Thema des Tages

04-01-2021 11:20

Winterfreuden auch gebietsweise im Flachland


Der Schnee ist da und zwar nicht nur in den Mittelgebirgen, sondern
gebietsweise auch im Flachland. Vor allem der Osten hat in den
vergangenen 30 Stunden von Neuschneefällen profitiert.


Schnee, gefühlt ein mittlerweile selten gewordenes Gut im deutschen
Flachland. Aber in den letzten Tagen hat es doch tatsächlich in
einigen Regionen auch in tiefen Lagen für den ein oder anderen
Zentimeter Neuschnee gereicht. In der Abbildung (unter:
https://bit.ly/2KWtQH6) sind dabei die gemessenen Gesamtschneehöhen
von heute Morgen 07 MEZ dargestellt.

In den Mittelgebirgen liegen verbreitet 15-30 cm Schnee. Im Flachland
sind die Schneehöhen naturgemäß geringer und belaufen sich
gebietsweise auf 1-5 cm. Eine Ausnahme bildet dabei vor allem der
Osten des Landes. So finden sich südöstlich von Berlin Schneehöhen um
10 cm oder auch etwas darüber. Das reicht problemlos für eine
Rodelpartie, wenn man denn einen geeigneten Berg oder Buckel dafür
findet. Diese Erhebungen wären natürlich im Alpenvorland zur Genüge
vorhanden, aber hier liegt teilweise gar kein Schnee oder nur wenige
Zentimeter. Ähnlich schaut es auch in den südwestdeutschen und
westdeutschen Landesteilen sowie generell im Norden des Landes aus.
Hier findet man das weiße Gold meist erst oberhalb von 400 m.

Doch warum liegt gerade vornehmlich im Osten bis in tiefe Lagen
Schnee? Dies lag vor allem an Tief LISA, die ihre Ausläufer bereits
in der Nacht zum Sonntag auf den Südosten des Landes übergreifen
ließ. Dabei wurde vom Mittelmeerraum feuchte Luft herangeführt. Bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt fiel zunächst in Bayern am
Sonntagmorgen dann in einem Streifen vom Oberrhein bis in den
Berliner Raum zeit- und gebietsweise Schnee. Bis zum Abend kam der
Niederschlag dann auch bis auf eine Linie Münsterland-Uckermark voran
und verlagerte sich fortan nur noch langsam nach Norden. Im Westen
waren die Niederschlagsmengen dabei deutlich geringer als im Osten.
Dies erklärt auch die höheren Neuschneemengen in Brandenburg,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Allgemein ist der Schnee recht
nass und schwer und schmilzt unterhalb von etwa 400-500 m tagsüber
allmählich dahin. Weiter oben in den Mittelgebirgen herrscht
Dauerfrost, sodass dort der Winter samt Schneedecke erhalten bleibt.

In den kommenden Tagen wird es vor allem ab der Nacht zum Mittwoch
spannend, denn dann greift erneut ein Tiefausläufer auf den Norden
und Osten des Landes über und es setzen Schneefälle ein. Tagsüber
gestaltet sich die Vorhersage noch schwierig, denn die
Niederschlagsphase ist bei Werten meist leicht über dem Gefrierpunkt
noch nicht sicher. Gebietsweise sollte es aber für den einen oder
anderen Zentimeter Neuschnee reichen. Auch im Süden des Landes
schneit es dann gebietsweise etwas. In der Mitte und dem Westen
machen sich die Flocken eher rar.


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.01.2021

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