Thema des Tages

01-08-2018 09:20

"Hoch Fennoskandien, überwiegend zyklonal"

Zum wiederholten Male in diesem Jahr wurde in den vergangenen Tagen
unser Wetter von einem kräftigen Hochdruckgebiet (INGOLF) über
Fennoskandien sowie Nordrussland bestimmt und mit östlicher Strömung
gelangten warme, kontinentale Luftmassen nach Zentraleuropa. Außerdem
hatte ein Polarluftvorstoß aus der grönländischen Arktis über dem
Nordostatlantik einen mächtigen Tiefdruckkomplex (JULI) geformt, der
sich Europa näherte und dessen Randtröge und Ausläufer Mitteleuropa
zeitweise beeinflussen. So griffen einerseits gewittrige Störungen
auf unseren Raum über, andererseits bekam die Strömung eine
Südkomponente und die derzeitige Hitzewelle steigerte sich am
gestrigen Dienstag, den 31. Juli 2018, zum bislang heißesten Tag
dieses Jahres.

Verbreitet wurden Tageshöchsttemperaturen von deutlich über 30 °C
gemessen, nur unmittelbar an der Nordsee sowie im höheren Bergland
blieb es kühler. Innerhalb des Stationsnetzes des Deutschen
Wetterdienstes betrug die durchschnittliche Temperatur 26,0 °C und
die arithmetisch gemittelten Tageshöchsttemperaturen ergaben einen
Wert von 34,0 °C. Dabei erwies sich der Streifen zwischen dem
Unterlauf der Saale und dem Mittellauf der Elbe in Sachsen-Anhalt als
heißeste Region Deutschlands. Spitzenreiter im gesamten DWD-Messnetz
war die Station Bernburg (Saale) mit 39,5 °C. Auf den Plätzen folgten
Kitzingen (gelegen in Unterfranken und im Jahre 2015 mit 40,3 °C
deutscher Höchsttemperatur-Champion) mit gestern 39,0 °C und der zur
altmärkischen Kleinstadt Tangerhütte gehörende Ortsteil Demker mit
38,7 °C.

In der Abbildung hinter
www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/8/1.html finden Sie oben
vom amerikanischen Vorhersagemodell GFS für Dienstag, den 31.07.2018,
00:00 Uhr UTC, berechnete Analysen der geopotentiellen Höhe der die
mittlere Troposphäre repräsentierenden 500-hPa-Hauptdruckfläche
(schwarze Isopotentialen, Maßeinheit geopotentielle Dekameter,
[gpdam]), des Bodendruckfeldes (weiße Isobaren in Hektopascal [hPa])
sowie der die Schichtdicke der unteren Troposphäre kennzeichnenden
"relativen Topographie" H500-H1000 gpdam. Darunter wird für denselben
Termin die vom DWD manuell analysierte Bodenwetterkarte des
nordatlantisch-europäischen Raumes gezeigt (sog. C-Format).

Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.08.2018

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst