Thema des Tages

19-09-2020 08:20

Eitel Sonnenschein auf und über dem Platz?

Endlich wieder Bundesliga, jetzt können die Schönwetterkicker aus der
Beletage des deutschen Profifußballes ihr Können wieder unter Beweis
stellen. Über welcher Stadt die Sonne lacht soll dabei im heutigen
Thema des Tages mit einem Augenzwinkern beschrieben werden.


Der Ball rollt endlich wieder, die Bratwurst in der einen Hand, das
Bier in der anderen und auf dem Platz zumindest zu Beginn 22 Spieler
und drei Unparteiische. Fußballerherz was willst du mehr? Am besten
noch Sonnenschein und 20 bis 25 Grad? Kein Problem, zumindest nicht
am heutigen Samstagnachmittag und -abend. Nachdem die Bayern gestern
in einem eher langweiligen Spiel die Knappen des FC Schalke souverän
abschießen konnten und es lediglich knapp war, ob das Ergebnis
zweistellig ausfällt, hoffen wir heute auf hitzige, hart umkämpfte
und spannende Spiele. Das Wetter sollte dabei nur eine untergeordnete
Rolle spielen und Schönwetterfußballer kommen voll auf ihre Kosten.
Auf die einzelnen Spielorte soll nun etwas genauer eingegangen
werden:

In Frankfurt gibt der Aufsteiger von der Bielefelder Alm seine
Visitenkarte ab. Durch die Höhenluft in Bielefeld sollten sie
zumindest konditionell auf der Höhe sein. Der Himmel über der
Rhein-Main-Metropole zeigt sich meist in einem tiefen Blau und die
Temperaturen liegen während des Spiels bei 24 bis 26 Grad. Es
herrscht also perfektes Fußballwetter. Dennoch glaubt der Verfasser,
dass es auf dem Platz durchaus hitziger zur Sache gehen könnte und
die Temperaturen zumindest gefühlt ab und an in die Höhe schnellen.
Tipp: 2:1

Bei den Eisernen aus Berlin wird weiterhin Bundesligaluft
geschnuppert. Dies haben sie sich in der letzten Saison redlich
verdient. Zwar wurde nicht immer Schönwetterfußball gespielt, aber
man muss sich auch bei schlechtem Wetter durchbeißen und das Beste
daraus machen. Heute sollten teils dichte, hohe Wolkenfelder über
Berlin das Spielgeschehen zwischen Union und Augsburg nicht
wesentlich beeinträchtigen. Bei angenehmen Temperaturen um 21 Grad
steht einem hoffentlich spannenden Fußballspiel nichts im Wege. Tipp:
1:1

In Köln hat der Geißbock, trotz des trockenen Wetters in den letzten
Wochen, hoffentlich genug zum Fressen gefunden, damit er seine Mannen
heute gestärkt aufs Feld führen kann. Die von der Sonne verwöhnten
Kraichgauer aus dem beschaulichen Hoffenheim sind nämlich zu Gast und
wollen möglichst drei Punkte aus der großen Domstadt entführen und
nicht nur zum Sightseeing vorbeischauen. Aber auch das ginge bei viel
Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad problemlos.
Tipp: 0:2

Bremen hat ein sehr turbulentes Jahr hinter sich. Sportlich war die
letzte Saison mit dem Klima auf den Färöer-Inseln zu vergleichen:
trüb und turbulent. Doch auch dort scheint ab und an die Sonne und
dies tat sie dann auch in der Relegation, sodass heute weiterhin
Bundesligafußball in Bremen genossen werden kann. Dafür, dass gleich
wieder triste Tage in Bremen anstehen, kann heute die alte Dame aus
Berlin sorgen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Berliner sich noch mehr
bewegen können, als eine alte Dame. Aufs Wetter können sie es nicht
schieben, falls das Spiel verloren geht, denn durchziehende
Wolkenfelder trüben den freundlichen Eindruck bei Temperaturen um 20
Grad kaum. Tipp: 3:1

Schwaben gegen Baden heißt es in Stuttgart. Allein diese geografische
und in früheren Jahren auch politische Trennung bringt einige Brisanz
in dieses Duell. Können die Stuttgarter in Freiburg verbunden mit der
Aufstiegseuphorie einen Sturm entfachen oder reicht es nur zum
berüchtigten Sturm im Wasserglas? Schließlich zeigten die Freiburger
letzte Saison einen sehr guten und erfrischenden Fußball. Eine
Erfrischung würde den mit Sicherheit erhitzten Gemütern auf dem Platz
guttun. Ob damit allerdings ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix bei
rund 26 Grad dienen kann, ist fraglich. Tipp: 2:0

Und nun Prost! auf eine hoffentlich spannende und interessante
Bundesligasaison. Mal schauen, wer den Platz an der Sonne einnimmt
und für wen turbulente Zeiten anstehen.


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 19.09.2020

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