Thema des Tages

14-07-2020 11:20

Gedämpfte Freude beim Sonnenbaden

Das (nackte) Sonnenbaden ist ein schöner Zeitvertreib und sehr
beliebt. Allerdings gestaltet es sich sowohl heute als auch in den
kommenden Tagen in einigen Gebieten leider eher schwierig.

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, wenn die Sonne angenehm auf die
nackte Haut scheint und einen dadurch wohltuende Wärme durchströmt.
Aus aktuellem Anlass, ist doch schließlich heute der "Internationale
Tag der Nacktheit", soll in diesem Beitrag auf den aktuellen UV-Index
eingegangen werden. Gerade zur jetzt allmählich in Deutschland
beginnenden Urlaubszeit lohnt sich ein Blick auf unsere UV-Index
Karte.

Am heutigen Dienstag haben Sonnenanbeter in der Nordwesthälfte eher
schlechte Karten, da hier bereits die kompakte Bewölkung einer
Kaltfront aufgezogen ist. Vermutlich kommt man ohne Kleidung,
abgesehen von der oftmals nötigen Mund-Nasen-Bedeckung im
öffentlichen Raum, häufiger ins leichte Frösteln und auch die Gefahr
eines Sonnenbrandes ist bei einem geringen bis mittleren UV-Index
eher nicht gegeben.

Anders zeigt sich das Bild in der Südosthälfte. Temperaturtechnisch
steht einem ausgedehnten Sonnenbad bei Höchstwerten bis 29 Grad im
Schatten nichts im Wege. Ins Frieren kommen wird man hierbei nicht.
Allerdings erreicht der UV-Index heute nochmals hohe bis sehr hohe
Werte. Die Gefahr eines raschen Sonnenbrandes ist somit groß und es
sollte an ausreichenden Sonnenschutz, vor allem bei Kindern, gedacht
werden. Mitunter ziehen zwar auch über den Süden und Osten ein paar
Wolken, aber diese dämpfen die UV-Strahlung kaum, sondern können sie
sogar durch Reflexion weiter verstärken. Wer jedoch, bei
ausreichendem Sonnenschutz, noch ein ausgedehntes und um dem
Namenstag alle Ehre zu erweisen nacktes Sonnenbad nutzen will, der
sollte sich auch in der Südosthälfte sputen, denn ab dem morgigen
Mittwoch hat Tief YVONNE Deutschland fest im Griff. Dann ist die
Bewölkung häufig zu kompakt und es regnet auch immer wieder, wodurch
das Sonnenbad eher einem Regentanz weicht. Einzig im Nordwesten des
Landes stellt sich morgen rückseitig der Kaltfront zeitweise
Sonnenschein ein und die kräftige Julisonne sorgt schon wieder für
leicht erhöhte UV-Werte und die gesundheitliche Gefährdung ist als
mittel, gebietsweise auch hoch einzustufen.

Am Donnerstag ändert sich nichts Wesentliches am Wettercharakter und
somit auch nicht bei der UV-Strahlung. Während der Süden meist in die
Röhre schaut und eher grau, statt blau am Himmel sieht, sind die
Sonnenanteile nach Norden zu etwas größer. Hier ergibt sich eine
mittlere, vor allem in Richtung Nordseeküste auch hohe Gefährdung der
Gesundheit.

Erst zum Wochenende hin steigt auch im Süden die Chance für
Sonnenschein und mit ihr die Gefahr für einen Sonnenbrand. Dann heißt
es wieder häufiger "Schatz pack die Badehose ein, wir fahren an den
See". Wobei ist die Badehose wirklich so wichtig, denn schließlich
kann man auch außerhalb des Tages der Nacktheit ohne Bekleidung baden
gehen. Nur der Sonnenschutz, der sollte mit.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.07.2020

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