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29-08-2018 08:20

Heute vor 13 Jahren: Hurrikan "Katrina" trifft auf New Orleans

Am 23.08.2005 bildete sich bei den südöstlichen Bahamas die 12.
tropische Depression der damaligen Saison. Innerhalb von 24 Stunden
entwickelte sich das Tiefdruckgebiet zu einem tropischen Sturmtief.
Zunächst bewegte sich der Sturm nordwärts, drehte aber rasch nach
Westen ein und wurde zu einem Hurrikan der Stufe 1 auf der
Saffir-Simpson-Skala (siehe Wetterlexikon). Er erreichte am
26.08.2005 die Südspitze Floridas mit mittleren Windgeschwindigkeiten
von 130 km/h. Über Land schwächte sich der Hurrikan etwas ab und zog
südwestwärts als Tropensturm in den Golf von Mexiko.

Durch die warmen Wassertemperaturen gewann "Katrina" aber rasch
wieder an Stärke und wurde am 27. August zu einem "major hurricane",
also einen Hurrikan der Stufe 3 erklärt. Unter weiterer
Intensivierung zog "Katrina" westwärts über den Golf von Mexiko und
wurde am 28. August schließlich zu einem Hurrikan der Stufe 5, was
der höchsten Stufe auf der Saffir-Simpson-Skala entspricht. Der
Kerndruck betrug nur noch 902 hPa und die mittlere
Windgeschwindigkeit lag bei etwa 280 km/h. Durch Messungen aus
Satelliten und Flugzeugen, die mehrfach durch den Sturm flogen, ging
man von Böen bis zu 340 km/h aus. Über dem Golf drehte sich "Katrina"
und bewegte sich fortan nordwest-nordwärts direkt auf die
US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi zu.

Am 29.08.2005 gegen 13 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (6 Uhr Ortszeit)
traf der Hurrikan mit mittleren Windgeschwindigkeiten von nunmehr 240
km/h (Hurrikan-Kategorie 4) auf Land. Die Windgeschwindigkeit
verringerte sich beim Auftreffen rasch auf "nur" noch 200 km/h und in
der Nacht zum 30. August schließlich auf 110 km/h. Damit schwächte
sich der Hurrikan wieder zu einem tropischen Sturm ab. Unter weiterer
Abschwächung zog der Sturm nordostwärts über die mittleren Staaten
der USA.

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten führten auch die bis zu 8 Meter
hohe Flutwelle und der gebietsweise sehr ergiebige Regen zu enormen
Schäden. Weiter im Landesinneren bildeten sich am Sturm Tornados, die
für Zerstörung sorgten.

Durch die lange Zugbahn und die ständig erneuerten Vorhersagen konnte
die Bevölkerung zwar rechtzeitig gewarnt werden und etliche
flüchteten in andere Bundesstaaten, jedoch gab es auch viele die ihr
zu Hause nicht verlassen wollten und konnten. Nach einem Deichbruch
in Louisiana stand die Stadt New Orleans, die sich zu großen Teilen
unterhalb des Meeresspiegels befindet, mehr als 7 m hoch unter
Wasser. Mehrere Tausend Menschen waren eingeschlossen und warteten
tagelang auf Rettung.

Die Hurrikan-Saison geht offiziell vom 1. Juni bis zum 30. November
und umfasst 6 Monate. In diesem Jahr sind in den ersten 3 Monaten 5
Wirbelstürme aufgetreten, eine durchschnittliche Saison bringt 14
Stürme. Bisher zeigt sich die Lage im Nordatlantik und der Karibik
also ruhig.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.08.2018

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