Thema des Tages

23-01-2021 08:20

O du mein Tief

GORAN, HAKIM, IREK und JUSSUF - Tiefdruckgebiete beeinflussen in den
letzten Tagen und auch dieses Wochenende unser Wetter. Dabei wird
feuchte und kalte Luft polaren Ursprungs nach Deutschland geführt.


Auf der aktuellen Wetterkarte tummeln sich über Europa jede Menge
Tiefdruckgebiete. Hochdruckgebiete findet man aktuell nur über dem
Nahen Osten und Afrika sowie über dem Atlantik. Die Tiefdruckgebiete
bringen uns abwechslungsreiches und auch winterliches Wetter. Über
dem Norden Europas zapfen sie nämlich polare Luftmassen an und lenken
diese über das Nordmeer und die Nordsee auch zu uns nach Deutschland.
Auf dem Weg über die Meere feuchtet sich die Luft an und so kommt es
immer wieder zu Regen und Schneefällen, die kurzzeitig auch mal
kräftiger sein können.

Aus den großen Tiefdruckgebieten entstehen immer wieder kleinere
Randtiefs und so ändert sich auch ständig der Luftdruck über uns.
Diese Druckunterschiede werden in der Natur durch Wind ausgeglichen
und so ist es nicht verwunderlich, dass es in Deutschland zeit- und
gebietsweise windig bis stürmisch ist. Erst vergangenen Donnerstag
sorgte Tief GORAN für verbreitet stürmische Böen, im Norden auch
teils orkanartige Böen bis ins Tiefland (siehe:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/1/21.html).

Dieses Wochenende wird also tiefdruckgeprägt mit vielen Wolken und
wiederholten Schneefällen. Dabei fällt am Samstag in den tiefsten
Lagen noch überwiegend Regen oder Schneeregen, am Sonntag sinkt die
Schneefallgrenze mit der einsickernden kühleren Luft meist bis in
tiefe Lagen. Dazu weht über dem Süden und der Mitte ein lebhafter
westlicher Wind. Dieser kann bevorzugt im Bergland den gefallenen
Schnee verwehen. Im Norden ist der Wind weitgehend schwach unterwegs
und wechselt häufiger die Richtung.

Auch zu Beginn der neuen Woche ändert sich an der generellen Lage
wenig. Immer wieder gelangt feuchte Luft ins Land, die für meist
leichte Schneefälle oder Schauer, aber eben verbreitet Glätte sorgt.
Dazu frischt der westliche Wind wiederholt auf. Erst in der zweiten
Wochenhälfte wölbt sich ausgehend vom Hoch über dem Atlantik ein
Rücken bis zu den Britischen Inseln, der dann langsam ostwärts
schwenkt. Mit ihm setzt sich wieder mildere, aber nicht weniger
feuchte Luft durch und es setzt teils bis in die hohen Lagen der
Mittelgebirge Tauwetter ein.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.01.2021

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