Thema des Tages

29-07-2018 08:20

Gewitterrückblick

Am Samstag, 28.07.2018, lenkte Tief JULI mit Zentrum über dem Norden
Großbritanniens und dem Nordatlantik mehrere Luftmassengrenzen von
West-Südwest nach Ost-Nordost über Deutschland hinweg.

Bereits am Vormittag gab es vom Niederrhein bis an den Bodensee
Schauer und einzelne Gewitter, die sich an einer lang gestreckten
Konvergenzlinie ihren Weg nach Deutschland bahnten. Diese waren nicht
sehr ergiebig und brachten nur punktuell Regenmengen um 5 l/qm in
einer Stunde. Allerdings sank die Temperatur in den Regionen
vorübergehend von 22 bis 26 auf 21 bis 18 Grad ab. Auch der Wind
frischte kurzzeitig auf und erreichte Böen bis zu 45 km/h (6 Bft).

In der zweiten Tageshälfte entwickelten sich entlang einer weiteren
von Südwest nach Nordost laufenden Konvergenz Gewitter, die sich
nachfolgend zu einer Linie, einer so genannten Squall-Line (siehe
Link), zusammenschlossen. Neben heftigem Starkregen produzierte die
Gewitterlinie vor allem auch Wind bis hin zu schweren Sturmböen. Der
Schwerpunkt lag über dem Norden und Nordosten des Landes. Im Laufe
des Nachmittags und Abends schwächte sich die Linie allmählich ab.

Am späten Nachmittag griff eine der Konvergenz folgende Kaltfront auf
den Westen über, an der sich ebenfalls linienartig Gewitter
entwickelten, die aber nur lokal die Unwetterschwelle erreichten.
Über der Mitte und dem Süden gab es ebenfalls einzelne Unwetter, die
im Großen und Ganzen unorganisiert auftraten.

Niederschlagsmenge (gesamt):
Osterwieck-Rimbeck/ST - 38,5 mm;
Grebenstein/HE - 37,4 mm;
Hannover/NI - 37,4 mm;
Mansfeld-Annarode/ST - 36,9 mm;
Sargstedt/ST - 34,8 mm

Niederschlagsmenge 1-stündig:
Osterwieck-Rimbeck/ST - 36,7 mm;
Sargstedt/ST - 32,4 mm;
Grebenstein/HE - 31,3 mm;
Wernigerode-Schierke/ST - 29,1 mm;
Fichtelberg/BY - 28,6 mm

Windböen:
Fürstenzell/BY - 116 km/h;
Bremervörde/NI - 100 km/h;
Lautertal-Oberlauter/BY - 99 km/h;
Leuchtturm Kiel/SH - 84 km/h;
Schönhagen/SH - 83 km/h


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.07.2018

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