Thema des Tages

01-01-2021 10:50

Neues Jahr, alte Sorgen?

2020 ist Geschichte. Es gibt viele Möglichkeiten den Verlauf eines
Wetterjahres zu bewerten. Heute wählen wir dafür mal den Weg über die
erstellten Unwetterclips.

Liebe Leserinnen und Leser, im Namen des gesamten Teams der
Vorhersagezentrale wünsche ich Ihnen ein frohes und vor allem
gesundes neues Jahr 2021! Niemand weiß, was in diesem Jahr so alles
auf uns zukommen mag. Nicht nur meteorologisch, sondern gerade in
Zeiten der Pandemie auch gesellschaftlich und gesundheitlich. Mögen
all Ihre beruflichen wie privaten Wünsche und Hoffnungen für 2021 in
Erfüllung gehen!

Für das heutige Thema des Tages haben wir einmal unser Archiv der
Unwetterclips ein wenig durchwühlt. Wie viele von Ihnen sicherlich
wissen, informieren wir Sie bei bevorstehenden Unwetterlagen über
unsere Kanäle via YouTube, über unsere Homepage und über die
DWD-Warnwetter App kurz und kompakt über die Hintergründe und
Auswirkungen. Ebenso produzieren wir im hauseigenen TV-Studio Videos
bei Hitzewellen und an Tagen mit besonders starker UV-Belastung.
Authentizität und die verständliche Vermittlung komplexer
Informationen sind uns dabei besonders wichtig.

Der erste Clip ging am 04. Januar 2012 online. Damit feiern wir
nächstes Jahr um die Zeit schon 10-jähriges Jubiläum. In der
beigefügten Grafik sehen Sie die Anzahl der jährlichen Unwetterclips
bis 2012 aufgetragen. Zudem sind extra noch die Hitzeclips markiert.
Dazu muss gesagt werden, dass es sich hierbei ausschließlich um
Warnungen vor starker oder extremer Wärmebelastung handelt. Sonstige
gefährliche Wettererscheinungen haben bei den Hitzeclips keine Rolle
gespielt. Sobald die Hitze in Kombination mit schweren Gewittern
auftrat (was sehr häufig vorkommt), wurde sie in der Statistik der
Unwetterclips mit berücksichtigt und nicht gesondert gezählt. Somit
liegen wir im Jahresschnitt bei etwa 30 Unwetterclips mit Schwerpunkt
in den Sommermonaten zuzüglich rund 5 Hitzeclips.

Nun ist die Anzahl der Unwetterclips nicht unbedingt ein belastbares
Maß für die Fragestellung, wie extrem ein Wetterjahr wirklich war (da
verweise ich lieber auf die lohnenswerten jüngsten Themen der
vergangenen Tage), da es mitunter auch bei einer mehrtägigen
Dauerregellage beispielweise Updates zu ein und demselben Ereignis
geben kann. Und dennoch gibt es zumindest einen groben Überblick, wie
turbulent es wettertechnisch über das Jahr hinweg zuging.
Beispielsweise stechen der Hitzesommer 2018 und der gewitterlastige
Sommer 2019 (allein 19 Clips im Juni 2019!) sehr deutlich heraus.

Bleibt abschließend zu hoffen, dass "unser Anblick Ihnen im neuen
Jahr weitestgehend erspart bleibt" und wir Sie 2021 nur selten über
bevorstehende Unwetterlagen informieren müssen. Genau weiß das heute
natürlich noch niemand. Wie in vielen anderen Lebensbereichen derzeit
gilt auch hier die Devise: Hoffen wir das Beste...

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf!


Dipl.-Met. Robert Hausen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.01.2021

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