Thema des Tages

20-07-2021 07:50

Aktuell wenig Wetter, dafür mehr und mehr Sternschnuppen

Nach den zurückliegenden, wettertechnisch sehr turbulenten Tagen und
Wochen hat sich das Wetter aktuell beruhigt und bietet wenig
Spannung. Daher blicken wir heute in die Sterne oder besser zu den
Sternschnuppen.

Der 20. Juli ist der 201. Tag im Jahr und in der Weltgeschichte ein
nicht unbedeutender. So ist der Tag in den Geschichtsbüchern mit den
unterschiedlichsten Ereignissen belegt. Hierzu zählen (ohne Wertung
anhand der genannten Reihenfolge und gänzlich ohne Anspruch auf
Vollständigkeit) die erste bemannte Mondlandung der Apollo 11 mit den
Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin im Jahre 1969, der
Geburtstag von Gregor Mendel, dem "Vater der Genetik" 1822, oder auch
die Geburt von Edmund Hillary im Jahre 1919, einem neuseeländischen
Bergsteiger, der 1953 zusammen mit dem Sherpa Tenzing Norgay als
erster den Mount Everest bestieg. Des Weiteren wird jedes Jahr am 20.
Juli an das Hitlerattentat 1944 gedacht und sämtliche Bundesbehörden
werden entsprechend beflaggt. Außerdem wird am heutigen Tag jährlich
der internationale Schachtag begangen.

Das alles hat nur wenig mit dem aktuellen Wettergeschehen zu tun -
dies hat sich mittlerweile deutschlandweit beruhigt, so dass wir uns
im heutigen Thema des Tages auch mal wieder einen Blick über den
meteorologischen Tellerrand gönnen können und den Blick gen
Sternenhimmel wenden. Wie jedes Jahr im Zeitraum von Mitte Juli bis
Mitte/Ende August kann man nachts einen der beeindruckendsten
Sternschnuppenströme des Jahres beobachten - die Perseiden.

Sternschnuppenströme werden nach den Sternbildern benannt, aus denen
sie zu kommen scheinen. Im Fall der Perseiden ist es das Sternbild
Perseus, das am Abendhimmel im Nordosten, etwas unterhalb des
Sternbildes Kassiopeia, zu finden ist. Kassiopeia ist eines der
bekanntesten Sternbilder am sommerlichen Nachthimmel und wird
aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Buchstaben W als "Himmels-W"
bezeichnet. Sternschnuppen sind Leuchterscheinungen, die von
Staubpartikeln eines Kometen erzeugt werden. Sie verglühen beim
Eintritt in die Erdatmosphäre und werden dadurch sichtbar. Die Erde
"durchfliegt" auf ihrer Bahn um die Sonne im Laufe des Jahres
verschiedene Kometenschweife, im Fall der Perseiden ist es der
Schweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle.

Seit dem 17. Juli, also dem vergangenen Samstag, sind die ersten
Schnuppen der Perseiden sichtbar. Der gesamte Aktivitätszeitraum geht
etwa bis zum 24. August und das Maximum mit über 100 Sternschnuppen
pro Stunde wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Die
beste Beobachtungszeit liegt dabei in den frühen Morgenstunden
zwischen 2 Uhr nachts und der Morgendämmerung, denn dann steht das
Sternbild Perseus in Mitteleuropa recht hoch über dem Osthorizont.
Zum Zeitpunkt des Maximums wird auch der Mond das Himmelsschauspiel
kaum stören, da nach Vollmond am kommenden Samstag (24. Juli) der
Mond abnimmt und damit kontinuierlich an Leuchtkraft einbüßt. Der
nächste Neumond findet am 8. August statt, so dass in den Nächten
"drumherum" und damit auch in der Nacht des diesjährigen
Perseidenmaximums rein astromisch gute Beobachtungsmöglichkeiten
herrschen. Dann muss nur noch das Wetter passen...


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.07.2021

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