Thema des Tages

24-12-2017 14:40

Weihnachtswetter weltweit

In diesem Jahr fällt der Heiligabend auf einen Sonntag. Der Stress
ist also schon raus aus dem Weihnachtsgeschäft. Daher können wir mit
Fug und Recht behaupten, dass das Weihnachtswetter bereits heute
beginnt.
In Mitteleuropa reicht es in diesem Jahr in den Niederungen nicht
einmal zum richtigen Weihnachtstauwetter. Auch wenn die Temperaturen,
die örtlich auch nachts nahe 10 Grad lagen, das Eintreffen des
Weihnachtstauwetters bestätigen. Wo aber kein Schnee liegt, da kann
auch nichts tauen (auf den Gipfellagen der Mittelgebirge gingen seit
gestern 5?10 cm Schnee ?verloren?). Die Fahrer sommerbereifter
Kraftdroschken können sich also über freie Bahn freuen.
Kommen wir also nun zum weltweiten Weihnachtswetter.
Und da ist es weiß Gott nicht überall so langweilig, wie es bei uns,
mal abgesehen vom Wind am zweiten Feiertag, zu werden scheint.
Der Tropensturm Tembin, der sich inzwischen zum Taifun mit Böen bis
etwa 180 km/h entwickelt hat, zieht über die Philippinen und wird
voraussichtlich am Mittwoch Vietnam erreichen. Für den Süden der
Philippinen, in dem etwa 90 % der Einwohner römisch-katholischen
Glaubens sind, ist das Weihnachtsfest weniger eines des christlichen
Gedenkens, sondern eher eines des Aufräumens nach teilweise
verheerenden Schlammlawinen.
In den anderen Regionen der Südhemisphäre, in der vor ein paar Tagen
der astronomische Sommer begonnen hat, stellt sich im Regelfall unser
Weihnachtsgefühl logischerweise nicht ein.
Von den Philippinen ist es nicht weit nach Australien. Dort schmückt
man den Weihnachtsbaum bei Temperaturen bis zu 45 Grad. Nur an der
Südküste ist es hinter einer Kaltfront mit etwa 20 Grad heute
deutlich kühler, aber bereits am 26. werden dort wieder sommerliche
Werte erreicht.
In Zentralafrika feiert man bei den ganzjährlich üblichen schwülen
35 Grad das Weihnachtsfest.
In Südamerika liegen nur im Süden von Chile und Argentinien die
Werte unter 10 Grad, sonst ist es eher der Jahreszeit entsprechend
bis zu 35 Grad warm.
In Mittelamerika und den Urlaubsregionen der Karibik entkommt man
bei Werten um 30 Grad dem trüben mitteleuropäischen Wetter.
Nach Norden zu wird es in Amerika erwartungsgemäß immer kühler und
etwa auf der Höhe von New York, das entspricht in etwa dem
Breitengrad von Rom, stellt sich im Laufe der Weihnachtstage
Dauerfrost ein. Viel Schnee scheint es aber nicht zu geben.

Und wie erleben unsere Kurzurlauber rund ums Mittelmeer die
Weihnachtstage?
Im nördlichsten Bereich liegen die Temperaturen auf unserem Niveau,
nach Süden zu wird es milder, aber selbst an der afrikanischen Küste
und im Nahen Osten werden kaum 20 Grad erreicht. Nur auf den Kanaren
steigt die Thermometersäule verbreitet über 20 Grad. Dabei scheint im
Süden und Osten des Mittelmeerraumes meist die Sonne, die anderen
Gebiete kommen zunehmend unter den Einfluss der gleichen großräumigen
Wetterlage, wie sie bei uns herrscht.

Auch wenn wir Ihnen, wie eigentlich üblich, nicht das gefühlmäßig
passende Weihnachtswetter liefern konnten, wünschen wir aus Offenbach
ein gesegnetes und ruhiges Weihnachtsfest.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.12.2017

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