Thema des Tages

29-07-2016 14:40

Hundstage weiterhin wechselhaft!

Die Hundstage wurden in diesem Monat (Juli) schon häufiger im Thema
des Tages erwähnt (s. www.dwd.de/tagesthema). Damit bezeichnet man
hierzulande zumindest aus statistischer Sicht die wärmsten Tage des
Jahres im Zeitraum vom 23. Juli bis zum 23. August. Bisher war das
warme bis heiße Wetter, aber größtenteils unbeständig und vielerorts
von kräftigen Gewittern mit Starkregen geprägt, Hochdruckgebiete
gaben eher nur ein kurzes Gastspiel.
Da in Baden-Württemberg und Bayern die Ferien nun endlich beginnen,
stellt sich vor allem dort manch einer bestimmt die Frage, ob es mit
den wechselhaften Hundstagen nun so weiter geht, oder ob sich doch
endlich mal für längere Zeit stabiler Hochdruckeinfluss durchsetzt.

Kurz gesagt: die kommenden Tage gestalten sich weiterhin überwiegend
wechselhaft, denn eine Reihe von Tiefdruckgebieten sorgt mit ihren
Ausläufern, angefangen am heutigen Freitag mit BRIGITTE, weiterhin
für Schauer und Gewitter. Sonnige Phasen sind nur von kurzer Dauer.
Doch alles der Reihe nach.

Tief BRIGITTE zieht bis zum morgigen Samstag von der westlichen
Nordsee über Dänemark nach Skandinavien. Ihr Ausläufer kommt dabei
unter allmählicher Abschwächung bis zur Mitte Deutschlands voran und
bringt fast überall viele Wolken, kaum Sonne, Schauer und einzelne
Gewitter. Allein der Südwesten und die Region südlich der Donau
profitieren von einem schwachen Keil des Azorenhochs. Dort ist es am
heutigen Freitag etwas freundlicher und weitgehend trocken. Die
Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 22 Grad in Nordseenähe und 29
Grad am Oberrhein.

Am Samstag bleibt die Wetteraufteilung in Deutschland bestehen. In
der Nordhälfte gibt es bei Tageshöchstwerten zwischen 20 und 25 Grad
meist nur Wolken zu sehen und anfangs auch noch kurze Schauer. In den
Süden hingehen gelangt mit einer auf Südwest drehenden Strömung
wieder wärmere Luft und so ist es bei weiter vorherrschendem
Hochdruckeinfluss überwiegend sonnig bei Tageshöchstwerten bis 31
Grad.
Zum Abend und in der Nacht zum Sonntag greifen von der Schweiz und
von Österreich her allerdings wieder kräftige Gewitter auf
Süddeutschland über. Diese können teils unwetterartig ausfallen und
mit Starkregen um 30 mm und Hagel einhergehen.

Am Sonntag bleibt es im Süden feuchtwarm mit teils kräftigen Schauern
und einzelnen Schwergewittern, denn die kühlere Luft aus dem Norden
kommt nur langsam nach Süden voran. Die Höchstwerte liegen zwischen
19 Grad auf Sylt sowie im höheren Bergland und 26 Grad im Breisgau.

Auch für die nächste Woche weisen die Wettermodelle einen Trend zu
weiterhin unbeständigem Wetter in ganz Deutschland auf, dabei kann es
aber durchaus auch freundliche Abschnitte geben. Ab Mittwoch scheint
zumindest vorübergehend nach Südosten hin wieder freundliches Wetter
einzukehren, wobei sich dann erneut ein Temperaturgefälle zwischen
der Nordwest- (20 bis 25 Grad) und der Südosthälfte (25 bis 29 Grad)
einstellt.

Somit reiht sich auch diese Phase im Kernzeitraum der Hundstage
(28.07. bis 07.08.) in die vieljährigen Wetterstatistiken ein, die
durch eine warme bis heiße, aber wechselhafte, häufig zu Gewittern
neigende Witterung gekennzeichnet ist.

M.Sc.-Met. Anna Wieczorek
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.07.2016

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