Thema des Tages

31-07-2016 14:40

Was uns im August so blühen kann

Die Flora ist natürlich noch in voller Blüte, eine explizite
Aufzählung erübrigt sich.

Meteorologisch befinden wir uns Anfang August im Bereich der im
Mittel wärmsten Tage des Jahres. Im vielzitierten Sommer 2003 gab es
auch im August Stationen mit über 40 Grad Höchsttemperatur. Freiburg
erreichte 40,2, Nörvenich und Weilerswist in der Voreifel jeweils
40,1 Grad.
Im gleichen Jahr haben 15 % aller Stationen meist Anfang des Monats
die höchsten dort jemals gemessenen Werte erreicht. Wer unterhalb von
etwa 1500 m wohnt, kann im August einen heißen Tag mit 30 Grad und
mehr erleben. Andererseits können oberhalb 500 m die ersten Tage mit
Höchstwerten unter 10 Grad auftreten.
Vor allem zu Monatsbeginn gibt es oftmals noch lauschige Nächte. Die
höchste Minimumtemperatur von 26 Grad wurde auf dem Weinbiet am 8.
August 2003 gemessen. Das war der besonderen Lage der hoch liegenden
Station am Berghang geschuldet. Tropennächte mit über 20 Grad sind
aber vielerorts noch möglich.
Andererseits setzt sich im August der rasche Niedergang des
Sonnenstandes fort und damit werden die Nächte deutlich länger. Bei
Zufuhr von Polarluft und gleichzeitig klaren Nächten können sich
oberhalb einer Höhe von etwa 400 m die ersten leichten Fröste
einstellen. Die Baar, eine auf 700 m gelegene und von Bergen
umschlossene Hochebene im Schwarzwald, ist dafür geradezu
prädestiniert. Von dort meldete Schwenningen am 31.08.1947 -1,4 Grad.
(Bremervörde habe 0,00 am 03.08.99, laut Stationsliste aber 15,1,
Berus so ähnlich am 05.08.99).
Wo erwarten wir den meisten Sonnenschein?
Auch im August liefert uns Kap Arkona den Rekordwert mit 353
Sonnenscheinstunden; im Mittel sind es dort 245 Stunden, also etwa 8
Stunden am Tag. Ansonsten wird der Nordosten von der Sonne bevorzugt
und auch die Schwäbische Alb zeichnet sich im Mittel durch viel Sonne
aus, die ersten Dunst- und Nebelfelder in den Niederungen lassen
nämlich grüßen.
Entsprechend finden wir die Minimumrekorde mit jeweils 163 Stunden in
Donaunähe. Besonders arm an Sonnenschein präsentiert sich das auch
das Bergische- und das Sauerland.
Der August ist durch Schauer- und Gewittertätigkeit, aber auch durch
die wasserdampfreichen sommerlichen Luftmassen gebietsweise einer der
niederschlagreichsten Monate des Jahres. Man rechnet im Mittel mit
150 mm in den Voralpen, im Nordosten mit 50 mm.
Über 400 mm sind in Alpennähe schon gefallen mit dem Rekord in Reit
im Winkl (475mm). Im Zusammenhang mit dem Elbhochwasser 2002 wurde in
Zinnwald im Erzgebirge der zweithöchste Augustwert mit 464 mm
registriert, davon allein 312 mm vom 11. auf 12. August. Das ist der
deutsche Tagesrekord.
Aber keine Angst, es gab auch schon weitgehend niederschlagsfreie
Augustmonate. 1991 war insbesondere im Einzugsbereich von Ober- bis
Niederrhein mit dem Tagessoll von ca. 3 mm als Monatssoll ein äußerst
trockener Monat. Auch der schon oben erwähnte August 2003 war
vielerorts ziemlich trocken und sorgte an fast 10 % unsere Stationen
für den trockensten jemals gemessenen August.
Schnee fällt ab und an mal auf den Gipfellagen der Mittelgebirge, auf
dem Brocken gab es am 06.08.1987 eine Stunde lang Schneefall.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.07.2016

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