Thema des Tages

24-06-2020 08:50

Der Sommer ist da - und was ist mit der Hitze?


Kommt die Hitze oder kommt sie nicht? - Ein Blick auf den aktuellen
Stand der Vorhersagen soll Klarheit bringen. Außerdem folgen ein paar
Gedanken und Tipps zum Umgang mit Sommerhitze.

Hoch Utz und ein kleiner Kaltlufttropfen sind die Protagonisten
unseres Wetters - dazu war ja bereits im gestrigen Thema des Tages
einiges zu lesen. Während Hoch Utz einem recht großen Teil von
Deutschland Sommerwetter und sommerliche Temperaturen beschert,
"stört" der Kaltlufttropfen von Osten mit Wolken und teils auch Regen
und sorgt für etwas gedämpftere Temperaturen.

Seit dem vergangenen Sonntag gibt es gebietsweise sommerliche
Höchsttemperaturen über 25 Grad und ab dem heutigen Mittwoch werden
wir gebietsweise heiße Tage mit Tageshöchsttemperaturen über 30 Grad
verbuchen können. Am heutigen Mittwoch wird dies entlang des Rheins
sowie westlich davon der Fall sein, am morgigen Donnerstag
voraussichtlich nur am südlichen Oberrhein und rund um den
Niederrhein, da von Osten her insgesamt mehr Wolken hereinziehen bzw.
sich im Laufe des Tages bilden. Der wärmste Tag der Woche wird nach
aktuellem Vorhersagestand der kommende Freitag werden. Dann wird die
30-Grad-Marke im Westen und Nordwesten sowie in Teilen des Ostens bis
in den Berliner Raum verbreitet erreicht oder überschritten. Ab
Samstag gehen die Temperaturen wieder allmählich zurück. Je nach
Region sind demnach meist zwei bis drei Tage mit Temperaturen um oder
leicht über 30 Grad zu erwarten.

Für die Ausprägung der Hitze bzw. Wärmebelastung sind neben der
gemessenen Lufttemperatur weitere Faktoren relevant: Intensität der
Sonneneinstrahlung, Luftfeuchte (Schwüle), Windverhältnisse und die
Andauer der Hitze sowie die Wetter-Vorgeschichte (z. B. bereits
aufgeheizte Innenräume). Dies wurde zumindest teils bereits im Thema
des Tages vom 21.06.2020
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/6/21.html)
beschrieben. Alles in allem und auch aufgrund der
Wetter-Vorgeschichte sowie den noch verhältnismäßig angenehmen bzw.
zum Durchlüften geeigneten Nächten dürfte die Hitzebelastung noch
keine hohen Werte annehmen - Hitzewarnungen werden nach jetzigem
Kenntnisstand nicht von Nöten sein. Unabhängig von Hitzewarnungen
kann man sich über die zu erwartende Wärmebelastung am aktuellen Tag
sowie den zwei Folgetagen auf der Homepage des DWD informieren: https://www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizesthermisch/gefahrenind
izesthermisch.html

Nichts destotrotz kann auch die kurze Hitzeperiode der kommenden Tage
für gesundheitliche Belastungen sorgen. Es gibt zahlreiche
Warnzeichen des Körpers wie z.B. Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe
in Armen oder Beinen, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel,
Übelkeit, Erbrechen und erhöhter Puls, die auch zu verschiedenen
Formen hitzebedingter, medizinischer Notfälle führen können. Daher
ist es sinnvoll, sein Verhalten und ggf. auch die Versorgung
hilfsbedürftiger Menschen anzupassen. Dazu gehören ein angepasster
Tagesablauf mit der Vermeidung von Aufenthalten in praller Sonne und
Mittagshitze, Vermeidung "unnötiger" körperlicher Belastungen,
Sonnenschutz beim Aufenthalt im Freien (Aufenthalt im Schatten,
breitkrämpiger Hut, Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel mit höherem
Lichtschutzfaktor). Ebenso sollten sie darauf achten ausreichend zu
trinken und vor allem auch niemanden - weder Mensch noch Tier - in
einem geparkten Auto zu lassen, da es innerhalb kürzester Zeit zu
einer Überhitzung kommen kann. Weitere nützliche Hinweise finden sich
im sogenannten "Hitzeknigge", einer gemeinsamen Veröffentlichung des
Umweltbundesamtes und des DWD: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/klimawandel-gesundheit-t
ipps-fuer-sommerliche-hitze


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.06.2020

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