Thema des Tages

14-06-2019 10:50

Wochenende: Unwetter oder Badewetter?

Das Wetter am kommenden Wochenende wird in Deutschland erneut recht
kontrastreich ausfallen. Einerseits erwarten wir gebietsweise wieder
Unwetter durch schwere Gewitter. Andererseits gibt es aber auch
sonniges Badewetter.


Die Unwetter beginnen bereits in der Nacht zum Samstag, ausgehend vom
Südwesten Deutschlands mit zum Teil schweren Gewittern mit Hagel und
Starkregen. Am Samstag verlagern sich die zum Teil unwetterartigen
Gewitter mehr und mehr nach Nordosten.

Nichtsdestotrotz werden wir im Osten und Südosten am Samstag zunächst
überwiegend freundliches Wetter haben. Dort sollen es nämlich 30 bis
33 Grad werden, ganz im Osten vielleicht auch noch 1 bis 2 Grad mehr.
Und die Sonne wird zumindest von Niederbayern bis ins südliche
Brandenburg bis zum Nachmittag relativ ungestört scheinen. Allerdings
wird es dort zunehmend schwülwarm bis heiß, eher etwas für geübte
Saunagänger also. Gut, wenn wir jetzt noch diese hochsommerlichen
Temperaturen mit den Wassertemperaturen der Binnenseen dort
überlappen (diese liegen zwischen 20 und 24 Grad), dann ist eine
trotzdem eine erfrischende Abkühlung möglich.

Im Rest des Landes wird der Samstag zunächst geprägt durch teils
kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial durch Starkregen, größeren
Hagel und schwere Sturmböen, die sich aus der Nacht heraus weiter
ost- und nordostwärts verlagern. Nach Westen hin ist am Nachmittag
neben einzelnen Schauern auch mal die Sonne dabei. Die Temperaturen
sind in der Westhälfte gedämpft: man kommt bei 23 bis 28 Grad durch
den Tag, an der Nordsee bleibt es noch etwas frischer.

Der Sonntag verläuft in einer etwas anderen Zweiteilung, nämlich von
Nord nach Süd. Dann haben wir von den Küstenregionen bis etwa in die
nördliche Mitte einen nicht unfreundlichen Mix aus Sonne und Wolken.
Einzelne Schauer sollten die Ausnahme bleiben, da sich von Westen her
leichter Hochdruckeinfluss durchsetzt.

In der Südhälfte hingegen, und zwar ab dem zentralen
Mittelgebirgsraum, überwiegen die Wolken. Dort muss man immer wieder
mit Regen rechnen, der vor allem nach Südosten und zu den Alpen hin
zeitweise gewittrig durchsetzt ist. Im Südwesten keimt allerdings in
der zweiten Tageshälfte Hoffnung auf. Dort könnte sich mit steigendem
Luftdruck von Westen her noch etwas Sonne durchsetzen und die
trockenen Phasen überwiegen.
Das Temperaturniveau liegt am Sonntag allgemein für Deutschland
betrachtet bei 22 bis 27 Grad, an den Küsten 18 bis 21 Grad.

Also, nochmal zusammengefasst für den Sonntag: Keine Unwetter mehr.
Im Norden zwar mehr Sonne, aber wohl zu kühl für Badewetter, im Süden
überwiegend unbeständig und kühl, also wohl eher Hallenbadwetter.
So, und jetzt die eigentlich beste Nachricht zum Schluss. Ja,
vielleicht ist es nicht die ideale Überlappung für die meisten Leute.
Lange Rede, kurzer Sinn: Am Anfang der Woche, also bis mindestens
Dienstag, sollte es unter leichtem Hochdruckeinfluss weitgehend
trocken bleiben. Und die Sonnenanteile nehmen deutlich zu. Einzige
Ausnahme bilden voraussichtlich die Berge, wo sich isolierte Gewitter
entwickeln können. Auch die Temperatur geht wieder nach oben und so
sind am Dienstag wieder 25 bis 30 Grad möglich.

So könnte man Anfang der Woche durchaus ein bis zwei Tage Urlaub
nehmen, um dann das nicht allzu überlaufene Freibad zu genießen. Wie
es dann weitergeht, steht nicht in den Sternen, ist aber noch relativ
unsicher. Aber aller Voraussicht nach bleiben die Temperaturen im
sommerlichen Bereich. Am Mittwoch nimmt allerdings auch die
Gewitterneigung wieder zu.


Dr.rer.nat. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.06.2019

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