Thema des Tages

30-01-2019 09:20

Wetterzweiteilung


Zurzeit findet über Deutschland eine Wetterzweiteilung statt: Während
die Westhälfte vom Tief "Oskar", das von Nordostfrankreich zur
Nordsee zieht, beeinflusst wird, profitiert die Osthälfte von einem
namenlosen Hoch über Skandinavien. Am Wochenende beendet Tief
"Pirmin" als Nachfolger von "Oskar" die Wetterzweiteilung über
Deutschland.

Am heutigen Mittwoch bringt "Oskar" der Westhälfte Deutschlands
nasskaltes Wetter mit dichten Wolken und zeitweiligen Schneefällen,
dazu weht im Südwesten auch starker Westwind. Bei Temperaturen um
oder knapp über dem Gefrierpunkt kann sich bis in tiefere Lagen
vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden. In den westlichen
Mittelgebirgen fallen bis heute Abend oberhalb von 400 m 5 bis 10 cm
Neuschnee. Entsprechend muss mit glatten Straßen gerechnet werden. In
der Osthälfte hingegen bleibt es bei unterschiedlicher Bewölkung
trocken.

In der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstagvormittag schickt
"Oskar" eine neue Ladung Schnee ins Saarland, nach Rheinland-Pfalz,
Hessen und in Teile Nordrhein-Westfalens sowie Baden-Württembergs.
Dabei muss zum morgendlichen Berufsverkehr erneut mit glatten Straßen
und Behinderungen gerechnet werden. Die übrigen Regionen Deutschlands
bekommen von dieser "Winterproblematik" nichts mit.

Und als ob es nicht genug wäre: In der Nacht zum Freitag und am
Freitag rückt das nächste Tief "Pirmin" mit seiner Warmfront von
Westen her an. Die Folgen sind in der Westhälfte Deutschlands weitere
Schneefälle, und durch einen Schwall milderer Meeresluft gehen diese
zum Teil in Regen über. Dabei kommt es neben der Schneeglätte
gebietsweise auch zu gefährlichem Glatteis. In der Nacht zum Samstag
kann es schließlich auch im Osten zu gefrierendem Regen mit
entsprechender Glatteisbildung kommen.

Am Wochenende hat dann "Pirmin" Deutschland fest in Griff. Dabei
werden weitere Niederschläge erwartet, die bei sinkender
Schneefallgrenze wieder bis in tiefere Lagen als Schnee fallen
können. Somit bleibt uns die Glätteproblematik aller Voraussicht nach
erhalten.

Ein Blick über den Tellerrand hinaus offenbart aber, dass das Wetter
bei uns vergleichsweise "angenehm" ist. Denn Teile der USA und
Kanadas im Bereich der großen Seen leiden zurzeit unter einer
extremen Kältewelle mit Temperaturen zum Teil unter -30 Grad. Mit dem
böigen Nordwestwind fühlen sich diese Temperaturen noch kälter an.
Draußen zu sein wäre ohne entsprechende Schutzkleidungen
lebensgefährlich.


Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.01.2019

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