Thema des Tages

03-05-2021 10:20

Spannende Wetterwoche


Nach einem ruhigen Wochenstart steht hinsichtlich des Wetters
insgesamt eine spannende Woche bevor. Neben zeitweiligem,
gebietsweise auch anhaltendem Regen erwartet uns am morgigen Dienstag
ein verbreitet stürmischer Tag.

Am heutigen Montag starten wir noch recht geruhsam in die erste
Maiwoche, aber bereits im Verlauf der kommenden Nacht werden
spannende Zeiten hinsichtlich des Wetter mit Sturm, teils anhaltendem
Regen, Schauern und Gewitter eingeläutet. Ein Licht am Ende der
Wetterturbulenzen zeigt sich zum kommenden Wochenende mit einer
voraussichtlichen Wetterberuhigung und deutlich ansteigenden
Temperaturen.

Doch nun eins nach dem anderen...

Heute wird unser Wetter weitgehend von Hoch TRUDI bestimmt, das in
großen Teilen des Landes für ruhiges und vor allem im Südwesten und
Süden gebietsweise auch sonniges Wetter sorgt. Der Norden
Deutschlands wird hingegen weiter von einer Zone tiefen Luftdrucks
beeinflusst, die sich von Tief DANIEL über dem Baltikum im Osten bis
zu den Britischen Inseln und dem Protagonisten der morgigen
Sturmlage, Tief EUGEN, erstreckt. Auch wenn es daher im Norden
zeitweise zu Schauern kommt, startet die Woche doch weitgehend ruhig.

Im Laufe der kommenden Nacht zum Dienstag bringt sich Tief EUGEN in
Stellung, zieht unter noch leichter Intensivierung von den Britischen
Inseln über die südliche Nordsee und erreicht im Verlauf des
Dienstags Dänemark. Dabei kommen zum einen ab der Nacht zum Dienstag
von Nordwesten vermehrt Regenfälle auf, die sich bis Dienstagfrüh bis
in die mittleren Landesteile und tagsüber weiter südostwärts
ausbreiten. Lediglich ganz im Südosten bleibt es wohl bis zum Abend
noch meist trocken. Zum anderen nimmt der Wind deutlich zu und hier
wird ab den heutigen Abendstunden auch unser Fokus hinsichtlich des
Warngeschehens liegen. Die Windzunahme beginnt bereits in der Nacht
im Westen und Nordwesten des Landes und setzt sich am Dienstag
tagsüber recht rasch Richtung Osten und Südosten fort. Mit Ausnahme
des äußersten Südostens muss dann verbreitet mit Böen der Stärke 8
bis 9 (70 bis 80 km/h) vorwiegend aus Südwest, später West gerechnet
werden. Mit Drehung des Windes im Norden auf westliche Richtungen
treten an der Nordseeküste und auf den nord- und ostfriesischen
Inseln im Tagesverlauf zunehmend Böen der Stärke 10 (90 bis 100 km/h)
auf. Außerdem gehen von Nordwesten her die Regenfälle mehr und mehr
in Schauer und einzelne Gewitter über, in deren Nähe die Böigkeit
ebenfalls nochmals zunimmt. Zeitweise können die Schauer dann mit
Böen der Stärke 10 einhergehen. Auch im Bergland weht der Wind noch
flotter, so dass dort ebenfalls häufig mit schweren Sturmböen bis
etwa 100 km/h (Stärke 10), auf exponierten Gipfeln wie dem Brocken im
Harz oder dem Feldberg im Schwarzwald auch mit orkanartige Böen oder
Orkanböen (Stärke 11 bis 12, 110 bis etwa 130 km/h) gerechnet werden
muss. Zum Abend lässt der Wind in Stärke und Verbreitung
warnrelevanter Böen häufig nach, bleibt aber in der Nähe zum Tiefkern
über Dänemark vor allem im Norden und insbesondere im Küstenumfeld
auch in der Nacht zum Mittwoch weiter stark bis stürmisch. An der
Nordseeküste sind anfangs auch noch schwere Sturmböen zu erwarten.
Das Frontensystem mit den Regenfällen verlagert sich in der Nacht zum
Mittwoch aufgrund einer Randtiefentwicklung an der Front über
Westfrankreich nur noch sehr zögerlich südostwärts, der östliche
Alpenrand wird wohl erst in den Frühstunden des Mittwochs von den
Niederschlägen erfasst. Insgesamt regnet es dann aber über den
südlichen Landesteilen häufig und vor allem im Südwesten im Bereich
des Schwarzwaldes auch andauernd bis in den Mittwoch hinein.

Im weiteren Wochenverlauf bleibt es wechselhaft, am Mittwoch
insgesamt mit einer recht lebhaften Schauertätigkeit, am Donnerstag
wieder neuen Regenfällen von Südwesten, die uns auch am Freitag noch
beschäftigen und im Südwesten teils auch wieder länger anhalten. Nach
Norden hin besteht grundsätzlich eine gewisse Schauerneigung und es
bleibt insgesamt relativ kühl. In Richtung Wochenende deutet sich
dann aber doch eine allgemeine Wetterberuhigung an und das wohl auch
noch bei einem deutlich steigenden Temperaturniveau.

Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.05.2021

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