Thema des Tages

26-11-2018 08:50

Neues Schneeintermezzo


Seit mehr als einer Woche bewegen sich die Tageshöchsttemperaturen
überwiegend im einstelligen Bereich, im Bergland oder in Gebieten mit
anhaltendem Nebel oder Hochnebel gab es teils auch leichten
Dauerfrost. Zu Beginn der vergangenen Woche zogen von Südosten
Schneefälle in die mittleren Landesteile und sorgten zumindest
vorübergehend für winterliche Szenen.

Nun bahnt sich mit von Südosten aufziehenden Niederschlägen ein neues
Schneeintermezzo an. War in der vergangenen Woche der Osten und die
Mitte Deutschlands von Schneefällen betroffen, werden es bis in den
Dienstag hinein nun vor allem der Süden und Südosten des Landes sein.
Anfangs fällt mit Ausnahme des höheren Berglandes noch meist Regen,
im Tagesverlauf geht der Regen aber mehr und mehr in Schnee über. Im
Laufe des Abends und in der Nacht zum Dienstag fällt dann teils bis
in tiefere Lagen Schnee. Verantwortlich dafür sind Tief EDELTRAUD mit
Zentrum im Bereich der Adria und dem westlichen Balkan sowie Hoch
DOMINIK mit Schwerpunkt über dem Nordmeer. Zwischen diesen beiden
Luftdruckgebilden etabliert sich eine östliche Strömung, mit der
recht kalte Luft nach Deutschland geführt wird. Tief EDELTRAUD sorgt
zudem dafür, dass feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum zu uns
gelangen.

An den Alpen klingt der Schneefall erst im Laufe der Nacht zum
Mittwoch ab. Vom Schwarzwald über die Schwäbische und Fränkische Alb
bis zum Bayerischen Wald sowie südlich davon dürfte sich eine dünne
Schneedecke von etwa 1 bis 5 cm gebildet haben. Im Alpenvorland
werden teils um 10 cm und in Kammlagen des Bayerischen Waldes und an
den Alpen etwa 10 bis 15 cm Neuschnee erwartet. In Staulagen sind um
20 cm Neuschnee denkbar. Weiter nach Norden, also im Bereich von
Oberpfälzer Wald, Thüringer Wald und Fichtelgebirge fällt nur wenig
Schnee.

Doch wie steht es mit den "Schnee-Überlebenschancen" zum 1.
Adventswochenende aus?

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir mal auf die weitere
Wetterentwicklung. Hoch DOMINIK verlagert seinen Schwerpunkt vom
Nordmeer über Skandinavien und das Baltikum in Richtung
Osteuropa/Russland und kräftigt sich dabei deutlich. Somit werden
weitere Tiefdruckgebiete von Westen zunächst blockiert und vor allem
in den östlichen Landesteilen bleibt die kalte Luft wetterbestimmend.
In den Westen kann aber peu à peu wieder etwas mildere Luft
einfließen. Vom Allgäu bis zum Bayerischen Wald deutet sich demnach
ein winterlicher 1. Advent an, dort dürfte die Schneedecke nach
jetzigem Stand der Dinge überdauern. Weiter westlich, also auch im
Bereich von Schwarzwald und Schwäbischer Alb, wird sich die im
Vergleich zu den erwähnten bayerischen Gebieten ohnehin dünnere
Schneedecke kaum oder nur in den höchsten Lagen halten können.


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.11.2018

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