Thema des Tages

12-02-2020 09:50

Was macht eigentlich der Schnee in Deutschland?

Nachdem uns in den letzten Tagen eher der Wind zu schaffen machte,
bedeutet die derzeitige Wetterlage zumindest für die Berge mal eine
winterliche Episode.

Sabine ist noch in aller Munde. Brachte sie doch heftige Böen, vor
allem an der Nordsee, im Süden und im Bergland auch glatten Orkan.
Aber sie hat uns auch einen Touch polarer Meeresluft beschert, obwohl
sich diese über dem Atlantik auf dem langen Weg nach Mitteleuropa
erwärmt hat.

Nichtsdestotrotz sorgten die kälteren Luftmassen am gestrigen
Dienstag (11.02.2020) für häufige Niederschläge, die im Flachland
zumindest teils als Schnee, teils als Graupel fielen. Begleitet
wurden diese schauerartigen Niederschläge auch mal von Blitz und
Donner und immer noch teils stürmischen Winden.

Im Bergland aber fielen bzw. fallen die Niederschläge meist als
Schnee, was zumindest die Wintersportfreunde derzeit erfreuen sollte,
und vor allem jene, die unter der Woche auch mal frei haben oder sich
spontan frei nehmen können.

So gab es vorwiegend in den höheren Lagen der Mittelgebirge sowie der
Alpen eine Neuschneeauflage (seit Montag bis Mittwochfrüh, 10. bis
12.02.2020) in Höhe von insgesamt 15 bis lokal 30 cm. Für die
mittleren und unteren Gebirgslagen hat es immerhin und teils
vorübergehend für eine Überzuckerung im Bereich von einigen
Zentimetern gereicht, mehr nicht. Tja, und für das Flachland blieb
oft nur eine Glättesituation bevorzugt in den Morgen- und
Abendstunden übrig, verursacht durch mal kräftigere Graupel- oder
Schneeschauer.

Im Folgenden soll noch kurz ein Überblick über die aktuellen
Schneehöhen erfolgen (siehe auch angefügte Grafik). Derzeit liegen
auf der Zugspitze 335 cm, auf dem Wendelstein 106 cm, auf dem
Feldberg 68 cm und auf dem Großen Arber immerhin noch 47 cm. Da geht
also recht viel in Richtung diverser Wintersportaktivitäten. Weiter
nach Norden und Osten sieht es bezüglich des Schneeangebots in den
dortigen Mittelgebirgen nicht so üppig aus. In den höheren Lagen des
Erzgebirges liegen zwischen 15 und 35 cm, die Schmücke meldet um 20
cm und die Wasserkuppe sowie der Kahle Asten um 15 cm Schnee. Hier
empfiehlt sich zumindest ein Ausflug mit Schlitten. Für Skilanglauf
wird es schon etwas knapp. Es sei denn, dort ist für ausreichend
Kunstschnee gesorgt. Nutzen Sie also die Chance, denn am Wochenende
wird die weiße Pracht erneut gehörig angeknabbert.

Bis Freitag (14.02.2020) wird es allerdings zumindest oberhalb von
800 bis etwa 1000 m zunächst noch eine ordentliche Neuschneeauflage
in Höhe von 10 bis 20, in den Alpen auch über 30 cm geben, wobei die
Schneefallgrenze bereits im Laufe des Freitags und der Nacht zum
Samstag (15.02.2020) von Westen und Südwesten her bereits deutlich
ansteigen soll.

Am Wochenende geht es generell mit den Temperaturen wieder steil
bergauf, sodass sich der Schnee wieder einmal nicht nur in raue,
sondern auch sehr hohe Berge zurückziehen dürfte.

Dr. rer. nat. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.02.2020

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