Thema des Tages

25-07-2020 09:20

Hochs und Tiefs im Wechsel


Ein Wechsel von Tief- und Hochdruckgebieten gestaltet das
Wettergeschehen in Deutschland wechselhaft. Während am heutigen
Samstag über uns leichter Zwischenhocheinfluss herrscht, sorgt das
nächste Atlantiktief am Sonntag für "Wirbel".


Das mitteleuropäische Sommerwetter setzt sich fort: Ein Wechsel von
Tief- und Hochdruckgebieten gestaltet das Wettergeschehen in
Deutschland wechselhaft. Genauer gesagt: Tiefdruckgebiete ziehen ihre
gewohnten Kreise über dem Nordatlantik und Nordeuropa. Das Azorenhoch
"versucht" hingegen, seine Fühler zwar nach Europa und auch zu uns
auszustrecken, aber es muss immer wieder den Tiefs Platz machen.

Am heutigen Samstag versucht das Hoch ALBRECHT II (wie auch schon
ALBRECHT I ein Ableger des Azorenhochs) sein Glück. Mit seinem
Schwerpunkt über den Alpen sorgt es in weiten Teilen des Landes für
einen freundlichen und zumeist trockenen Tag. Das Schauer- bzw.
Gewitterrisiko im östlichen Bergland ist allgemein gering. Jedoch hat
das Hoch keinen langen Aufenthalt bei uns, denn Tief CHRISTIANE, das
sich mit seinem Kern in den Seegebieten zwischen Schottland und
Island befindet, rückt uns bereits auf die Pelle und schickt im
Tagesverlauf dichte Wolkenfelder in die Nordwesthälfte Deutschlands,
die am Abend erste Regenfälle bringen. Dementsprechend bleibt die
Temperatur im Norden und Nordwesten meist unter 25 Grad, im großen
Rest des Landes steigt sie dagegen auf bis zu 29 Grad an.

In der Nacht zum Sonntag intensivieren sich diese Regenfälle, breiten
sich weiter ost- und südostwärts aus und erreichen am
Sonntagvormittag eine Linie Schleswig-Holstein-Nordbayern. Vor allem
im Nordwesten kann der Regen kräftig sein und von Blitz und Donner
begleitet werden. Zum Mittag hin erreicht das Regengebiet den
äußersten Osten Deutschlands, dahinter lockern die Wolken zwar auf,
jedoch sind noch einzelne Schauer und Gewitter unterwegs, die erst im
Laufe des Nachmittags und abends von Westen her seltener werden.
Unternehmungen in Freien können somit eine nasse Angelegenheit
werden, aber die Natur freut sich auf den Regen. Die Temperatur
erhält dabei einen kleinen Dämpfer und schafft es wohl nur noch im
Südwesten, vielleicht auch noch im Osten über die 25-Grad-Marke,
ansonsten verbleibt man meist bei Werten um 23 Grad. Der Wind ist
spürbar unterwegs und vor allem in Gewitternähe sind einzelne
Sturmböen möglich.

Zum Wochenbeginn beruhigt sich das Wettergeschehen dank des nächsten
Ablegers des Azorenhochs wieder. Bei im Norden mehr, im Süden weniger
Wolken als Sonne werden sommerliche 25 bis 29 Grad, am Oberrhein
lokal sogar 30 Grad erreicht. Die Nordseeregionen bleiben jedoch
unter Tiefdruckeinfluss. Dort zeigt sich der Himmel meist stark
bewölkt mit etwas Regen und die Höchstwerte liegen zwischen 20 und 23
Grad.

Am Dienstag muss das Hoch aber schon wieder einem Tief über dem
Nordmeer weichen. Entsprechend greift von Nordwesten her
schauerartiger, teils gewittriger Regen auf Deutschland über. Am
längsten freundlich bleibt es in der Südosthälfte des Landes von
Baden-Württemberg über Bayern bis nach Sachsen. Dort wird es mit
verbreitet 30 bis 35 Grad ein heißer Tag erreicht, sonst liegt die
Temperatur zwischen 22 und 28 Grad, an der Nordsee um 20 Grad. In der
Nacht zum Mittwoch erreichen die Niederschläge schließlich
Süddeutschland.

Zur Wochenmitte wird es auch im Süden deutlich kühler, dort bleibt es
unbeständig mit schauerartigem teils gewittrigem Regen. Sonst zeigt
sich auch die Sonne zwischen den Schauern. Eine Hochdrucklage, die
mehrere Tage am Stück anhält, ist nicht in Sicht.


Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.07.2020

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