Thema des Tages

03-08-2016 14:40

(K)ein Lichtblick

Häufig erreichen uns Meteorologen in diesem Sommer Anfragen, wann
denn nun endlich mal ein stabiles Hoch mehrere Tage hintereinander
sommerliches Wetter mit viel Sonnenschein und badetauglichen
Temperaturen bringt. Zudem soll es nicht schwül sein und Gewitter
oder sogar Unwetter dürfen auch nicht stören. Ein bisschen Hoffnung
dafür besteht tatsächlich, allerdings scheint die kommende
Hochdruckphase wieder einmal nicht allzu lange durchzuhalten.

So hat sich in diesem Sommer bisher ein steter Wechsel von Hoch- und
Tiefdruckeinfluss eingestellt, d.h. wenigen Tage mit ungestörtem
Sonnenschein folgten mehrere Tagen mit kräftigen Schauern und
Gewittern. War es dabei zunächst ein oder zwei Tage lang sehr warm
bis heiß, folgte prompt mit den aufkommenden Wolken, Schauern und
Gewittern zum Teil eine kräftige Abkühlung. Willkommen im typischen
durchwachsenen mitteleuropäischen Sommer!

Nicht zuletzt scheint sich dabei auch die "Siebenschläferregel" zu
bewahrheiten, die ja Anfang Juli unbeständiges Wetter für sieben
Wochen "ankündigte" (siehe dazu das Thema des Tages vom 30. Juli 2016
unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/7/30.html).
Demnach würde sich dieses Szenario auch im August fortsetzen.

Aktuell befinden wir uns bis zum Freitag in einer eher regnerischen
Tiefdruckphase, mit Ausnahme der Gebiete etwa südlich einer Linie
Karlsruhe - Regensburg. Dort ist es am heutigen Mittwoch und teils
bis zum Donnerstag vielfach heiter und mit Höchsttemperaturen bis
fast 30 Grad sehr warm bzw. heiß, bevor teils kräftige Schauer und
Gewitter samt anschließender Abkühlung auch in diesen Gebieten wieder
"zuschlagen". Wahrscheinlich münden Schauer und Gewitter sogar in
einer Dauerregenlage im Süden und Südosten.

Diesem ersten kleinen "Lichtblick" für den Süden Deutschlands folgt
ab dem Wochenende dann ein zweiter, etwas größerer sogar für das
ganze Land. Ein Keil des Azorenhochs macht sich nämlich auf den Weg
zu uns und verspricht unter Bildung eines eigenständigen Hochs über
Mitteleuropa und Russland wenigstens ein paar weitgehend trockene
Tage mit zunehmendem Sonnenschein und Temperaturen, die ab Sonntag
meist bei 25 bis 30 Grad liegen.

So kann man sich bereits am Samstag über 6 bis 10 Stunden
Sonnenschein freuen (im Süden mehr als im Norden; siehe dazu die
Grafik zur Sonnenscheindauer unter
http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/8/3.html),
allerdings sind auch noch letzte Schauer und Gewitter unterwegs. Am
Sonntag gibt es dann sogar 8 bis 13 Stunden Sonnenschein. Maximal
sind derzeit 14 bis 15 Stunden möglich, sodass die Obergrenze lokal
fast erreicht wird. Ähnlich sonnig werden der Montag (8 bis beinahe
15 Stunden) und teilweise noch der Dienstag (8 bis 13 Stunden).

Am Dienstag gibt es bereits wieder eine Einschränkung: im Nordwesten
tauchen Wolken mit Schauern und Gewittern auf und drücken die
Sonnenscheinbilanz dort auf 6 bis 9 Stunden. Am Mittwoch fallen die
Schauer und Gewitter über das ganze Land her, wobei mit den vielen
Wolken am Himmel auch die Temperaturen um etwa 5 Grad zurückgehen und
sich bei 20 bis 25 Grad einpendeln.

Dem Lichtblick mit 3 oder 4 Tagen sommerlichen Hochdruckwetter ab
Samstag wird also erneut ein jähes Ende gesetzt. Vielleicht besteht
ja für die Phase nach den 7 Wochen der Siebenschläferzeit ab Ende
August Hoffnung auf länger andauerndes Hochdruckwetter. Statistisch
gesehen ist die Chance dafür im September sowieso höher als im
August. Leider sind dann für die meisten die Sommerferien schon
wieder zu Ende.

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.08.2016

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