Thema des Tages

17-12-2020 09:20

Mild bis sehr mild, Trend noch unsicher...

Eine Woche vor Weihnachten sieht es ganz und gar nicht winterlich
aus. Ein kurzer Trend sowie derzeitige Modellunsicherheiten sollen
kurz aufgezeigt werden.

Auch in den kommenden Tagen bleibt es für die Jahreszeit deutlich zu
mild, dabei ist der Wettercharakter vor allem in der Westhälfte eher
wechselhaft. Im Osten und Südosten des Landes fallen die
Niederschläge häufig schwächer aus oder treten erst gar nicht auf.

Schuld daran ist die aktuelle Großwetterlage. Letztere ist geprägt
von einem kräftigen Tiefdruckkomplex über dem östlichen Nordatlantik,
während über Nordost-, Ost- und Südosteuropa häufig hoher Luftdruck
vorherrscht. Damit liegt Mitteleuropa wie so oft in letzter Zeit
zwischen den Stühlen, also in einer südlichen bis südwestlichen
Strömung, mit der milde und feuchte Luft bis nach West- und teils bis
nach Mitteleuropa transportiert wird. Das östliche Mitteleuropa liegt
allerdings meist im Randbereich zu dem hohen Luftdruck über Osteuropa
und wird daher eher durch ruhiges und zu Nebel neigendes Wetter
dominiert.

So steigen die Höchstwerte beispielsweise im Westen und Südwesten
verbreitet in den zweistelligen Bereich, so zwischen 10 und 13 Grad.
Nach Osten und Südosten gibt es dagegen häufig zähe Nebel- und
Hochnebelfelder, teils ganztägig. Nur am Alpenrand, am Nordrand der
Mittelgebirge sowie auf den Bergen gibt es deutlich mehr Sonne. So
liegen die Maxima zum Beispiel im Donautal oder in Ostbayern teils
nur bei knapp 3 Grad. Nachts kann es südlich und südöstlich der Donau
weiterhin frostig und bei vorhandener Nässe auch mal glatt werden,
während im Rest des Landes die Nächte oft frostfrei verlaufen. An
dieser Konstellation ändert sich bis zum Beginn der nächsten Woche
nur wenig.

Danach gehen die aktuellen Modelläufe teils noch erheblich
auseinander, sodass auch die Weihnachtsprognose immer noch recht
unsicher erscheint. Es deutet sich zwar über die Feiertage ein Trend
zu eher nasskaltem Wetter an, wo zumindest so ab dem mittleren
Bergland vermehrt Schnee fallen kann. Aber, erstens ist auch das
immer noch nicht ganz sicher und zweitens heißt das für die
Flachlandtiroler wahrscheinlich wieder mal durchaus typische
Weihnachten im Klee.

Dipl.-Met. Dr. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.12.2020

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