Thema des Tages

20-08-2017 14:40

Badefreuden!?

Der meteorologische Sommer 2017 tritt just heute in seine letzte
Dekade ein. Aber das soll kein Anlass zum Lamentieren sein. Vielmehr
bieten die kommenden Tage durchaus die Chance, noch einmal
sommerlichen Aktivitäten zu frönen.

Das gilt insbesondere für den Süden unseres Landes, wo sich vom
Atlantik her Hoch NILÜFER immer deutlicher bemerkbar macht. Das
bedeutet bis einschließlich Donnerstag recht viel Sonne und
allmählich ansteigende Temperaturen. Schon am kommenden Mittwoch soll
am Oberrhein wieder die 30-Grad-Marke erreicht werden. Das macht
nicht jeden glücklich, schließlich steigt damit auch die
Wärmebelastung wieder an. Aber es dürfte für die Schüler in Bayern
und Baden-Württemberg, die mitten in den Sommerferien stecken, eine
große Freude sein.

Schließlich deutet sich damit Freibadwetter an, und auch der eine
oder andere Badesee dürfte sich regen Zuspruchs erfreuen. Und das
liegt nicht nur am Wetter, sondern auch an den Wassertemperaturen.
Diese hängen zwar von vielen Faktoren ab, beispielsweise von der
Tiefe des Sees oder seiner Durchmischung. Aber allgemein kann man
feststellen, dass die Wassertemperaturen aufgrund der großen
Wärmekapazität des Wassers zum Ende der Saison allgemein höher liegen
als zu Saisonbeginn.

Und so haben fast alle größeren Badeseen inzwischen Temperaturen von
mehr als 20 Grad erreicht. Im Süden gilt dies zum Beispiel für den
Bodensee, den Schluchsee im Schwarzwald oder den Ammersee bei
München, die alle mit etwa 21 Grad aufwarten können. Sie sind damit
recht repräsentativ für die aktuellen Wassertemperaturen, und zwar
nicht nur im Süden, sondern in ganz Deutschland. Dies belegt
beispielsweise ein Blick in den Nordosten, wo der Ruppiner See bei
Neuruppin oder die Müritz bei Waren auch gut 20 Grad aufweisen. Das
reicht natürlich auch für ein paar Bahnen oder ein paar Sprünge ins
erfrischende Nass. Allerdings muss in der Nordhälfte unseres Landes
in den kommenden Tagen, egal bei welcher Outdoor-Aktivität, der Blick
immer mal wieder zum Himmel gerichtet werden. Schließlich ziehen dort
auch mal dichtere Wolken durch, die mitunter einen Schauer oder ein
kurzes Gewitter bringen können.

Etwas schlechter sieht es mit entspannten Stunden am/im Wasser an
Nord- und Ostsee aus, und das nicht nur wegen vereinzelter Schauer
und Gewitter. Wassertemperaturen um 18 Grad (siehe Abbildung) sind
zwar durchaus im Rahmen, bei Maxima der Lufttemperatur um 20 Grad
fällt allerdings das Aufwärmen am Strand etwas schwer.

Das sollte am Mittelmeer kein Problem sein. Dort erreichen die
Temperaturen in den kommenden Tagen sehr verbreitet Höchstwerte um,
teils sogar deutlich über 30 Grad, wobei im Süden Spaniens mit fast
40 Grad die höchsten Werte erwartet werden. Dazu liegen die
Wassertemperaturen um 25 Grad.

Allerdings kann da beim Baden kaum noch von Abkühlung gesprochen
werden.

Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.08.2017

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