Tief vom Atlantik, und so wird
es selbst auf den zu Spanien gehörenden Kanaren wieder wechselhafter.
Aber wie heißt es so schön: "Des einen Leid ist des anderen Freud",
denn damit stellen sich gute Surfbedingungen an der Atlantikküste
ein. Im zentralen und östlichen Mittelmeer hält diese Woche dagegen
tiefer Luftdruck an, sodass dort zeitweise mit kräftigen Schauern und
Gewittern gerechnet werden muss.

Die Wassertemperaturen im Mittelmeer laden allerdings nicht wirklich
zum Baden ein, denn bei frischen 13 bis 15 Grad sollte man aufpassen,
dass man sich nicht unterkühlt. Bei einer Reise auf die Kanaren kann
man schon eher die Badehose einpacken. Zumindest für Hartgesottene
ist der Sprung ins "kalte Wasser" bei 19 Grad möglich.

Falls Sie nun neugierig geworden sind, wie sich das Wettergeschehen
an Ihrem Reiseziel gestaltet: Die Wetteraussichten für weitere
ausgewählte Orte auf dem ganzen Globus finden Sie auf
www.dwd.de/wetter in der Rubrik "Wetter Europa und weltweit".

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.02.2017

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