Thema des Tages

23-08-2016 14:40

Spannungsgeladene Spiele im Sportsommer 2016

Im Sommer zieht es die Schönwettersportler raus in die Natur und
selbst die härtesten Muckibuden-Besucher kann man auch mal im Freien
beim Sport beobachten. Zudem feiern wir vor dem heimischen
Flimmerkasten oder beim Public Viewing oftmals auch
Leistungssportler, die bei großen Sportevents über ihre Grenzen
hinausgehen. So standen in diesem Jahr neben der
Fußballeuropameisterschaft in Frankreich auch die am vergangenen
Sonntag zu Ende gegangenen Olympischen Spielen in Rio de Janeiro
(Brasilien) auf dem Sportprogramm.

Wie bereits im Thema des Tages vom 14.08.2016 beschrieben, erleben
wir dieses Jahr einen durchschnittlichen mitteleuropäischen Sommer.
Teils kräftige Regenschauer und Gewitter mit Hagel dürfen dabei
natürlich nicht fehlen. Nach den bereits durch Unwetter heimgesuchten
French Open im Tennis konnte man auch bei Spielen der Fußball-EM in
Frankreich den Einfluss des Wetters live mitverfolgen. Die Partie der
Nordiren gegen die Ukraine am 16.06. in Lyon musste sogar aufgrund
heftigen Hagels kurz unterbrochen werden. Dabei wurden sofort
Erinnerungen an das EM-Vorbereitungsspiel der deutschen
Nationalmannschaft am 29.05. gegen die Slowakei in Augsburg wach, als
ein Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel den Platz unter Wasser
setzte.

Auf der Südhalbkugel, knapp 9000 km von Frankreich entfernt, zeigte
sich das Wetter bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro
ebenfalls wechselhaft und nicht immer nur von seiner sonnigen Seite.
Unüblich ist dies für die Jahreszeit in Rio jedoch keineswegs,
immerhin fanden die Spiele im dortigen Winter statt. So mussten
einige Wettkämpfe durch kräftige Regenfälle zeitweise länger
unterbrochen oder, wie beispielsweise bei den Hürdenvorläufen
geschehen, wiederholt werden. Windböen sorgten bei den
Wasserspringern für eine Diskussion über die Einführung von
Windmessgeräten und auch das Finale im Stabhochsprung der Männer oder
das überragende Spiel um Gold unserer Beachvolleyballheldinnen Lisa
Ludwig und Kira Walkenhorst blieb nicht von Böen verschont. Bei der
Abschlusszeremonie der Spiele am vergangenen Sonntagabend, den
21.08., sorgte eine Kaltfront für stürmische Böen bis 70 km/h und
strömenden Regen.

Doch zurück nach Deutschland, wo in den vergangenen vier Tagen
ebenfalls kräftig geschwitzt wurde. Allerdings waren dafür weniger
die "nur" mäßig warmen Temperaturen und der teils böige Wind für
Schweißausbrüche verantwortlich als vielmehr die erste Runde des
DFB-Pokals. Bereits am Freitagabend siegten die Bayern bei trockenen
Bedingungen im zunächst noch sommerlich warmen Jena bei Temperaturen
um 22 Grad. Im Laufe des Samstags griff dann die Kaltfront eines
Tiefs mit Kern über den Britischen Inseln auf Deutschland über. Meist
blieben die ausgetragenen Spiele jedoch von Regen verschont.
Rückseitig dieser Kaltfront konnte der FSV Frankfurt am Samstagabend
dann bei kühlen 14 Grad die Wölfe aus Wolfsburg ärgern, verlor am
Ende jedoch mit 1:2. Auch am Sonntag zog die Ausrede "schlechtes
Wetter" nicht, als Werder Bremen gegen die Sportfreunde aus Lotte 2:1
unterlag. Am Montag wurden dann aber alle Favoriten ihren Rollen bei
trockenen Verhältnissen gerecht.

Aktuell macht sich Hoch GERD über Deutschland breit und sorgt durch
seinen Einfluss für ruhiges und hochsommerliches Wetter. GERDs
Schwerpunkt verlagert sich in den kommenden Tagen langsam weiter in
Richtung Osteuropa, wodurch sich bodennah eine südöstliche Strömung
einstellt. Damit ist der Weg frei für sehr warme bis heiße
Subtropikluft, die für Tageshöchstwerte von teils deutlich über 30
Grad sorgt. Bereits am heutigen Dienstag, den 23.08., kann zumindest
in den Flusstälern im Südwesten die 30-Grad-Marke geknackt werden.

Die hochsommerliche Phase hält aus heutiger Sicht auch noch bis zum
kommenden Wochenende an. Entsprechend kann am Freitagabend mit
trockenen Spielbedingungen gerechnet werden, wenn der amtierende
Deutsche Fußballmeister zuhause die Bundesliga-Saison 2016/17 gegen
die Grün-Weißen aus Bremen eröffnet. Dabei sollten die Fußballer auf
dem Feld bei lauen Temperaturen am Abend um 25 Grad auch ordentlich
ins Schwitzen kommen.

Am Samstag folgt dann unter anderem die Partie des Schwarz-Gelben
Vizemeisters gegen den Karnevalsverein aus Mainz, die beiden
Aufsteiger aus der zweiten Liga müssen erstmals am Sonntag ihr Können
unter Beweis stellen. Dabei werden an beiden Tagen schweißtreibende
Höchsttemperaturen zwischen 27 und 35 Grad erwartet. Zudem bleibt es
überwiegend trocken, wenngleich das Schauer- und Gewitterrisiko am
Wochenende in weiten Teilen Deutschlands allmählich wieder ansteigt.

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.08.2016

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst