Thema des Tages

21-12-2020 10:20

Das Wetter in der Weihnachtswoche

Es ist mal wieder Montag und eine neue Woche hat begonnen... Doch
diese Woche ist nicht irgendeine Woche: Weihnachten steht vor der
Tür. Und auch wenn in diesem Jahr vieles anders ist, gibt es doch
Dinge, die sich nicht geändert haben - und dazu gehört die immer
wiederkehrende Frage: Wie wird das Wetter zum Weihnachtsfest?

Wie die Chancen auf weiße Weihnachten rein statistisch einzuschätzen
sind, darum ging es an dieser Stelle bereits vor ein paar Tagen
(siehe "Weiße Weihnachten? Ein oft unerfüllter Wunsch!" vom
10.12.2020). Zu Beginn der Weihnachtswoche können wir aber die
Statistik getrost zur Seite legen und auf die konkreten
Wettervorhersagen schauen.

Bis einschließlich Mittwoch steht uns erstmal ein meist regnerischer,
teils windiger und sehr milder Witterungsabschnitt ins Haus. Dabei
legt sich eine Luftmassengrenze über Deutschland, an der es immer
wieder und teils anhaltend regnet. Vor allem in den Staulagen der
westlichen und zentralen Mittelgebirge werden in den kommenden 2 bis
3 Tagen größere Regenmengen erwartet. Ganz im Norden und Süden regnet
es nicht ganz so viel. Mit einer auf West bis Südwest drehenden
Strömung gelangen sehr milde Luftmassen nach Deutschland, so dass die
Höchsttemperaturen vor allem am Dienstag und Mittwoch in der Mitte
und im Süden meist deutlich oberhalb der 10-Grad-Marke liegen. Im
Südwesten können sogar Höchstwerte um 15 Grad erreicht werden. Ganz
im Norden bleibt es mit 7 bis 9 Grad ein wenig kühler.

Am Donnerstag, also an Heiligabend, verlagert sich der
Niederschlagsschwerpunkt allmählich in die südlichen Landesteile. Von
Norden klingen die Niederschläge ab, es folgen dort noch einzelne
Schauer, aber auch Auflockerungen. Die Strömung dreht im Tagesverlauf
zunehmend auf Nord, so dass eine deutlich kühlere Luftmasse
einfließen kann, in der die Schneefallgrenze allmählich absinkt. Von
daher können die Schauer im Norden auch in Form von Schnee,
Schneeregen oder Graupel fallen. In den mittleren Landesteilen
pendelt sich die Schneefallgrenze im Laufe des Nachmittages bei etwa
300 m ein, die südlichen Landesteile erreicht die Kaltluft im Laufe
des Abends und den Alpenrand in der ersten Nachthälfte zum 1.
Weihnachtsfeiertag. Für die Bildung einer Schneedecke bis Freitagfrüh
dürfte es demnach vor allem in den südlichen und östlichen
Mittelgebirgen oberhalb etwa 400 bis 500 m und an den Alpen reichen.
In den übrigen Regionen kann es zumindest zeitweise schneien, wobei
die Chancen auf die nachhaltige Ausbildung einer Schneedecke eher
gering sind. Die Höchsttemperaturen liegen mit 5 bis 10 Grad zwar
deutlich unter denen der vorangegangenen Tage und im Tagesverlauf
wird es tendenziell kälter, allerdings sind die Böden vom vorherigen
Regen überwiegend nass und relativ warm, so dass sich der Schnee
voraussichtlich nicht so lange halten kann.

An den Weihnachtsfeiertagen schneit es an den Alpen noch einige Zeit,
zeitweise auch am Erzgebirge, ansonsten gibt es mit Ausnahme
einzelner Schneeschauer aber kaum noch Niederschläge. Nach aktuellem
Stand der Vorhersagen zieht im Laufe des 2. Weihnachtsfeiertages am
Samstag über dem Norden wieder leichter Regen auf.

Die Chancen auf etwas Schneefall im Laufe des Weihnachtsfestes sind
demnach durch den Wetterumschwung ab Heiligabend für einige Regionen
durchaus gegeben. Allerdings klingen die Niederschläge mit Ausnahme
einzelner Schauer mit Einfließen der Kaltluft von Norden meist ab, so
dass es in tiefen Lagen oftmals nicht für die Ausbildung einer
Schneedecke reichen wird. So wie es die Statistik schon andeutet,
finden sich auch in den aktuellen Wetterprognosen die besten Chancen
auf nennenswerten Schneefall bzw. Neuschnee in den Mittelgebirgen,
vor allem auch in den südlichen Landesteilen. Dort kommt zwar die
Kaltluft am spätesten zum Tragen, die Niederschläge sollten aber bis
in den Freitag hinein anhalten.

Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.12.2020

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