Thema des Tages

08-02-2018 10:20

Startschuss für die Winterolympiade!

In der Nacht auf Donnerstag sind im südkoreanischen Pyeongchang mit
dem Curling-Wettbewerb die ersten Wettkämpfe über die Bühne gegangen.
Die offizielle Eröffnungsfeier folgt schließlich am Freitag um 12
Uhr südkoreanische Zeit. Ein Grund für uns den Austragungsort etwas
genauer unter die Lupe zu nehmen.

Pyeongchang ist ein Ort mit knapp 10.000 Einwohnern im gleichnamigen
Landkreis mit etwa 43.700 Einwohnern, der wiederum in der
südkoreanischen Provinz Gangwon-do liegt. Pyeongchang liegt rund 130
km östlich der Hauptstadt im Taebaek-Gebirge im Nordosten des Landes
(37°22' N; 128°23' O) auf einer Höhe von 700 Metern über dem
Meeresspiegel. Die Region gilt dabei als Wiege des Wintersports in
Südkorea. Schon 1975 eröffnete im sogenannten Drachental (Yongpyong)
das erste Skigebiet. Derzeit gibt es im ganzen Land rund 20
Wintersportzentren.

Klimatisch ist die Region um Pyeongchang in den gemäßigten Breiten
anzusiedeln. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt etwa bei 11 Grad
und im vieljährigen Vergleich fallen etwa 1436 mm Niederschlag pro
Jahr. Legt man den Fokus nun auf den Winter, so ist festzustellen,
dass zwischen November und März deutlich weniger Niederschläge zu
verzeichnen sind als im Sommer, oftmals bleibt es auch länger
trocken. Da von Anfang Dezember bis Ende Februar die Temperaturen im
klimatischen Mittel im Dauerfrostbereich (Dez. ~-1,5 Grad, Jan. ~-5
Grad, Feb. ~ -2 Grad) liegen, sind zumindest die Grundlagen für den
Einsatz von Schneekanonen gegeben. Entsprechend kann bei den
anstehenden Olympischen Spielen davon ausgegangen werden, dass die
Outdoor-Wettkämpfe überwiegend auf Kunstschnee stattfinden.

Typisch für die Jahreszeit präsentierte sich auch das Wetter am
heutigen Donnerstagnachmittag in der Olympiaregion. Bei oftmals
wolkenlosem Himmel konnte die Sonne länger scheinen (vgl. Graphik 1).
Allerdings mussten sich die Olympiabesucher bei Höchsttemperaturen um
-3 Grad warm einpacken (vgl. Graphik 2). Doch nach dem europäischen
Wettermodell gibt es am Samstag sogar die Chance auf etwas Schnee
(vgl. Graphik 3). Während es am morgigen Freitag bei zunehmender
Bewölkung noch weitgehend trocken bleiben soll, sind am Samstag
geringe Schneefälle möglich. Durch die aufziehende Bewölkung steigt
auch die Temperatur etwas an, sodass am Freitag und Samstag
Höchstwerte um den Gefrierpunkt erwartet werden (rote Rechtecke).
Doch schon zum Sonntag sinken die Temperaturen wieder deutlich in den
Keller. Höchstwerten um -6 Grad sollen dann nächtliche
Temperaturminima um -15 Grad gegenüberstehen. Bei auflebendem Wind
fühlen sich die Werte noch kälter an, sodass die Wintersportler
entsprechende Frostschutzvorkehrungen treffen sollten. Zwar sinkt
dann auch die Niederschlagswahrscheinlichkeit wieder deutlich, ein
paar Schneeflocken können sich aber durchaus noch in die Region von
Pyeongchang verirren (orange Rechtecke). Ab Dienstag zeigt das
Meteogramm schließlich größere Unsicherheiten. Die Balken des
Diagramms werden größer. Grundsätzlich ist nach derzeitigem Stand
jedoch mit einem Temperaturanstieg zu rechnen, der am Mittwoch auch
mit etwas Niederschlag einhergehen kann (grüne Rechtecke).

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.02.2018

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