Thema des Tages

17-05-2017 14:40

Bisher wärmster Tag des Jahres


Nicht nur die letzte Aprilhälfte gestaltete sich ungewöhnlich kalt.
Auch im Mai setzte sich die kalte Witterungsphase fort. Häufige
Polarlufteinbrüche, die Nachtfrost und sogar kurzzeitig Schnee auf
einigen Berggipfeln brachte, sorgten dafür, dass die erste Maihälfte
im Mittel fast 1 Grad zu kalt war. Doch pünktlich mit dem Ende der
Eisheiligen stellte sich zu Beginn dieser Woche die Wetterlage
komplett um.

Zwischen einem kräftigen Atlantiktief und einem Hoch über dem
östlichen Mitteleuropa führt eine südliche Strömung sehr warme und
zunehmend schwüle Subtropikluft von Spanien nach Mitteleuropa. Diese
machte sich bereits gestern in der Westhälfte bemerkbar, wobei es
mit Werten über 25 Grad verbreitet einen Sommertag gab.
Heute werden sich die sommerlichen Temperaturen auch im Osten
durchsetzen. Im Westen wird vorwiegend in den Flussniederungen zum
ersten Mal in diesem Jahr die 30-Grad-Marke geknackt. Ab einer
Höchsttemperatur von 30 Grad spricht man in der Meteorologie von
einem heißen Tag.

Doch wie stabil ist diese sommerliche Hochdruckwetterlage? Die
Hochdruckzone ist nur relativ schwach ausgeprägt und wird schon bald
nach Osteuropa verdrängt. Gleichzeitig setzt sich das Atlantiktief
Richtung Westeuropa in Bewegung, sodass ab morgen dessen Fronten auf
uns übergreifen, die wieder eine deutlich kühlere Wetterlage
einleiten. Dieser Übergang geht mit teils kräftigen Gewittern
vonstatten, die sich ab morgen Nachmittag hauptsächlich in einem
breiten Streifen von Schleswig-Holstein, über die Mitte, die Alb, bis
ins Allgäu und am Alpenrand entladen. Besonders in Niedersachsen und
im Allgäu können diese Gewitter lokal auch unwetterartig mit heftigem
Starkregen, Hagel und Sturmböen ausfallen. Weiter im Osten bleibt es
bei sommerlichen Temperaturen noch mal sonnig.

Während am Freitag im Westen immer wieder teils kräftiger Regen
fällt, konzentrieren sich dann die Gewitter auf den Osten. Dort
fallen diese jedoch kräftiger aus, als noch am Vortag. So muss mit
Unwettern durch Starkregen, größeren Hagel und Sturmböen gerechnet
werden.

Am Wochenende setzt sich dann kühlere Meeresluft mit Höchstwerten von
nur noch 17 bis 22 Grad durch. Am Samstag kann es noch einzelne
Schauer und kurze Gewitter geben, während der Sonntag schon wieder
freundlicher wird.
Zwar steigen die Temperaturen zu Beginn der neuen Woche wieder etwas
an, aber stabiles Hochdruckwetter ist auch dann nicht in Sicht. Die
Woche beginnt zunächst freundlich, im Laufe der nächsten Woche geht
es dann aber zunehmend wechselhaft mit Schauern und Gewittern weiter.



Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.05.2017

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst