Thema des Tages

07-02-2018 09:50

Strenger Frost in Deutschland, ungewöhnlich viel Schnee in Paris

Korrigierte Passage:
Fehlerhafte Zeitangabe:

2. Absatz: Heute vor genau einem Jahr zum Beispiel, am 7. Februar
2012,?.

Korrektur: Heute vor genau sechs Jahren zum Beispiel, am 7. Februar
2012,?.



In der Nacht zum Dienstag (06.02.2018) und in der vergangenen Nacht
sanken die Temperaturen deutschlandweit in den Frostbereich, häufig
wurde mäßiger Frost zwischen -5 und -10 Grad registriert.
Stellenweise, vor allem über Schneeflächen, lagen die Tiefstwerte
sogar im strengen Frostbereich, das heißt unter -10 Grad. In der
Nacht zum Dienstag war dies insbesondere in Thüringen, Sachsen sowie
im Süden von Sachsen-Anhalt und Brandenburg der Fall. Am kältesten
war es in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -14,2 Grad,
kaum weniger kalt in Stiege im Harz mit -14,1 Grad. In der Nacht zum
heutigen Tag geht der Kältetitel nach Karlshagen in Vorpommern mit
-11,7 Grad. Ein weiterer Ort mit strengem Frost war beispielsweise
Kiel mit -10,6 Grad.

Diese Werte sind aber keineswegs ungewöhnlich für den Monat Februar.
Beim Blick zurück auf die vergangenen Jahre fällt sofort der Februar
2012 auf, der Kälte eines ganz anderen Kalibers bot. Heute vor genau
sechs Jahren zum Beispiel, am 7. Februar 2012, gab es verbreitet
strengen Frost, nur auf manchen Inseln von Nord- und Ostsee lagen die
Tiefstwerte über -10 Grad. Besonders eisig war es damals in der Mitte
des Landes mit Temperaturen, die um -20 Grad lagen. Spitzenreiter im
negativen Sinne war auch damals der Harz mit Werten um -25 Grad. Im
Süden und der Mitte des Landes schafften es die Temperaturen auch im
Tagesverlauf gebietsweise nicht aus dem strengen Frost heraus. Diese
Dauerfrostperiode vor sechs Jahren dauerte rund zwei Wochen lang an.
Sowohl von der Andauer, aber auch den absoluten Werten sind wir
dieser Tage weit entfernt. Zwar kann es auch in der kommenden Nacht
zum Donnerstag sowie in der Folgenacht strengen Frost geben, dieser
tritt aber erneut nur lokal auf und ist ohne vorhandene Schneedecke
kaum zu erreichen.

Das Thema Schneedecke ist am heutigen Tag untypischerweise fast
zwingend mit Paris verbunden. In großen Teilen Frankreichs schneite
es gestern und in der vergangenen Nacht. Besonders betroffen war auch
der Großraum Paris. Mit Stand von heute früh 7 Uhr liegen die
Schneehöhen dort um 10 cm, am Flughafen Paris-Orly sogar bei 15 cm.
Verantwortlich für die Schneefälle war ein sich kaum verlagerndes
Tiefdruckgebiet über dem Osten Frankreichs, das an seiner Nord- und
Westflanke im Zusammenspiel mit der polaren Luftmasse für anhaltende
Schneefälle sorgte. In abgeschwächter Form erreichten diese
Schneefälle gestern auch den Südwesten Nordrhein-Westfalens und
Rheinland-Pfalz sowie das Saarland. In Frankreich waren rekordlange
Staus im abendlichen Berufsverkehr die Folge.

Paris, meist im Einflussbereich maritimer und milder Luftmassen, ist
nicht häufig von solch starken Schneefällen betroffen. Ähnlich
kräftige Schneefälle gab es zuletzt im Dezember 2010, als auch in
Deutschland verbreitet Schnee lag. Besonders stark schneite es am 2.
März 1946 in Paris, 40 cm sollen damals gefallen sein. Am heutigen
Mittwoch klingen die Schneefälle in Frankreich ab, mit einer
Entspannung der dortigen Situation ist also zu rechnen.

MSc.-Met. Thore Hansen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.02.2018

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