Thema des Tages

03-02-2019 08:50

Pollen auf dem Vormarsch

Die Vorhersagen der verschiedenen Wettermodelle für die kommende
Woche weisen einen erkennbaren Trend in Richtung ansteigende
Temperaturen auf. Im Westen könnte es am Mittwoch oder Donnerstag
bereits für zweistellige Höchsttemperaturen reichen. Während es dem
Schnee damit zum Teil bis in höhere Mittelgebirgslagen an den Kragen
geht, dürfte die Natur - auch im Rahmen der langsam wieder
zunehmenden Tageslänge - erste sichtbare Zeichen aussenden. Einige
Bäume und Sträucher werden voraussichtlich aufblühen, womit aber auch
die Pollen wieder ihre "Flugerlaubnis" bekommen.

Einem Teil der geschätzt 12 bis 15 Millionen Pollenallergiker in
Deutschland dürfte das allerdings überhaupt nicht gefallen. Sie
müssen sich fortan wie in jedem Jahr aufs Neue wieder mehr oder
weniger mit den für Heuschnupfen üblichen Beschwerden wie Niesen,
Jucken oder gar asthmatischen Anfällen bis hin zu
Bindehautentzündungen herumschlagen.

Die Pollen von Hasel und Erle sind in der Regel die ersten, die bei
entsprechenden Witterungsverhältnissen auftreten (siehe dazu den
"Gesamtdeutschen Pollenflugkalendar" der Stiftung Deutscher
Polleninformationsdienst unter http://www.pollenstiftung.de/fileadmin/pid/images/pollenflugkalender/
pollenflug_ger_novatis_gesamt.jpg). So können beide Pollenarten
bereits ab Mitte Dezember in der Luft vorkommen, im Laufe des
Februars beginnt die Vorblüte. Die Hauptblüte ist von Ende Februar
bzw. Anfang März bis Mitte März zu erwarten. Noch bis Mitte Mai bzw.
Ende Juni fliegen dann letzte Hasel- bzw. Erlenpollen.

In der neuen Saison wurde in einigen Teilen Deutschlands bereits in
der noch milden Phase Ende Dezember/Anfang Januar ein erster
schwacher Flug von Hasel- und Erlenpollen registriert. In
Niedersachsen erreichte der Haselpollenflug Mitte Januar sogar
vereinzelt schon ein mäßiges Niveau, in Mecklenburg-Vorpommern gab es
zur gleichen Zeit regional einen mäßigen Erlenpollenflug.

Nach der kälteren Witterung in der zweiten Januarhälfte und Anfang
dieses Monats ging der Pollenflug zurück, um nun aber mit der
Milderung wieder deutlich an Fahrt aufzunehmen. Die Vorhersagen des
vom DWD berechneten Pollenflug-Gefahrenindexes (siehe angehängte
Grafik bzw. https://www.dwd.de/pollenflug) zeigen bis zum morgigen
Montag vor allem in der Nordhälfte eine zunehmend geringe Belastung
von Hasel- und Erlenpollen an. Im Laufe der Woche dürfte die
Belastung weiter ansteigen und könnte dann gebietsweise auch eine
mittlere Belastungsstufe erreichen. Bleibt für die Pollenallergiker
nur die Hoffnung, dass sich der Winter noch einmal zurückmeldet,
sodass das weitere Aufblühen der Bäume und Sträucher noch eine Zeit
lang unterdrückt wird.

Unter https://www.dwd.de/DE/leistungen/pollen/pollenapp.html können
Sie sich die kostenlose Pollenflug-App des Deutschen Wetterdienstes
für die Vorhersage der acht allergologisch relevanten Blütenpollen
herunterladen. Darüber hinaus lässt sich im Rahmen des
DWD-Newsletter-Services unter http://www.dwd.de/newsletter auch ein
E-Mail-Newsletter zur Pollenflugvorhersage abonnieren.

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.02.2019

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