Thema des Tages

04-03-2018 09:20

Der März als Übergangsmonat vom Winter zum Frühjahr

Anfang März liegt normalerweise den phänologischen Vorfrühling, in
dem Schneeglöckchen und der winterliche Schrecken der
Pollenallergiker, die Hasel, blühen. Im Laufe des Monats, im
deutschlandweiten Mittel um den 20. März herum, setzt die
Vegetationsperiode, also die Wachstumsphase der Pflanzen, ein.
In Anbetracht der Klimaerwärmung dürfen wir Ende März sogar auf den
Erstfrühling hoffen. Die Forsythie als dessen Indikator blüht seit
dem Temperaturanstieg Anfang der 90er Jahre im Regelfall schon Ende
März.

Was erwartet uns aus meteorologischer Sicht?
Nach dem Minimum der Meerestemperaturen im Februar führt das im März
etwas wärmere Wasser, insbesondere aber der höhere Sonnenstand und
die damit einhergehende längere Sonnenscheindauer zu steigenden
Lufttemperaturen.
In der Abbildung, die für Stationen unterhalb 600 m gilt, sehen wir
in rot die täglichen höchsten und in lila die tiefsten jemals
gemessenen Maxima. In grüner Farbe ist die mittlere Höchsttemperatur
seit 1960 dargestellt. Schließlich finden wir noch in blau die
absoluten täglichen Minima.

Welche Erkenntnisse bringt uns diese Grafik?
Im März kann es anfangs noch sehr winterlich sein; den Beweis hat uns
Petrus in der letzten Woche geliefert.
Selbst in den Niederungen hatten einige Orte schon einmal
Höchst(!)werte unter -10 Grad. Sogar Ende März kann es in den
Niederungen noch Eistage geben, auch wenn es immer unwahrscheinlicher
wird.
Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn um den 21. März wurden
die ersten Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad verzeichnet,
überwiegend am föhnigen Alpenrand oder am dafür prädestinierten
Oberrhein. Angermünde im nördlichen Brandenburg war der nördlichste
Ort in Deutschland, der im März einen Sommertag gemessen hat(25,2°C
am 30.03.1968).
Deutschlandweit wurde das Märzmaximum mit 26,6°C am 28.03.1989 in
Baden-Baden am Oberrhein erreicht.

Tiefstwerte unter minus 20 Grad gab es schon an 30% aller Stationen;
minus 30 Grad erreichte aber nur die Zugspitze im Jahr 1971 und
nicht, wie einigen Medien zu entnehmen war, auch in der letzten
Woche. In den Niederungen war es in Riedlingen und Hermaringen (beide
in der Nähe von Ulm im Donautal gelegen) am 01.03.2005 mit minus 28
Grad am kältesten.
Die täglich tiefsten Werte finden Sie in der Abbildung in blauer
Farbe, 10 Werte stammen noch aus dem 19. Jahrhundert.
Dass zu solchen Temperaturen auch Schnee gehört, versteht sich von
selbst.
100 cm und mehr lagen schon an vielen Stationen der Mittelgebirge und
natürlich der Alpen. In den Tallagen der Alpen hatte Oberstdorf mit
170 cm am 12.03.1968 die höchste Schneedecke, in den Mittelgebirgen
Clausthal-Zellerfeld im Harz mit 164 cm am 08.03.1970. In den
Niederungen Norddeutschlands gab es 1979 Anfang März bis zu 56 cm
Schnee. In dieser Woche wurden ganz im Norden örtlich mit bis zu 40
cm aufgrund wiederholter Schauer neue Märzrekorde aufgestellt.

Auch im März, einer der drei niederschlagsärmsten Monate des Jahres,
kann es viel regnen. In Freudenstadt fielen 1988 satte 527 Liter auf
den Quadratmeter, etwa so viel wie in einigen Gegenden Deutschlands
im gesamten Jahr.

Die Sonne schien zwischen 21 (1988) und 263 Stunden (1953), beide
"Rekorde" wurden kurioserweise auf dem Feldberg im Schwarzwald
gemessen.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.03.2018

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst