Thema des Tages

12-07-2021 09:50

Wetterberuhigung? Erst einmal Fehlanzeige!

Die Wetterküche brodelt weiter vor sich hin, nach einer wirklichen
Wetterberuhigung sieht es erst einmal nicht aus - ganz im Gegenteil!

Das Wetter will einfach nicht zur Ruhe kommen. Zwar könnte man am
heutigen Montag beim Blick zum Himmel zu einem anderen Schluss kommen
- scheint doch vielerorts in Deutschland die Sonne - doch im Norden
werden sich im Tagesverlauf Quellwolken formieren, die sich rasch zu
kräftigen Gewittern mausern. Lokal ist dort dann vor allem mit
Starkregen zu rechnen. Doch wirklich ausdauernd sind diese Gewitter
nicht. Spätestens in der Nacht zum morgigen Dienstag ist Sense.

Ganz anders im Südwesten. Dort lässt Tief BERND mit Sitz über
Nordfrankreich und in Zusammenarbeit mit einem Tief in höheren
Luftschichten kräftige Regenfälle von Frankreich und der Schweiz auf
Deutschland übergreifen. Über die Nacht hinweg breiten sich diese bis
in den Westen und Teile der Mitte aus, wobei hier und da auch
einzelne, kräftige Gewitter mit an Bord sind. Die heftigsten
Niederschläge werden nach jetzigem Stand von Schwarzwald und Alb bis
in die Südpfalz und das südliche Saarland erwartet. Dort ist über die
Nacht hinweg mit 40 bis 70 l/m² zu rechnen.

Auch am Dienstag schüttet es im Südwesten und Westen örtlich kräftig,
dazu entwickeln sich ab dem Nachmittag von den Alpen über den
Bayerischen Wald bis nach Thüringen und Sachsen mitunter
unwetterartige Gewitter, die neben Starkregen lokal aber auch für
Hagel und (schwere) Sturmböen gut sind. Im Nordosten bekommt man
davon überhaupt nichts mit. Dort kann die Sonne die Temperatur auf
bis zu 32 Grad steigen lassen, was eine starke Wärmebelastung mit
sich bringt. Denn bei erwarteten Tiefstwerten um 19 Grad hält sich
dort der "Erfrischungseffekt" durch nächtliches Lüften wohl doch sehr
in Grenzen. Im Südwesten werden dagegen unter dichten Regenwolken zum
Teil nicht einmal 20 Grad erreicht - wohlgemerkt als
Höchsttemperatur!

Der Mittwoch ist dann aber auch im Nordosten der Liefertermin für
kräftige Schauer und Gewitter, und mit Blick auf den Rest der Woche
bestimmen diese das Wettergeschehen in Deutschland weiterhin. Wo
dabei die Schwerpunkte liegen, ist noch ziemlich unsicher. Es deutet
sich jedoch an, dass vor allem Teile des Westens den Großteil der
Regenfälle abbekommen. Diese Entwicklung zeigen sowohl das deutsche,
als auch das europäische und das amerikanische Vorhersagemodell
(siehe Abbildung unter https://t1p.de/b0yo ). Bis in den Donnerstag
hinein können dort nach jetzigem Stand besonders etwa von der Eifel
bis zum Westerwald und dem Bergischen Land durchaus Mengen zwischen
60 und 120 l/m² zusammenkommen, lokal wären selbst Mengen bis 200
l/m² nicht ausgeschlossen.

Am Wochenende beruhigt sich das Wetter dank Hochdruckeinfluss dann
aber wohl von Nordwesten her - wenngleich nur sehr zögerlich. Im
Westen wird man also voraussichtlich durchatmen können. Im Osten und
Süden bleibt es dagegen wechselhaft mit zum Teil kräftigem
"Gerumpel".


Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.07.2021

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst