Thema des Tages

03-10-2017 14:40

"Tag der Deutschen Einheit? - Ein Tag wie kein anderer!

Am heutigen Dienstag, den 3. Oktober 2017 ist es wieder so weit. Ganz
Deutschland feiert den ?Tag der Deutschen Einheit?. Er erinnert an
die deutsche Wiedervereinigung zwischen der Bundesrepublik
Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Da
der Einheitsvertrag zwischen beiden Ländern am 3. Oktober 1990 in
Kraft trat, wurde der 3. Oktober zum gesetzlichen Feiertag bestimmt.
Oftmals wird der Tag der Deutschen Einheit einfach auch nur als
Einheitstag bezeichnet. Nach der Wende war ursprünglich der Tag des
Mauerfalls von 1989, der 9. November, als Nationalfeiertag diskutiert
worden. Wegen der Datumsgleichheit mit der Reichspogromnacht 1938
galt dieses Datum jedoch als ungeeignet, sodass nach Artikel 2 des
Einigungsvertrages der 3. Oktober als ?Tag der Deutschen Einheit? zum
gesetzlichen Feiertag erklärt wurde. Er ist der einzige Feiertag nach
Bundesrecht.

Mit dem Einheitsvertrag wurde schließlich die Teilung Deutschlands
nach 45 Jahren überwunden. Am heutigen Dienstag jähren sich die
Feierlichkeiten zum 27. Mal. Eine ganze Generation ist seitdem
herangewachsen, die keine Erinnerungen mehr an die Teilung hat oder
diese nicht mal mehr erlebten. Mit ihnen nehmen auch die Differenzen
bzw. Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern weiter
ab. Trotz allem gibt es diese im politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Bereich nach wie vor.

Doch musste nun die Feierende Menge im Jahre 1990 sich vor Regen oder
der Sonne schützen? Waren T-Shirts oder Pullis angesagt?

Am 3. Oktober 1990 lag Deutschland auf der Ostflanke eines
ausgeprägten Tiefdruckwirbels nördlich von Schottland in einer
südwestlichen Strömung, mit der verhältnismäßig warme Luft ins Land
gelangte. Dabei stieg die Temperatur an Oberrhein und Neckar bei viel
Sonnenschein auf Höchstwerte bis 26 Grad an. Dagegen hielt sich vor
allem in der Nordhälfte Bayerns sowie im Süden von Thüringen und
Teilen Hessens längere Zeit zäher Nebel oder Hochnebel, sodass dort
die Temperaturen teilweise nur um 13 Grad lagen. Längere sonnige
Abschnitte gab es auch vom Bayerischen Wald über das Erzgebirge bis
zur Ostsee. Hingegen schaffte es die sehr warme Subtropikluft nicht
so weit Richtung Nordosten, sodass dort die Bürger meist bei Werten
zwischen 16 und 22 Grad die Deutsche Einheit feierten. Auf der
anderen Seite Deutschlands, von der Mosel bis zur Nordsee, verdeckten
dicke Wolken die Sonne. Hier machte sich schon das sich nähernde
Tiefdruckgebiet samt seinen Ausläufern bemerkbar. Während es tagsüber
abgesehen von lokalem Nieselregen noch weitgehend trocken blieb,
kamen in der Nacht auf den 4. Oktober von Westen her teils kräftige
Schauer und Gewitter auf.

Die ?Silberhochzeit? feierte Deutschland am 3. Oktober 2015 bei
schwachen Luftdruckgegensätzen überwiegend bei ruhigem
Hochdruckwetter. Lediglich im Südwesten und Westen beeinflusste ein
schwaches Tief das Wetter etwas. Dort tummelten sich vor allem in der
ersten Tageshälfte noch dichtere Wolkenfelder am Himmel, die jedoch
am Nachmittag größere Lücken bekamen. Aber auch im Norden des Landes
sorgte der hohe Luftdruck nicht nur für Eitel Sonnenschein. Dort
könnten sich nachts gebietsweise zäher Nebel und Hochnebel
ausbreiten, der sich tagsüber nur langsam lichtete. Die meisten
Sonnenstunden gab es schließlich von Ostfriesland bis nach
Brandenburg und Sachsen. Anders als am 3. Oktober 1990 gab es in
Deutschland etwas geringere Temperaturunterschiede. Die
Tageshöchstwerte pendelten am besagten Tag im Jahre 2015 zwischen 14
Grad in Schleswig und bis 24 Grad am Oberrhein und dem östlichen
Alpenrand.

Und wie sieht nun am heutigen 3. Oktober 2017, also dem 27. Jahrestag
der ?Deutschen Einheit? das Wetter aus? Kurz zusammengefasst:
herbstlich! Im Süden und Südosten sorgt eine Kaltfront für dichte
Wolken und länger anhaltenden, schauerartig verstärkten Regen, der
nur langsam südostwärts abzieht. Im Norden und Osten muss bei
wechselnder Bewölkung mit Regenschauern, im Küstenumfeld vereinzelt
auch mit kurzen Gewittern gerechnet werden. Länger sonnig und meist
trocken bleibt es entlang und westlich des Rheins. Bei milden
Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad weht ein stark auffrischender
Westwind, der an der Küste und im Bergland in Böen Sturmstärke
erreichen kann.

Im Vergleich mit den Jahren 1990 und 2015 liegt das Temperaturniveau
etwas niedriger. Zudem dominierte in den beiden anderen betrachteten
Jahren eher ruhiges Wetter, während am Tag der Deutschen Einheit in
diesem Jahr wechselhaftes und windiges Wetter Trumpf ist.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.10.2017

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