Thema des Tages

06-03-2020 08:50

Ein Blick in den Himmel kann helfen

Jeder hatte schon einmal das Problem: Man muss aus dem Haus, der
Wetterbericht verspricht trockenes Wetter und dann wird man doch
nass. Doch was kann man selbst tun?

Dass ein Wetterbericht großräumig erstellt wird und nicht immer für
jeden individuell passt, ist kein Geheimnis. Aber man ärgert sich
natürlich trotzdem, wenn der Wetterbericht für den eigenen Ort falsch
ausgefallen ist und man deshalb nass wurde. Den Regenschirm immer
dabeihaben, ist oft auch keine praktische Lösung. Aber einen Blick in
den Himmel kann jeder werfen und anhand der Wolken seine eigene
Regenvorhersage erstellen.

Wolken lassen sich unterteilen in hohe, mittelhohe und tiefe Wolken.
Es gibt aber auch Wolken, die in allen Höhenlagen vorkommen.

Hohe Wolken, auch Cirren genannt, befinden sich in 5-13 km Höhe. Sie
sehen weißen flauschigen Federn ähnlich und bestehen aus
Eiskristallen. Oft kündigen sie einen Wetterumschwung mit Regen oder
sogar Gewitter an. Cirrostratus (eine Form von Cirren) sind ebenfalls
dünn wirkende Wolken aus Eiskristallen, die sich meist wie ein weißer
Schleier über den gesamten Himmel legen. Sieht man solche Wolken,
folgt 1-2 Tage später Regen.

Mittelhohe Wolken befinden sich in 2-7 km Höhe und beginnen mit der
Vorsilbe "Alto". Im Volksmund sind Altocumuli-Wolken auch als
"Schäfchenwolken" bekannt, da man zwischen den weißen Flecken den
blauen Himmel durchsieht. Sie bestehen aus kleinen Wassertröpfchen,
kündigen aber keine Veränderung des Wetters an, sie stehen für
Beständigkeit. Wenn sie sich jedoch verdichten, eher grau und
konturlos wirken und sich bis zu Hunderte Kilometer breit über den
Himmel ausdehnen, nennt man sie Altostratus-Wolken. Diese bringen oft
starke Regen- oder Schneefälle innerhalb der nächsten Stunden.

In einer Höhe von bis zu 2 km befinden sich die tiefen
Stratus-Wolken. Sie sind weiß bis grau und bestehen aus Regentropfen
oder Schneekristallen. Stratocumuli-Wolken versprechen vor allem im
Winter besseres Wetter. Sie sehen Cumulus-Wolken (Schäfchenwolken)
ähnlich, sind aber größer, eher länglich und meist etwas dunkler.
Schließen sich einzelne Schäfchenwolken zu einer durchgängigen grauen
Wolkenschicht zusammen, so kündigen sie regnerisches Wetter an. Die
dunklere Farbe kommt daher, dass die Wolke viel Wasser enthält, das
abregnen wird.

Zuletzt sind Wolken zu nennen, die in allen Höhenlagen vorkommen
können und oft eine große vertikale Ausdehnung haben.
Nimbostratus-Wolken gehören zu den Stratus-Wolken. Sie bilden eine
stark ausgedehnte, dunkelgraue Fläche, bringen also Regen mit sich.
Cumulus-Wolken (oder auch Haufenwolken) sind dichte, klar voneinander
abgegrenzte Wasserwolken. Wird ihre Oberseite von der Sonne
angeleuchtet, sind sie oben weiß, unten jedoch immer dunkel. Im
Volksmund werden sie auch als "Schönwetterwolken" bezeichnet, da wenn
sie sich über den Tag bilden und abends wieder auflösen, kein Regen
folgt.
Ein Cumulonimbus entsteht aus einer großen Cumuluswolke. Hierbei
handelt es sich um eine Haufenwolke, die sich bis zu 10 km hoch
aufschichten kann. Der obere Teil kann sich zudem noch horizontal
ausdehnen, sodass die einzigartige Amboss-Form entsteht. Diese Wolke
bringt Regen, Hagel oder Schnee, oft mit schweren Gewittern. Außerdem
kann man bei dieser Wolkenform auch mit starkem Wind rechnen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass wenn man Cirren sieht, 1-2 Tage
später Regen folgt. Breiten sich die harmlosen Schäfchenwolken oder
Stratus-Wolken über den Himmel aus, wird es demnächst regnen. Bildet
sich dabei ein Cumulonimbus, bleibt man lieber im Haus, da starke
Gewitter kommen können.

Praktikantin Miriam Schabel / Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.03.2020

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