Thema des Tages

10-10-2020 08:20

Winterdienstsaison 2020/2021


Frost, Glätte, Schnee werden in den kommenden Tagen und Monaten immer
mehr ein Thema werden. Im heutigen Thema des Tages wird daher ein
kurzer Überblick über den Winterdienst verschafft.


Die Wintermonate stehen uns bevor. Dabei werden Frost, Glätte,
Schnee, Eiskratzen von den Autoscheiben demnächst unsere treuen
Begleiter in der kalten Jahreszeit sein. Jetzt ist also die richtige
Zeit, Fahrzeuge dementsprechend für die kommenden Monate fit zu
machen und Winterreifen aufzuziehen.

Damit die Mobilität auf Straßen und Wegen sichergestellt wird,
beginnt am 12. Oktober offiziell die Winterdienstsaison. Dabei findet
eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Wetterdienst, den
Winterdienstzentralen und den Autobahnmeistereien statt.

Der Deutsche Wetterdienst erstellt die Prognose und überwacht die
Wetterentwicklung und gibt Beratungen an die Winterdienstzentralen
weiter. Diese überwachen den Straßenzustand durch Glättemeldeanlagen
im Verkehrsnetz und durch das Straßenzustands- und
Wetterinformationssystem (SWIS) vor Ort. Zudem lösen die
Winterdienstzentralen die Einsätze der Winterdienste aus und beraten
die Autobahnmeistereien, die die Winterdienste organisieren
(Rufbereitschaft etc.) und die Einsätze der Streu- und Räumfahrzeuge
koordinieren.

Ziele des Winterdienstes sind die Vermeidung und die Reduzierung der
zeitlichen Anteile mit Behinderung durch Glätte und die Erhaltung der
Befahrbarkeit der Fahrbahnen bei Eis und Schnee. Dabei sollte die
Berücksichtigung einer geringen Umweltbelastung und einer hohen
Kosteneffizienz gewährleistet sein.

Man sieht also, wie unter großem Aufwand versucht wird, das
bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Dies ist allerdings unter
Umständen nicht immer machbar. Daher ist immer auf Straßen Vorsicht
geboten:

Auf Brücken und Nebenstrecken sowie an schattigen Stellen (wie an
Nordhängen von Hügeln oder Bergen) kann es eher zu Glätte durch Reif
oder überfrierende Nässe kommen, selbst wenn das Autothermometer über
null Grad anzeigt und/oder an anderen Stellen der Straßenzustand
trocken ist. Eine andere Tücke ist, wenn es vorher geregnet oder es
einen kurzen Schauer gegeben hat und in der Nacht der Himmel aufklart
ist. Dann kann die Nässe sofort gefrieren und die Fahrbahn
spiegelglatt werden.

Was erwarten wir in den kommenden Tagen? Die Kaltfront eines Tiefs
über Südskandinavien erreicht am heutigen Samstag die Alpen. Dahinter
strömt maritime Polarluft nach Deutschland ein, sodass die
Schneefallgrenze an den Alpen auf 1000 m sinkt. Dort ist also vor
allem am Sonntag in den Hochlagen örtlich Glätte durch Schneematsch
möglich. In den Nächten sinkt die Temperatur bei längerem Aufklaren
vor allem in der Südosthälfte Deutschlands auf nahe 0 Grad und unter
den Gefrierpunkt in Bodennähe. Noch sorgt der Bodenwärmestrom dafür,
dass Glätte kein Thema ist. Aber die eine oder andere Autoscheibe
bekommt in den Frühstunden eine dünne Reifschicht. Das lästige
Eiskratzen ist dann angesagt.


Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.10.2020

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