Thema des Tages

27-09-2019 08:20

Windiges und nasses Herbstwochenende?!

Vergangenen Montag hat der kalendarische Herbst begonnen und das
Wetter hat sich mit der Öffnung der "Westautobahn" deutlich
umgestellt. Setzt sich das kühlere und teils feuchte Wetter auch am
Wochenende fort.

Am vergangenen Montag, 23.09.2019, war kalendarischer Herbstanfang.
Das Wochenende zuvor zeichnete sich noch einmal durch viel Sonne und
spätsommerliche Temperaturen aus. Jedoch stellte sich das Wetter nach
dem Herbstbeginn um. Hochdruckgebiete halten sich im Moment über dem
Süden und Osten Europas auf, was den Weg frei macht für
Tiefdruckgebiete vom Atlantik. Diese ziehen über die Britischen
Inseln meist nach Südskandinavien und ihre Ausläufer überqueren
Deutschland in rascher Abfolge.

Das kommende Wochenende gestaltet sich windig und gebietsweise nass.
Vor allem in der Nordhälfte halten sich dichte Wolken und immer
wieder fällt Regen. Im Nordseeumfeld sind sowohl am Samstag als auch
am Sonntag teils kräftige Schauer und auch einzelne Gewitter möglich.
Insgesamt treten bis Sonntagabend im Norden verbreitet 10 bis 15, im
Nordwesten stellenweise um 25 Liter Regen pro Quadratmeter auf. In
Staulagen und bei Gewittern im Nordseeumfeld können die Mengen höher
ausfallen. Im Osten kommen voraussichtlich 5 bis 10, punktuell um 15
Liter pro Quadratmeter zustande.

Nach Süden hin wird der Regen seltener und die sonnigen Abschnitte
nehmen zu. Am ehesten schauert es am Samstag noch am Alpenrand. Am
Sonntag greifen die Niederschläge aus Westen und Norden erst gegen
Abend auf den Süden Deutschlands über. Bis dahin überwiegt der
Sonnenschein, was den einen oder anderen Wies'n-Besucher in München
sicher freuen wird.

Die Temperaturen erreichen am Samstag von Nord nach Süd 16 bis 22
Grad. Am Sonntag wird es mit Sonne und föhniger Unterstützung im
Süden bis zu 26 Grad warm. Im Norden werden unter dichten Wolken nur
16 bis 19 Grad erwartet. In den Nächten kühlt es bei starker
Bewölkung nur auf 14 bis 10 Grad ab. Gibt es hingegen Auflockerungen,
sinkt die Temperatur auf 9 bis 6, am Alpenrand bis 4 Grad.

Durch die nördlich, aber nah an Deutschland vorbeiziehenden
Tiefdruckgebiete frischt der Wind deutlich auf. Am Samstag sind vor
allem an den Küsten sowie im Bergland stürmische Böen um 70 km/h zu
erwarten, vereinzelt können Sturmböen um 75 km/h auftreten. Im Westen
und über der Mitte kommt es zu starken bis steifen Böen bis zu 60
km/h.

Am Sonntag legt der Wind im Tagesverlauf noch einmal zu und erreicht
in den Mittelgebirgen teils schwere Sturmböen bis zu 100 km/h, auf
einzelnen Gipfeln können gar orkanartige Böen aus Südwest bis West
auftreten. Auch in den Niederungen wird es erneut windig mit Böen
zwischen 50 und 60, in der Westhälfte um 65 km/h. An den Küsten
erreicht der Sturm in Böen Geschwindigkeiten zwischen 70 und 75 km/h,
bei Gewittern auch mehr.

Voraussichtlich in der Nacht zum Montag erreicht uns ein schnell
ziehendes Tief von Westen her, das den Wind noch einmal ordentlich
anfacht und dann auch verbreitet für schauerartigen Regen sorgt. Auf
den Mittelgebirgsgipfeln sind bei Passage dieses Tiefs orkanartige
Böen bis Orkanböen möglich. Auch in den Niederungen weht starker bis
stürmischer westlicher Wind. Im Bergland sowie an den Küsten und im
Küstenumfeld werden mindestens Sturmböen erwartet. Aufgrund der
schnellen Entwicklung dieses Tiefs ist seine Zugbahn und damit die
Auswirkung noch unsicher. Es besteht auch die Möglichkeit eines
schweren Sturms über dem Norddeutschen Tiefland.

Am Montag zieht das Tief weiter nach Osten und nimmt Regen und Wind
mit. Im Tagesverlauf bessert sich das Wetter, bis zum Abend ziehen
die letzten Schauer auch im Osten und Südosten ab und der Wind lässt
nach. Allerdings steht bereits ein weiteres Tief über dem Atlantik
bereit, das uns mit auffrischendem Wind und schauerartigem Regen im
Laufe des Dienstags erreicht.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.09.2019

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