Thema des Tages

12-08-2019 08:50

Wetter-Wochenausblick

*Das heutige Thema des Tages gibt einen kurzen Überblick über das in
der kommenden Woche zu erwartende Wetter.

In einigen Bundesländern (Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,
Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein) enden am heutigen
12.8. die Sommerferien. Die Frage ist: Muss man sich ärgern, weil
ausgerechnet zum Schulbeginn das Wetter wieder auf Sommer "schaltet"?
Die Antwort lautet: Nein - wenn man davon absieht, dass ein
mitteleuropäischer Sommer durchaus wechselhaft sein kann!

So kann man als erstes festhalten, dass die Temperaturen in den
kommenden Tagen nicht im schweißtreibenden Bereich liegen. Denn mit
einer meist westlichen Strömung gelangt erwärmte Meeresluft
subpolaren Ursprungs zu uns. Und diese verdrängt heute auch die Reste
der feucht-heißen Gewitterluft aus dem äußersten Südosten.

Das heißt, dass tagsüber durchaus Kleid, Rock, T-Shirt oder Shorts
die Kleidungsstücke der Wahl sein können. Wer aber abends noch länger
draußen sitzen will, sollte doch besser ein Jäckchen oder eine Decke
mitnehmen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass die
Höchsttemperaturen meist in einer Spanne von 20 bis 25 Grad liegen,
insbesondere um die Nordsee herum ist es an manchen Tagen dagegen
auch etwas frischer. Nachts kühlt es meist auf 13 bis 8 Grad ab,
wobei auch deutlichere Abweichungen von dieser Spanne möglich sind.
Das hängt letztendlich von der Bewölkung ab, denn ein gering
bewölkter oder klarer Himmel bedeutet bei den schon wieder deutlich
länger werdenden Nächten eine kräftige Ausstrahlung und Abkühlung
(dann geht die Temperatur auch mal auf 5 Grad zurück). Wenn aber eine
Wolkendecke diese Ausstrahlung verhindert, dann können die
Frühtemperaturen auch lokal mal um 15 Grad liegen.

Und damit sind wir schon bei der kniffligsten Frage: Wie ist die
Verteilung der Wolken und in der Folge des Regens? Da die Zugbahnen
und die genaue Geschwindigkeit der vom Atlantik hereinziehenden Tiefs
schwer vorherzusagen sind, gilt dies in noch größerem Maße für die
damit verbundenen Wolken und Niederschläge. Klar ist, dass heute der
Südosten und im Tagesverlauf auch der Westen von Schauern und
Gewittern betroffen sind. Am morgigen Dienstag ist dann die
Nordhälfte die "schauerlastige", während es im Süden oft trocken
bleibt (nur am bayrischen Alpenrand halten sich noch Wolken mit
Regen). Für alle die es trocken mögen ist der Mittwoch das Maß der
Dinge, abgesehen von ein paar Schauern an den Küsten ist praktisch
kein Regen zu erwarten. Am Donnerstag greift dann vom Westen bis in
den Osten und Süden Regen über, der am Freitag wieder nachlässt.

Wieviel Niederschlag ist damit zu erwarten? Darüber gibt die
beigefügte Grafik (zu finden unter
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2019/8/12.html)
Auskunft. Sie zeigt den akkumulierten Niederschlag des DWD-Modells
ICON sowie des Modells IFS des Europäischen Zentrums für
Mittelfristige Wettervorhersagen. Dabei sind sich die Modelle
überraschend einig. Viel Regen wird im Nordwesten und Südosten
erwartet, weniger in einem Streifen von Südwesten bis nach Polen. Das
Problem dabei: Da die Regenfälle schauerartig und gewittrig sein
werden, sind auf kleinem Raum große Unterschiede in der Intensität zu
erwarten.

Durchaus auch mit Unsicherheiten versehen, wenngleich dann doch etwas
einfacher, ist die Windprognose. Da der Zustrom der Atlantikluft die
ganze Woche über anhält, wird auch die ganze Woche über ein spürbarer
Wind wehen. Andererseits nähert sich kein Sturmtief, so dass auch
Sturmböen nach jetzigem Stand ausgeschlossen werden können. Unter
diesen Randbedingungen ergibt sich insgesamt eine Situation, bei der
der Wind meist schwach bis mäßig, zeitweise aber auch frisch weht.
Ein etwas aktiveres Windgeschehen sagen die Modelle am morgigen
Dienstag und am Donnerstag voraus. Dann frischt der Wind auf und es
kann hier und da auch mal eine starke Böe geben. An den Küsten ist
grundsätzlich - wenig überraschend - auch ein bisschen mehr drin,
vereinzelt geht es dort mit dem Wind auch mal bis in den stürmischen
Bereich hoch.

Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.08.2019

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst