Thema des Tages

20-05-2021 07:50

An diesem Wochenende ein Lichtblick?

Das Wetter verursacht derzeit wenig Wonne. Es ist zu kühl und auch
verhältnismäßig nass. Die Natur freut sich zwar über den Regen, aber
auch ihr fehlt ein bisschen Wärme und Sonne. Wird das verlängerte
Pfingstwochenende "besser"?

Im Thema des Tages vom vergangenen Dienstag
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/5/18.html) haben
wir ausführlich auf die Wetterlage geschaut, die uns dieses
unbeständige und kühle Wetter beschert. Dabei lag der Fokus auf dem
Niederschlag, der in den meisten Regionen Deutschlands im Mai bisher
reichlich gefallen ist. Stellenweise ist bereits deutlich mehr Regen
runtergekommen als im langjährigen Monatsdurchschnitt.

Etwas zu kurz kam in diesem Monat bisher die Sonne. Obwohl die
Monatsmitte längst überschritten ist, liegt die Sonnenscheindauer in
Deutschland unter 40 % des langjährigen Mittelwertes. Und auch die
Temperatur ist unterdurchschnittlich mit etwa 2 bis 3 Grad weniger
als "normal".

Für das kommende Wochenende sieht es nur bedingt besser aus. Ein Tief
bei den Britischen Inseln lenkt feuchte Meeresluft zu uns. Vor allem
am Freitag und Samstag gibt es immer wieder Regen, teils als Schauer
und Gewitter mit trockenen Abschnitten, im Norden und an den Alpen
aber auch länger andauernd. Dazu frischt der Wind kräftig auf, denn
das Tief zieht von England über die Nordsee nach Dänemark bzw.
Südskandinavien. Entsprechend erreicht uns das südlich am Tiefzentrum
vorbeigeführte Starkwindfeld und sorgt für stürmische Böen, im
Bergland teils auch schwere Sturmböen. Temperaturtechnisch bietet der
Freitag noch 16 bis 21 Grad, während es am Samstag im Dauergrau und
bei anhaltendem Regen maximal 14 Grad, mit Sonne immerhin bis zu 18
Grad werden.
Am Sonntag beruhigt sich mit leichtem Hochdruckeinfluss das Wetter
vorübergehend. Zwar gibt es noch einzelne Schauer und Gewitter, diese
lassen aber im Tagesverlauf nach und die Sonne setzt sich insgesamt
besser durch. Bei der Temperatur gibt es aber keine großen Sprünge,
mit Höchstwerten weiterhin unter 20 Grad bleibt es zu kühl für die
dritte Maidekade.

Am Pfingstmontag erreicht den Nordwesten und Westen Deutschlands eine
neue Störung, ausgehend von einem weiteren Tief mit Zentrum bei den
Britischen Inseln. Diese kommt aber nicht weiter ost- und südwärts
voran, denn Hochdruck über Südosteuropa hält dagegen. Zeitgleich
bildet sich über Norditalien ein Tief, das im Tagesverlauf dichte
Wolken und Regen in den Süden Deutschlands lenkt. Dazwischen scheint
aber für längere Zeit die Sonne. Vor allem im Osten Deutschlands sind
am Montag bis zu 23 Grad Höchsttemperatur drin.

Auch das verlängerte Pfingstwochenende bringt kein sommerliches
Wetter nach Deutschland. Regional setzt sich die Sonne zwar häufiger
durch und am Montag bricht die Temperatur zumindest gebietsweise die
20 Grad-Marke, insgesamt überwiegen aber die Wolken.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.05.2021

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